Endlich sind Tom und Bill wieder vereint! Tom hat nämlich seinen Karibik-Urlaub für beendet erklärt – und das ist auch dringend nötig. Denn die Themen, die die Welt in Atem halten, bewegen natürlich auch die Kaulitz-Twins: die Gefahren von Stillgewässern, verloren gegangene Nagelknipser und die Szenen einer Ehe.
"Würdest du in so einen See rein?", fragt Bill zu Beginn der neuen Folge "
Vom See kommen die beiden zu einem anderen Hochrisikogebiet: der Gepäckabfertigung. Beim Rückflug aus seinem Urlaub sei nämlich Toms Koffer verloren gegangen. Im Koffer seien Dinge gewesen, "die man nicht so einfach ersetzen kann", erzählt Tom. Zum Beispiel sein Kulturbeutel. Der habe unter anderem Kopfschmerztabletten, Ersatzohrringe oder den lieb gewonnenen Nagelknipser beherbergt. Schwieriger als diese Dinge zu ersetzen, sei nur, die Dinge zu ersetzen, an die er sich nicht mehr erinnern kann. "Mir fällt gar nicht ein, was das alles ist", leidet Tom an Kulturbeutelamnesie.
Wie viel ist viel genug?
Doch viel Zeit, diese Erinnerungslücke zu schliessen, bleibt Tom gar nicht, denn es geht ohne Zwischenhalt weiter. So kommt Bill etwa auf einen sogenannten "Body Count" zu sprechen, das soll die Anzahl der bisherigen Sexpartner sein. Während Tom diese Zahl vor allem bei Freunden überhaupt nicht interessiere, könne Bill seine eigene Zahl nur grob überschlagen. Am Ende überlegen beide, ob im Fall einer beziehungstechnischen Neuausrichtung eine hohe oder eine niedrige Zahl besser ankommt beim neuen Partner.
Weiter geht die wilde Fahrt, und sie führt zu einer Zuhörerin. Die lenkt das Gespräch auf "Pärchen, die jeden Streit vor allen austragen müssen und verlangen, dass jeder Stellung bezieht." Während Tom ein solches Verhalten "ganz schwierig" findet, erkennt sich Bill darin wieder: "Das bin ich!" Er mache das, um den Partner zu reizen und sich die öffentliche Zustimmung seiner Freunde einzuholen.
Das Leben in Seen, verlorene Kulturbeutel, die Anzahl an Partnern und das Verhalten in Beziehungen – es ist auch diesmal wieder ein herrliches Themen-Potpourri bei "Kaulitz Hills", und wahrscheinlich geht es Ihnen genauso, aber ich muss bei all diesen Themen immer an eines denken: genau, die FDP.
"Komische Aale" vs. Wolfgang Kubicki
Nehmen wir zum Beispiel mal die Sache mit den Seen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man in der FDP, während man so auf der tagespolitischen Luftmatratze an der Oberfläche treibt, Angst hat, dass plötzlich
"Verlassen" kann man sich bei der FDP aber auch auf etwas anderes – und damit wären wir beim verloren gegangenen Kulturbeutel. "Mir fällt gar nicht ein, was das alles ist", erzählte Tom ja über den Inhalt seines Waschbeutels, und so ein bisschen ist es auch bei der FDP: Man weiss auch nicht mehr so recht, was da einmal drin war. Oder drin ist. Keine Steuererhöhungen und das Einhalten der Schuldenbremse sind ja noch kein Parteiprogramm. Eine Zukunftsvision erst recht nicht.
Bei der FDP scheint man das gerade genauso zu sehen und hat für so etwas wie Inhalt einen "Pro-Auto-Beschluss" gefasst. Das ist eine Zusammenstellung aus "Echt jetzt?", "Um Gottes willen" und "Guten Morgen, wir haben 2024!" So will man zum Beispiel durch kostenloses Parken oder "Flatrate-Parken" mehr Autos in die Innenstädte locken. Offenbar erinnert sich die FDP gerade daran, was in den 1960ern mal in ihrem Partei-Kultur-Beutel war. Wobei selbst das visionärer war als ihr aktueller Auto-Beschluss. Die FDP ist aber trotzdem so humorvoll, das Ganze "Fahrplan Zukunft" zu nennen. Wenn mehr Autos in Innenstädten ein Wahlversprechen der FDP sind, würde ich mich diesmal freuen, wenn Politiker ihre Wahlversprechen brächen.
Christian Lindner bei "LOL"?
Was die optimale Anzahl an Partnern angeht und die Frage, ob man sie öffentlich blossstellen soll, ist die Partei hingegen in der Gegenwart angekommen. Hier weiss man inzwischen: Zwei Partner sind einer zu viel. Das Blöde: Der, mit dem man wollte, konnte nicht, jetzt muss man noch ein bisschen mit denen herummachen, die man nicht wollte, aber trotzdem nahm. Auch bei der Frage, ob man den Partner vor anderen kritisieren kann, hat sich die FDP für ein "Ja" entschieden, vielleicht, weil man mit Blick auf aktuelle Umfragen merkt, dass man sich nach der nächsten Bundestagswahl über die Anzahl künftiger Regierungspartner ohnehin keine Gedanken mehr machen muss.
Das könnte vielleicht auch, kleiner Themensprung, die Besetzung der neuen Staffel "LOL: Last One Laughing" erklären. Im kommenden Halloween-Special tauchen nämlich neben Torsten Sträter, Annette Frier und Co. auch Bill und Tom Kaulitz auf. Christian Lindner fehlt hingegen, obwohl er doch im Nichts-zu-lachen-Haben gerade ganz gut aufgestellt ist. Vielleicht hat die FDP ihr Merkwürdige-Ideen-Konto mit ihrem Autos-in-Innenstädte-locken-Beschluss aber auch für diesen Monat bereits überzogen.
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