Heute gilt Andrea Sawatzki als eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen Deutschlands. Ihre Kindheit war jedoch geprägt von Armut und familiären Problemen.
Die schweren Jahre ihrer Kindheit lassen die Schauspielerin und Autorin
Harte Zeiten mit dem kranken Vater
Schon im Alter von acht Jahren habe sie Verantwortung für ihren kranken und unberechenbaren Vater übernehmen müssen. "Meine Mutter hatte Nachtdienst als Krankenschwester im Krankenhaus. Sie hat meinen Vater tagsüber gepflegt, wenn ich in der Schule war und sie eigentlich schlafen sollte", so Sawatzki. "Ich habe übernommen, wenn ich aus der Schule kam, damit sie noch etwas schlafen konnte und dann die Nacht hindurch auf meinen Vater aufgepasst. Wenn ich eigentlich schlafen sollte."
Ihre Familie war "chronisch pleite"
Die familiäre Belastung habe sich drastisch auf ihre schulischen Leistungen ausgewirkt. "Ich bin auch häufig gar nicht hingegangen, weil ich einfach zu müde war", gestand die Schauspielerin. Nach dem Tod ihres Vaters brach sie umgehend die Schule ab, zog nach München und jobbte erst einmal als Kellnerin. "Es war auch ein gutes Gefühl, endlich mal eigenes Geld in der Tasche zu haben", erinnert sich Sawatzki, "weil wir zu Hause chronisch pleite waren."
Flucht in die Schauspielerei
Die entscheidende Wende in ihrem Leben brachte der Besuch einer Schauspielschule, die sie 1987 abschloss. Nach einem Engagement an der Landesbühne Wilhelmshaven ergatterte sie erste grössere Filmrollen und wirkte in TV-Serien wie "Der Fahnder", "Wolffs Revier" oder "Adelheit und ihre Mörder" mit. Zwischen 2001 und 2009 verkörperte sie die Hauptkommissarin Charlotte Sänger in den Frankfurter "Tatort"-Krimis. Aktuell ist sie als Gundula Bundschuh in der ZDF-Filmreihe "Familie Bundschuh" zu sehen, die auf ihren eigenen Romanen basiert.
Wie sie im Interview berichtet, sei auch ihr heutiges Leben als erfolgreiche Schauspielerin und Autorin immer noch stark von den Erfahrungen ihrer schwierigen Kindheit geprägt. "Anfangs dachte ich, ich könnte meinem eigenen Leben entfliehen und mich hinter meinen Figuren verstecken.", so Sawatzki. "Aber so mit 30 habe ich gemerkt, dass man sich auch in der Schauspielerei immer mitnimmt und keine Rolle spielen kann, ohne sein eigenes Leben einzubringen." © 1&1 Mail & Media/spot on news
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