Sie brachte in den 1970er Jahren Millionen Menschen zum Lachen - doch ihr eigenes Leben war voll Drama und Traurigkeit: Heute ist die Schauspielerin Ingrid Steeger ist im Alter von 76 Jahren gestorben.

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Ingrid Steeger ist tot. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur am Freitag aus dem privaten Umfeld Steegers bestätigt, nachdem zuvor die "Bild" berichtet hatte.

Mit der ARD-Serie "Klimbim" wurde sie zur Ikone. Jetzt ist Ingrid Steeger einem Bericht zufolge gestorben. Das meldet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf einen engen Freund der Schauspielerin. Steeger wurde 76 Jahre alt.

Gesundheitliche Probleme und finanzielle Nöte prägten das Leben Steegers in den vergangenen Jahren. Zuletzt lebte sie in Bad Hersfeld in einem Pflegeheim, nun starb sie laut "Bild"-Zeitung in einem Krankenhaus der hessischen Stadt. Um sie herum waren in den vergangenen Jahren vor allem wechselnde Bekannte. München verliess sie verarmt, zum Showgeschäft hatte Steeger schon lange keinen Kontakt mehr.

Ingrid Steeger wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf

Steeger kam am 1. April 1947 als Ingrid Anita Stengert in Berlin zur Welt. Berlin war damals zerbombt, ihre Familie arm. "Wir haben zu fünft in einem Zimmer gelebt und hatten wenig zu essen", erinnerte sie sich vor einigen Jahren in der "Zeit".

Doch die Armut war nur das eine - die Kälte in der Familie das andere: "Ich wurde schlecht behandelt und geschlagen, habe früh sexuelle Gewalt erlebt, geliebt wurde ich sicher nicht, meine Eltern hat es nicht interessiert, was ich denke oder fühle." Sie habe erst im weit fortgeschrittenen Erwachsenenalter frei reden können, so eingeschüchtert sei sie aufgewachsen.

Das passt so gar nicht zu dem lebensfrohen Bild, das die Deutschen über viele Jahre von Steeger hatten. Alles schien leicht in ihrem Leben, seitdem die blonde Sekretärin mit dem üppigen Busen in den 1960er Jahren von einem Fotografen entdeckt wurde. Ab 1970 wurde sie als Shootingstar der Softsexfilme jener Jahre Stammdarstellerin in den Kinos. Ob in "Die liebestollen Baronessen" oder im "Schulmädchen-Report" - die Steeger zog sich häufig aus und erlangte so Bekanntheit.

"Ich finde es eklig, dass da jemand an meinen Busen fasst und dass ich das für Geld getan habe - ich habe mich damals ja verkauft."

Ingrid Steeger

Später sagte sie, nicht mehr zu den Filmen zu stehen. Der "Emma" sagte sie 1992, nur für Geld mitgemacht zu haben und nun Abscheu zu spüren. "Ich finde es eklig, dass da jemand an meinen Busen fasst und dass ich das für Geld getan habe - ich habe mich damals ja verkauft."

Aber trotz der seichten Sexfilme gelang Steeger überraschend der Sprung zur Kultfigur. Regisseur Michael Pfleghar machte aus Steeger eine Kunstfigur, die Deutschland so noch nicht kannte.

In der durch ihren anarchischen Humor zur Legende gewordenen Serie "Klimbim" schaffte Steeger 1973 den Durchbruch. Millionen schalteten damals ein, wenn die "Klimbim"-Familie ein Kalauerfeuerwerk abbrannte. Mal als Göre, mal sexy spielte Steeger die "Klimbim"-Tochter Gabi und sang am Ende: "Dann mach’ ich mir 'nen Schlitz ins Kleid und find' es wunderbar."

So frei von allen Konventionen wie Steeger in "Klimbim" spielte, so lebte sie auch. 1973 heiratete sie den Kameramann Lothar Elias Stickelbruck. Schon ein Jahr später wurde Regisseur Pfleghar ihr heimlicher Partner, bevor sie 1977 mit einem Grosswildjäger nach Kenia entschwand. Es folgten viele weitere Beziehungen. Eine zweite Ehe mit Tom LaBlanc aus den USA scheiterte.

Affäre mit Dieter Wedel endete im Unglück

Mehrere Jahre war sie dann die Geliebte des Regisseurs Dieter Wedel. Für Steeger war dies ein zwischenzeitlicher Wendepunkt. Der in seinen letzten Lebensjahren selbst mit Missbrauchsvorwürfen konfrontierte, vor Abschluss der Ermittlungen verstorbene Wedel habe ihr sehr viel Selbstbewusstsein gegeben, sagte sie. Er besetzte seine Geliebte in der Erfolgsproduktion "Der grosse Bellheim". Die Serie blieb Steegers grösster Fernseherfolg im seriösen Genre.

Die Affäre mit Wedel endete unglücklich, wie so viele ihrer Beziehungen und Freundschaften. Doch all dieser privaten Traurigkeiten zum Trotz - für viele bleibt Steeger auf ewig als Ulknudel in Erinnerung. (AFP/ank)

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