Die "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling steht momentan wegen angeblich transfeindlicher Äusserungen unter Beschuss. Nun meldet sich auch Schauspieler Daniel Radcliffe zu Wort.
J.K. Rowling hatte am Wochenende mehrere Tweets abgesetzt, die zu Kritik an der "Harry Potter"-Autorin führten. Die Äusserungen wurden als transfeindlich interpretiert.
Schauspieler
J.K. Rowling: Kontroverser Tweet sorgt für Aufregung
Die Autorin hatte zu einem Artikel, in dem es um "Menschen, die menstruieren" ging, geschrieben, dass es dafür doch ein Wort gebe. Sie verunstaltete das Wort "Women" (Frauen) jedoch absichtlich zu "Wumben", "Wimpund" und "Woomud" - so als ob man sich heute nicht mehr an das korrekte Wort erinnere. Als sie dafür von Transgender-Aktivisten kritisiert wurde, legte sie nach.
Rowling twitterte, dass sie Transmenschen liebe und ihre Rechte respektiere. Das biologische Geschlecht sei jedoch eine Realität.
Ihre Argumentation: "Wenn das Geschlecht nicht real ist, gibt es keine gleichgeschlechtliche Anziehungskraft. Wenn das Geschlecht nicht real ist, wird die Lebensrealität von Frauen weltweit ausgelöscht." Ihr Leben sei durch ihre weibliche Identität geprägt worden. "Es ist kein Hass, die Wahrheit zu sagen."
Daniel Radcliffe kritisiert Joanne K. Rowling
Daniel Radcliffe widersprach der Autorin. Sein Statement wurde auf der Website des Trevor Projects veröffentlicht, einer amerikanischen Non-Profit-Organisation, die sich für Jugendliche in der LGBTQ-Gemeinschaft einsetzt. Der Schauspieler arbeitet seit rund einem Jahrzehnt mit der Organisation zusammen.
"Transgender-Frauen sind Frauen. Jede gegenteilige Aussage löscht die Identität und Würde von Transgender-Menschen aus und widerspricht allen Ratschlägen von Berufsverbänden des Gesundheitswesens, die über weitaus mehr Fachwissen zu diesem Thema verfügen als Jo (Joanne K. Rowling, Anm. d. Red.) oder ich", so Radcliffe.
Schauspieler entschuldigt sich bei "Harry Potter"-Fans
Der Schauspieler entschuldigte sich zudem bei allen "Harry Potter"-Fans, die sich durch Rowlings Kommentare verletzt fühlten. Er hoffe, dass die Äusserungen der Autorin die Erfahrung von Fans mit ihren Büchern "weder beschmutzen noch schmälern". Man solle nicht völlig aus den Augen verlieren, was man aus diesen Geschichten gelernt habe.
Welche Lehren man auch immer aus den Büchern gezogen habe, sei eine Sache zwischen dem Werk und dem Leser. Und das sei "heilig". Daran könne niemand etwas ändern. (cam/amw) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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