- Der Hollywood-Star Mel Gibson wird am 3. Januar 65 Jahre alt.
- Der Schauspieler gilt als einer der mächtigsten Männer Hollywoods, er spielte ikonische Rollen wie "Mad Max" und gewann mit "Braveheart" Oscars.
- Überschattet wird die Karriere des erzkatholischen Amerikaners aber immer wieder von Skandalen, Kontroversen und seinem Alkoholismus.
Es war die Rolle des Martin Riggs, die
Aber erst sein Auftritt als ziemlich durchgeknallter Cop in "Lethal Weapon" katapultierte Gibson, der am 3. Januar seinen 65. Geburtstag feiert, 1987 in die erste Reihe der Traumfabrik.
Riggs, ein traumatisierter Vietnam-Veteran, kämpft in dem Film nach dem Tod seiner Freundin mit Depressionen, Alkoholismus und Selbstmordgedanken, neigt aber gleichzeitig zu Gewaltausbrüchen und unkontrolliert aggressivem und todesverachtendem Verhalten, mit dem er sich und andere in Gefahr bringt.
Mit dem Abstand von mehr als 30 Jahren könnte man darüber spekulieren, ob Gibson Riggs vielleicht auch deshalb so überzeugend spielte, weil sich Teile seiner eigenen Persönlichkeit in der Rolle des soziopathischen Cops widerspiegeln.
Mel Gibson nannte seine Ex-Freundin ein "brünftiges Schwein"
Denn Gibsons oscargekrönte Karriere, die ihn weltberühmt und schwerreich machte, wurde immer wieder von Skandalen und Kontroversen überschattet. Überliefert ist etwa der Rosenkrieg mit Oksana Grigorjewa. Für die russische Musikerin hatte Gibson 2006 seine Frau Robyn Gibson verlassen, nach 29 Ehejahren mit sieben gemeinsamen Kindern kam es 2009 schliesslich zur Scheidung. Im selben Jahr machte Grigorjewa Gibson zum achten Mal zum Vater, doch bereits im Jahr darauf trennte sich das Paar.
Es kam zu einem Gerichtsstreit, in dem es um Geld und Besuchsrechte der gemeinsamen Tochter ging. Gibson suchte aber auch die direkte Konfrontation und beschimpfte seine Ex-Freundin am Telefon aufs Übelste.
Die Telefonate wurden von Grigorjewa mitgeschnitten, das US-Promiportal "TMZ" zitierte daraus. Gibson äusserte sich darin rassistisch und sexistisch, dass er seiner Ex-Freundin bescheinigte, wie ein "brünftiges Schwein" auszusehen, war der harmlosere Teil der Beschimpfungen.
Mel Gibson beleidigte Polizisten antisemitisch
Dabei handelte es sich keineswegs um einen Ausrutscher, immer wieder soll sich Gibson im Verlauf seiner Karriere rassistisch, antisemitisch und homophob geäussert haben.
Gerichtlich dokumentiert ist ein Vorfall aus dem Jahr 2006, als der Schauspieler betrunken Auto fuhr und die Polizisten, die ihn angehalten hatten, als "verdammte Juden" bezeichnete. Gibson wurde zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt und verpflichtet, an Treffen der Anonymen Alkoholiker teilzunehmen.
"Mein ganzes Erwachsenenleben habe ich mit meiner Alkoholkrankheit gekämpft, ich bedauere diesen schrecklichen Rückfall zutiefst", entschuldigte er sich wenig später öffentlich.
Der Zwischenfall geschah auf dem Höhepunkt von Gibsons Karriere. Im Jahr 2004 hatte das US-Magazin "Forbes" ihn zur Nummer eins der einflussreichsten Prominenten weltweit gekürt. Als Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent war Gibson mit dem Historiendrama "Braveheart" bereits 1995 ein absoluter Hit gelungen, der ihm fünf Oscars einbrachte und den Weg für weitere eigene Projekte ebnete.
Eines davon war die umstrittene Bibelverfilmung "Die Passion Christi", für den streng katholischen Gibson ein Herzensprojekt. Der Film wurde für seine expliziten Gewaltdarstellungen kritisiert, wieder kamen Antisemitismus-Vorwürfe auf.
Trotz alledem und obwohl in dem 2004 erschienen Film ausschliesslich Aramäisch, Latein und Hebräisch gesprochen wird, wurde "Die Passion Christi" zu einem riesigen Kassenerfolg und brachte Gibson, der den Film grösstenteils aus der eigenen Tasche finanziert hatte, einen Gewinn von rund 210 Millionen Dollar ein. Im Jahr darauf kaufte er sich die Privat-Insel Mago im Pazifischen Ozean.
Mel Gibson bestätigt Arbeit an "Lethal Weapon 5"
Trotzdem geriet Gibsons Karriere nach dem Vorfall mit der Polizeistreife ins Stocken. Grosse Hits gelangen ihm in den folgenden zehn Jahren weder vor noch hinter der Kamera, was auch daran lag, dass aufgrund der Kontroversen um seine Person einige Hollywood-Kollegen nicht mehr mit Gibson arbeiten wollten.
Winona Ryder beispielsweise berichtete erst kürzlich in einem Interview mit der "Sunday Times" von ihren Erfahrungen mit Gibson, der sich auf einer Party in den 90igern abwertend über Schwule und Juden geäussert haben soll.
Immer wieder muss Gibson dementieren und sich entschuldigen, er verweist auf eine diagnostizierte Bipolare Störung und seinen Alkoholismus, um seine wiederholten Ausfälle zu entschuldigen. Auch wenn es aufgrund der Vielzahl der Vorfälle immer schwerer wurde, ihm aufrichtige Reue abzunehmen, gelang Gibson das Comeback in Hollywood.
Für seine Regiearbeit an dem 2016 erschienenen Kriegsfilm "Hacksaw Ridge" wurde er erneut für den Oscar nominiert, auch mit jetzt 65 Jahren ist er gut im Geschäft und aktuell in der Komödie "Fatman" zu sehen.
Kürzlich bestätigte er in einem TV-Interview auch, dass die Arbeiten an "Lethal Weapon 5" begonnen hätten. Mit grauen Haaren und Falten im Gesicht kehrt Gibson also in eine seiner grössten Rolle zurück, um noch einmal den rüpelhaften, trinkenden und unberechenbaren Cop Martin Riggs zu spielen. Eine Rolle, die tatsächlich ziemlich gut zu Mel Gibson passt.
Verwendete Quellen:
- TMZ.com: "Mel Gibson hurls the 'N'-Word"
- theguardian.com: "Mel Gibson apologizes for anti-semitic abuse"
- news.bbc.co.uk: "Gibson tops Celebrity Power List"
- thetimes.co.uk: "Winona Ryder on turning 50, missing Keanu Reeves and being saved by normal people"
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