Am Dienstag hat der neu aufgerollte Prozess gegen Harvey Weinstein mit der Auswahl der Geschworenen begonnen. Der Richter rechnet mit einer Dauer von rund sechs Wochen.

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Harvey Weinstein (73) muss sich erneut vor Gericht verantworten. Ein neu aufgerollter Prozess gegen den ehemaligen Filmmogul hat am 15. April mit der Auswahl der Geschworenen begonnen.

Der zuständige Richter Curtis J. Farber habe unter anderem gefragt, ob die Kandidatinnen und Kandidaten dazu in der Lage seien, fair und unparteiisch einen Fall zu betrachten, in dem es um "Vorwürfe von kriminellen sexuellen Handlungen und Vergewaltigung" gehe und über den "in den Nachrichten viel berichtet wurde". Er habe nicht Weinsteins Namen genannt, mehrere Dutzend Menschen sahen sich laut eines Berichts des Branchenmagazins "Variety" jedoch nicht dazu in der Lage oder lehnten aufgrund von Terminkonflikten ab. Aus mehr als 140 Kandidaten seien zunächst weniger als 50 Personen übriggeblieben.

Anwalt spricht von "einvernehmlichen Beziehungen"

Der Richter erwartet demnach, dass der Prozess gegen den anwesenden Weinstein, der in einem Rollstuhl sass, bis Ende Mai oder Anfang Juni dauern wird. Arthur Aidala, der Anwalt des 73-Jährigen, habe erklärt, dass womöglich bereits am Mittwoch oder Donnerstag mit den Eröffnungsplädoyers zu rechnen sei. Weinstein sei "vorsichtig optimistisch, dass die Geschworenen, wenn alle Beweise vorliegen, zu dem Schluss kommen werden, dass alle seine Beziehungen einvernehmlich waren und er deshalb nicht schuldig gesprochen wird".

Aidala habe zudem Medienberichte bestätigt, laut derer Weinstein weiterhin gesundheitlich angeschlagen sei: "Harvey hat mit allen möglichen körperlichen Beschwerden zu kämpfen, mit allen möglichen gesundheitlichen Problemen." Erst kürzlich war unter anderem berichtet worden, dass sich Weinstein aktuell nicht im Gefängnis Rikers Island in New York City in Haft befinde - sondern, wie schon in der Vergangenheit, im Bellevue-Krankenhaus in Manhattan behandelt werde.

Weinsteins Fall hatte die weltweite #MeToo-Debatte ausgelöst. Mehr als 80 Frauen warfen ihm sexuelle Übergriffe vor. Er wurde zunächst in New York und Kalifornien wegen Sexualstraftaten verurteilt. Seine Verurteilung wegen Vergewaltigung aus dem Jahr 2020 und eine 23-jährige Haftstrafe waren wegen Verfahrensfehlern jedoch aufgehoben worden. Da er in einem separaten Verfahren in Los Angeles 2023 zu weiteren 16 Jahren Haft verurteilt wurde, sitzt er trotz des Wiederaufnahmeverfahrens weiterhin im Gefängnis. Weinstein bestreitet die Vergehen. (wue/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news