• Wiener Burgtheater, Kinofilme, Fernsehserien: Christiane Hörbiger begeisterte im Laufe ihrer Karriere ein Millionenpublikum.
  • Schon ihr Debüt gab sie am Wiener Burgtheater, ihren Durchbruch hatte sie in den 1980er Jahren.
  • Nun ist die Schauspielerin gestorben.

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Die österreichische Schauspiel-Legende Christiane Hörbiger ist tot. Etwas mehr als einen Monat nach ihrem 84. Geburtstag am 13. Oktober verstarb die Künstlerin am 30. November, wie die Tageszeitung "Kurier" berichtet. Eine langjährige Mitarbeiterin und ein Freund der Familie bestätigten zudem der Deutschen Presse-Agentur den Tod der Schauspielerin.

Die Grimme-Preisträgerin stammte aus einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler-Dynastien und war bis ins hohe Alter aktiv. Zwar war sie auch immer wieder auf Theaterbühnen zu sehen, ihre wahre Berufung fand sie aber vor der Kamera.

Als "Grande Dame" aus Film und Serien avancierte sie im Laufe ihrer jahrzehntelangen Karriere zum Publikumsliebling. Zugleich spielte sie die zentralen Rollen der Weltliteratur auf der Bühne und war auch im Kino präsent.

Christiane Hörbiger gab ihr Debüt 1959 im Wiener Burgtheater

Geboren wurde Hörbiger 1938 als mittleres Kind des berühmten Schauspieler-Ehepaares Attila Hörbiger und Paula Wessely in Wien. Auch ihre beiden Schwestern Maressa Hörbiger (77) und Elisabeth Orth (86) haben sich erfolgreich der Schauspielerei verschrieben.

Ihr Debüt vor der Fernsehkamera feierte Hörbiger mit nur 17 Jahren. Ihre Ausbildung am renommierten Max-Reinhardt-Seminar nach ihrem Schulabschluss brach sie wegen eines Filmangebots aber nach nur vier Wochen ab.

Ihr Theaterdebüt gab sie 1959 als Recha in Lessings "Nathan der Weise" am Burgtheater. Die Kritiken für ihren Auftritt fielen allerdings vernichtend aus. An verschiedenen Theatern wie in Heidelberg und Zürich erarbeitete sich Hörbiger danach einen Namen als ernstzunehmende Künstlerin. Schliesslich kehrte sie sogar als Recha ins Burgtheater zurück und wurde für ihre Darstellung gefeiert.

Christiane Hörbiger ist tot: In den 1970er Jahren spielte sie die Buhlschaft im "Jedermann"

In den 1970er Jahren spielte sie mehrfach die Buhlschaft im "Jedermann" der Salzburger Festspiele und verfestigte damit eine Familientradition. Sowohl ihre Eltern als auch die Schwester standen bereits am Domplatz in Salzburg auf der Bühne.

Ihren endgültigen Durchbruch beim grossen Publikum feierte Christiane Hörbiger in den 1980ern mit dem TV-Strassenfeger "Das Erbe der Guldenburgs", der derzeit wieder in der ZDF-Mediathek verfügbar ist. Es folgten Fernsehhits wie die deutsch-österreichische Koproduktion "Julia - Eine ungewöhnliche Frau" oder die Literaturverfilmung "Besuch der alten Dame".

Viel Lob erhielt sie für ihre Darstellung der Göring-Nichte Freya von Hepp in Helmut Dietls preisgekrönter Kultsatire "Schtonk". Erfolge feierte Hörbiger auch mit dem Justizdrama "Die Geschworenen" und dem Thriller "Die Gottesanbeterin".

Für ihr Wirken erhielt Christiane Hörbiger, die 2004 zur Kammerschauspielerin ernannt wurde, zahlreiche Ehrungen wie den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk, den Adolf-Grimme-Preis, den Karl-Valentin-Orden, den Ernst-Lubitsch-Preis sowie dem Deutschen Fernsehpreis und 2009 die Wiener Ehrenmedaille in Gold.

Hörbinger war in erster Ehe mit dem Regisseur Wolfgang Glück verheiratet. Ihr zweiter Mann und Vater ihres Sohnes Sascha, der Schweizer Journalist Rolf R. Bigler, starb 1978. Einen neuen Lebensgefährten fand die Schauspielerin im Wiener Regisseur und Autor Gerhard Tötschinger, der 2016 starb.

Die Hundeliebhaberin lebte in den letzten Jahren in Baden bei Wien. 2019 erregte ein Video Aufsehen, in dem die zuvor als SPÖ-Sympathisantin bekannte Hörbiger für den inzwischen zurückgetretenen ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz ihre Stimme erhob. (APA/dpa/ank)

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