In fünf Staffeln hat Calista Flockhart die Anwältin "Ally McBeal" verkörpert. Obwohl der Serienhit vor mehr als zwei Jahrzehnten auslief, bleibt sie eng verbunden mit ihrer Erfolgsrolle. Am 11. November wird Flockhart 60 Jahre alt.

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Mit ihrer lustig-skurrilen Serie "Ally McBeal" setzte Calista Flockhart Massstäbe und begeisterte um die Jahrtausendwende Millionen Zuschauer. Im Frühjahr 2003 flimmerte die fünfte und finale Staffel bei VOX - doch auch 21 Jahre später verbindet man die Schauspielerin mit ihrer bekannten Serienfigur. Am 11. November feiert Flockhart, die inzwischen vor allem als Ehefrau von Harrison Ford (82) in der Öffentlichkeit steht, ihren 60. Geburtstag.

In Erinnerung bleibt sie als die junge, verletzliche, aber auch egozentrische und schlagfertige Anwältin aus Boston, die mit ihren grossen Augen und den schmal geschnittenen Rock-Blazer-Kombinationen die kniffeligsten Prozesse führte, immer auf der Suche nach der wahren Liebe war, mit ihren Kollegen und Kolleginnen auf der Unisex-Toilette schräge Dialoge führte und nach getaner Arbeit in der Bar feierte. Dort sang Vonda Shepard (61) Songs, die gerade zum aktuellen Seelenleben der charismatischen Hauptfigur passten.

Die Serie machte Flockhart weltweit bekannt - und brachte ihr etliche Preise ein. 1998, 1999 und 2001 war sie für einen Emmy nominiert. 1998 erhielt sie den Golden Globe, zwei Jahre später den People's Choice Award. In den Jahren 1998, 2000 und 2001 erhielt der gesamte Cast zudem Screen Actors Guild Awards.

"Ally McBeal" war Fluch und Segen zugleich

Der grosse Erfolg brachte jedoch auch Schattenseiten mit sich, wie sie unlängst im "Awards Chatter"-Podcast bilanzierte. Es sei zwar "umwerfend" gewesen, dass viele Menschen die Serie schauten und darüber diskutierten. "Das ist doch das Ziel, oder?" Doch plötzlich wurde eben auch die Hauptdarstellerin selbst interessant. "Auf die Gefahr hin, dass es nach Jammern klingt, die Paparazzi folgten mir wirklich überall hin. Ich glaube nicht, dass ich mich jemals an die Paparazzi gewöhnt habe." Deshalb habe sie sich entschieden, kaum noch ihre Wohnung zu verlassen. Während "Ally McBeal" Millionen Zuschauer erreichte, wurde Flockhart durch die Serie einsam. "Ich ging nicht mehr aus dem Haus. Ich hörte auf auszugehen und ich war isoliert. Ich glaube, ich würde nicht so weit gehen, dass ich sagen würde, ich hatte Depressionen, aber es war hart." Sie sei eigentlich nur noch zum Gassigehen aus dem Haus gegangen. "Also gibt es viele Bilder von mir, wie ich meinen Hund Webster ausführe. Und dafür bin ich inzwischen echt dankbar."

Auch die ständigen Spekulationen um ihr Gewicht, die latente bis offene Behauptung, sie leide an Essstörungen, setzten ihr zu. "Es tat weh, es war kompliziert. Ich habe es geliebt, an 'AllyMcBeal' zu arbeiten, doch das hat es so richtig verdorben. Ich schlief schlecht und war deswegen deprimiert. Ich dachte ernsthaft, es würde meine Karriere zerstören. Ich dachte, dass mich niemand verpflichten würde, weil sie einfach alle annahmen, ich hätte Anorexie, und dass es das Ende ist", erinnerte sie sich im Gespräch mit der "New York Times". Sie sei einfach zierlich gebaut, was in der Familie läge. Sie glaube auch, dass eine derartige Diskussion heutzutage nicht mehr möglich wäre. "Sie nennen es jetzt Bodyshaming."

Hauptaugenmerk auf die Familie

Vielleicht lag es auch an diesen negativen Erfahrungen, dass sich Flockhart nach dem "Ally McBeal"-Ende eher auf ihr Privatleben konzentrierte. Zwar übernahm sie immer mal wieder Rollen - wie etwa von 2006 bis 2011 in der Serie "Brothers & Sisters" -, doch den ganz grossen Rummel schien sie zu meiden. Im Januar 2001 gab die damalige Single-Frau bekannt, dass sie den neugeborenen Liam (23) adoptiert hat. "Ich bin überglücklich, dass ich mit einem wunderschönen [...] Sohn gesegnet wurde", teilte sie in einer Erklärung mit. Sie sei auch bei seiner Geburt anwesend gewesen. Ein Jahr später lernte sie bei den Golden Globes Harrison Ford kennen, der aus zwei früheren Ehen vier Kinder hat. Das Paar ist seit 2010 skandalfrei verheiratet. Das Patchworkleben und der Altersunterschied von 22 Jahren scheinen kein Problem darzustellen.

Im Gespräch mit dem Unterhaltungs-Magazin "Parade" lüftete der Schauspieler 2020 das Geheimnis seiner glücklichen Ehe. "Nicht reden, nur nicken", sagte er mit einem Augenzwinkern. Zudem setzte er die Hausarbeit, die ihm seine Frau auftrage, vor seine zweite Leidenschaft, die Fliegerei. "Nun, wenn meine Aufgaben erledigt sind und es nichts Dringenderes gibt und das Wetter gut ist, dann fliege ich." Auch die Critics-Choice-Awards-Verleihung im Januar 2024 zeigte die Verbundenheit des Paares. Der "Indiana Jones"-Star dankte in seiner Rede seiner "wunderbaren" Frau, die "mich unterstützt, wenn ich viel Unterstützung brauche". Harrison Ford fügte scherzhaft hinzu: "Und ich brauche viel Unterstützung." (ae/spot)  © spot on news

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