Bruce Springsteen rockte sich aus ärmlichen Verhältnissen bis ganz nach oben. Heute wird der unbestrittene Boss des Rock'n'Roll 75 Jahre alt.
Mit seinen 75 Jahren blickt
Erste Gitarre kostete 18 Dollar
In einem Interview mit "Associated Press" beschrieb er diesen ersten Schritt vor wenigen Jahren folgendermassen: "Ich sparte 18 Dollar und ging in den Western Auto Store in Freehold. Da stand eine Schrottgitarre im Schaufenster und ich sagte: 'Gib mir die da.' Es war die billigste, die sie hatten. Ich nahm sie mit nach Hause. Das war meine erste Gitarre."
Seine Entscheidung, Musiker zu werden, sorgte seinerzeit bei seinen Eltern für wenig Begeisterung. "Als ich aufgewachsen bin, gab es zwei Dinge, die in meinem Haus unbeliebt waren", verriet er einst bei einem seiner späteren Konzerte seinem Publikum. "Das eine war ich, und das andere war meine Gitarre." Sein Vater, der mal als Taxifahrer, mal als Gefängniswärter bescheidene Einkünfte nach Hause brachte, stellte sich seinen Sohn als späteren Rechtsanwalt vor, während seine Mutter, die als Sekretärin arbeitete, ihm vorschlug, seine kreativen Talente als Schriftsteller einzusetzen.
Dass er schliesslich seinen eigenen Kopf durchsetzte, dankt ihm heute eine riesige weltweite Fangemeinde, deren Leben er mit seiner Musik begleitete und entscheidend mitprägte. An seinem heutigen 75. Geburtstag gilt er immer noch als unangefochtener Boss der US-amerikanischen Rockszene und einer der kommerziell erfolgreichsten Rockmusiker aller Zeiten.
Sprung in den Club der Milliardäre
Weltweit hat er rund 140 Millionen Alben verkauft, wurde mit 20 Grammys und einem Oscar (für den Song "Streets of Philadelphia" im Soundtrack des AIDS-Dramas "Philadelphia" aus dem Jahr 1993) ausgezeichnet. Im Juli 2024 meldete das "Forbes"-Magazin, dass Springsteen nach dem Verkauf seiner Songrechte an Sony Music im Jahr 2021 für geschätzt rund 500 Millionen Dollar der Sprung in den Club der Milliardäre gelungen sei. Das Geld für seine nächste Gitarre wird er sich demnach wohl nicht mehr vom Mund absparen müssen.
Doch ein derartiger Legendenstatus, wie der "Boss" ihn innehat, ist ohnehin nicht in Geld aufzuwiegen. Welcher Musiker kann schon von sich behaupten, dass es Radiosender gibt, die fast ausschliesslich Musik von ihm spielen, wie das 2005 von der Sirius Satellite Group ins Leben gerufene "E Street Radio"?
Selbst Barack Obama wäre gerne Springsteen
Selbst der ehemalige US-Präsident Barack Obama (63) blickt voller Ehrfurcht auf die sagenhafte Karriere des Musikers. Bei einer Spendengala im Rahmen seiner Präsidentschaftskandidatur, bei der Springsteen zusammen mit seinem Kollegen Billy Joel (75) mit einigen Songs für Stimmung sorgte, verkündete dieser einem Bericht des "Rolling Stone" zufolge: "Ich habe Michelle gerade hinter der Bühne gesagt, dass der Grund, warum ich für das Amt des Präsidenten kandidiere, der ist, dass ich nicht Bruce Springsteen sein kann."
"What a fucking ride!"
Kurz vor seinem 75. Geburtstag zeigte sich "The Boss" ebenfalls sehr beeindruckt von seinem musikalischen Lebenswerk. Bei der Weltpremiere des Dokumentarfilms "Road Diary: Bruce Springsteen and The E Street Band", der einzigartige Impressionen seiner Welt-Tournee 2023-2024 vermittelt, auf dem Toronto International Film Festival am 8. September sagte Springsteen: "Wenn ich morgen gehen würde, wäre das in Ordnung." Und fügte grinsend hinzu: "What a fucking ride!" (tj/spot) © spot on news
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