Einen Wow-Auftritt nannte man es in den Medien. Und tatsächlich überstrahlte das Ehepaar Schweinsteiger bei der 68. Bambi-Verleihung in Berlin am vergangenen Donnerstag selbst den Stunt von Robbie Williams, der den Busen von Barbara Schönberger so fotogen herzte.

Eine Kolumne
von Christian Schommers
Diese Kolumne stellt die Sicht von Christian Schommers dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Grund für den Auftritt der seit dem 12. Juli 2016 Noch-frisch-Vermählten: Bastian, unser Weltmeister aus Kolbermoor, erhielt den Ehrenpreis der Jury, und da begleitete ihn seine Ana Ivanovic natürlich. Was grosse Liebe so kann, stand den beiden ins Gesicht geschrieben – verliebte Blicke, zärtliche Gesten, sie strahlten um die Wette, hielten Händchen, es ging kein Blatt zwischen Basti und seine schöne Serbin. "Schweinsteiger", so stand bei uns, "trug einen dunklen Anzug von Armani mit weisser Fliege. Ivanovic glitzerte in einem bodenlangen, golden schimmernden Kleid an seiner Seite".

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Der Gang des Paares über den roten Teppich wurde live auf Facebook gestreamt und Schweinsteigers Laudator Felix Neureuther verriet vorab, dass er die Lobrede auf seinen Kumpel halten werde. "Schweinsteiger bedankte sich bei der Verleihung dann überschwänglich für den Preis und bei seinem Freund, auch wenn er mit einem Schmunzeln erklärte, dass er nicht gedacht hätte, dass Neureuther etwas von dieser Länge auswendig vortragen könne".

Gerührt und überrascht – so war die allgemeine Gefühlslage bei dieser Verleihung und Bastian Schweinsteiger machte da keine Ausnahme. Florian Silbereisen rührte Helene Fischer. Joachim Löw nahm für sich und das National-Team den Preis für Integration entgegen und sagte: "Deutschland steht bei uns drauf, aber Multikulti steckt drin." Lindenbergs Dankesrede war etwas sehr vernuschelt, aber man konnte unter wackelndem Hut und hinter dunkler Brille gerade noch "Rock 'n Roll hält uns frisch!" verstehen. Schweinsteiger reckte das goldene Reh in die Höh' und freute sich sichtlich.

Grund zum Jubel hat der Basti in letzter Zeit allerdings nur privat, beruflich geht's eher holprig zu. Zwar hat Manchester-United-Coach José Mourinho den Mittelfeldspieler wieder 'begnadigt' (Schweini musste bis vor kurzem mit der Reservemannschaft trainieren), aber von einem festen Platz im Mourinho-Kader ist unser ehemaligen Leitwolf weit entfernt. Als er nach dem Bambi-Abend zu spät zum Spiel Manchester United gegen den FC Arsenal erschien und das noch durch ein Selfie vor dem Old Trafford dokumentierte, maulten die Fans im Netz: "no time for a selfie mate, game has started!" oder "you're very late lad" oder "A bit late for the bench are ya?". Die ManU-Fans kümmert es nämlich einen nassen Lumpen, dass Herr Schweinsteiger back home geehrt wurde. Als hoch bezahlter Spieler muss er beim Heimspiel gegen Arsenal einfach da sein. Denn: Wer zu spät kommt, den verhöhnen die Fans. Aber nix für ungut, Basti ...

Herzliche Grüsse und Ihnen allen einen tollen Wochenstart!


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