Mit 98 Jahren ist der französische Autor und Zeichner Laurent de Brunhoff in den USA gestorben. Das berichten US-Medien.

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Der für die "Babar"-Kinderbücher bekannte französische Autor und Zeichner Laurent de Brunhoff ist nach Berichten in US-Medien im Alter von 98 Jahren im US-Bundesstaat Florida verstorben. Er sei am Freitag in seinem Zuhause in Key West gestorben, zitierte die Zeitung "New York Times" de Brunhoffs Ehefrau Phyllis Rose. Demnach sprach sie von Komplikationen nach einem Schlaganfall.

Es war Laurents Mutter, die den Elefanten erfunden und ihren Kindern als Gutenachtgeschichte erzählt hatte. So heisst es in der "New York Times" dass Cécile de Brunhoff den Elefanten 1930 in einem Vorort von Paris erfunden hatte. Die beiden Kinder Laurent (5) und Mathieu (4) konnten nicht einschlafen. Und so erdachte sich die Pianistin und Musiklehrerin einen Elefanten, der aus dem Dschungel floh und nach Paris kam. Die Kinder sollen so begeistert von der Geschichte gewesen sein, dass sie aufgeregt dem Vater, Jean de Brunhoff, davon erzählten. Dieser war Künstler und zeichnete darauf los. Damit war "Babar der Elefant" geboren.

Es folgten sieben Bildbände rund um den Elefanten in Paris. 1937 starb allerdings Vater Jean an Tuberkulose, als Laurent gerade einmal zwölf Jahre alt war. Er hinterliess zwei unfertige Bücher, die Laurent anschliessend fertig kolorierte. Zunächst versuchte sich Laurent wie sein Vater an der Malerei mit Öl und stellte seine abstrakten Werke in Paris aus. Mit 21 entschied er sich allerdings an den Geschichten um "Babar" weiterzuarbeiten.

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Laurent de Brunhoff führte die Arbeit seines Vaters weiter

Sein erstes eigenes Buch erschien 1946 und es sollten noch 45 weitere folgen. Später sagte de Brunhoff: "Wenn ich ein Kinderbuchautor geworden bin, dann nicht, weil ich geplant hatte, Kinderbücher zu schreiben, sondern weil ich wollte, dass Babar weiterlebt. Ich wollte in der Welt des Elefanten bleiben, die sowohl eine Utopie als auch eine leichte Gesellschaftssatire darstellt."

Einer der bekanntesten Fans des Elefanten war der ehemalige französische Präsident Charles de Gaulle. Er sagte, die "Babar"-Bücher vermittelten eine ganz einzigartige Sicht auf Frankreich. Eine ambivalente Freundschaft verband de Brunhoff auch mit dem Autor Maurice Sendak ("Wo die wilden Kerle wohnen"). Der Autor sagte, die Originalgeschichte, bei der die Mutter von Babar von einem Jäger getötet wird, hätte ihn über Jahre hinweg traumatisiert. De Brunhoff antwortete später: "Seine Mutter musste sterben, damit der kleine Held sich durch ein Leben auf sich allein gestellt kämpfen musste."

De Brunhoff hinterlässt seine Frau, die Universitätsprofessorin Phyllis Rose, seinen Stiefsohn Ted Rose sowie zwei Kinder, Anne und Antoine, aus seiner ersten Ehe mit Marie-Claude Bloch. Seine beiden Brüder Mathieu und Thierry-Jean leben ebenfalls noch. Dazu konnte er noch einige Enkelkinder sein Eigen nennen. Seine Bücher wurden in 18 Sprachen übersetzt – wie beispielsweise in Japanisch und Hebräisch – und millionenfach verkauft. Sein letztes Buch erschien 2017.

Im Gespräch mit der "New York Times" verriet de Brunhoffs Frau sein Geheimnis für seine Babar-Geschichten. "Laurents Plan für eine gute Geschichte war; etwas Schlimmes passiert, niemand gerät in Panik und alles geht gut aus." (afp/the)

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