Gérard Depardieu wurde am Montag von der Polizei in Gewahrsam genommen. Die französische Schauspiel-Legende wird von den Beamten zu zwei Anzeigen wegen angeblicher sexueller Übergriffe an Filmsets befragt.

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Die französische Justiz scheint ernst zu machen: Die Schauspiel-Legende Gérard Depardieu (75) sitzt in Polizeigewahrsam. Wie unter anderem die Tageszeitung "Le Parisien" unter Berufung auf Behördenkreise berichtet, wurde Depardieu am Montagmorgen von der Polizei vorgeladen und befindet sich aktuell in einer Polizeistation in offiziellem Gewahrsam. Derzeit würde er dort zu aktuellen Vorwürfen vernommen. Ob er anschliessend wieder auf freien Fuss gesetzt wird, ist bislang unklar.

Zwei Frauen werfen dem Schauspieler vor, dass er sie unsittlich bei Dreharbeiten berührt haben soll. Bei den angeblichen Vorkommnissen geht es zum einen um einen Vorfall bei den Arbeiten zum Fernsehfilm "Le magicien et les siamois" aus dem Jahr 2014. Zum anderen soll Depardieu am Set der Romanverfilmung "Les Volets Verts" im Jahr 2021 übergriffig geworden sein.

Das gaben die angeblichen Opfer in ihren Anzeigen zu Protokoll

Im Falle des ersten Drehs habe eine Regieassistentin laut Medienberichten im Januar 2024 Klage wegen des angeblichen sexuellen Übergriffs auf eine schutzbedürftige Person eingereicht. Depardieu soll dort sein Amt missbraucht haben, heisst es darin. Das angebliche Opfer sei zum Zeitpunkt des Vorfalls 24 Jahre alt gewesen. Die Frau sprach im Anschluss an die Klage auch mit dem Lokalblatt "Le Courrier de l'Ouest" und gab dort an, dass Depardieu seine Hände überall an ihrem Körper gehabt habe. Sie würde von dem Übergriff bis heute gedanklich verfolgt.

Bei den Dreharbeiten zu "Les Volets Verts" wird Depardieu ein ähnlicher Vorfall vorgeworfen. Er soll sich dort angeblich an einer 53-jährigen Dekorateurin vergriffen haben. Diese gab zu Protokoll, dass der Schauspieler sie "brutal gepackt" und "ihre Taille, ihren Bauch und ihre Brüste geknetet" habe. Erst seine Bodyguards hätten dafür gesorgt, dass Depardieu von ihr ablasse.

Emmanuel Macron sprang Gérard Depardieu zur Seite

Dem Schauspieler werden seit vielen Jahren immer wieder sexuelle Übergriffe an Filmsets vorgeworfen. Unter anderem wird gegen Depardieu wegen der angeblichen Vergewaltigung seiner Schauspielkollegin Charlotte Arnould (29) seit 2020 ermittelt. Insgesamt werfen im 13 Frauen sexuelle Übergriffe vor. Zuletzt wies die französische Justiz allerdings eine Anzeige wegen sexueller Belästigung gegen den Schauspiel-Star zurück.

Seit Monaten tobt in Frankreich ein regelrechter Kulturkampf über das Ansehen der Schauspiel-Legende Gérard Depardieu. Sogar Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) mischte sich während eines Interviews mit dem französischen Fernsehsender France 5 in den Streit ein. Er sprach von einer "Menschenjagd" auf Depardieu: "Ich verabscheue das." Er sei ein "grosser Bewunderer" des Schauspielers, der sein Land "stolz" mache. (dr/spot)  © spot on news

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