Robert De Niro soll eine ehemalige Assistentin diskriminiert haben, sie soll hingegen Gelder veruntreut haben. Der Prozess hat nun in New York begonnen.
Gegen
Es wird erwartet, dass De Niro, der anwesend ist, nach den Eröffnungsplädoyers aussagen wird, berichtet das US-Branchenportal "Deadline". Zunächst sei eine achtköpfige Jury ausgewählt worden und der zuständige Richter habe eine Dauer von zwei Wochen für den Zivilprozess angesetzt.
"Astronomische Mengen an Zeit" bei Netflix
Bereits 2019 hatte De Niros Firma Canal Productions die Ex-Assistentin auf mindestens sechs Millionen US-Dollar verklagt. Aus Gerichtsunterlagen, die damals dem "People"-Magazin vorlagen, ging hervor, dass die Frau angeblich unter anderem Millionen von De Niros Vielfliegermeilen für Privatreisen genutzt habe und sich 96 Tage "ungenutzte" Urlaubstage auszahlen liess. Sie soll hierfür 70.000 US-Dollar erhalten haben.
Über zwei Jahre hinweg soll sie in einem Restaurant Rechnungen für mehr als 12.500 Dollar auf Firmenkosten beglichen haben. 32.000 Dollar habe sie für Taxis und Uber-Fahrten verbraucht und während der Arbeitszeit habe sie "astronomische Mengen an Zeit" mit dem Schauen von Netflix-Inhalten verbracht. In einem Monat soll sie innerhalb von vier Tagen 55 Folgen der Serie "Friends" angeschaut haben.
Ein "feindseliges Arbeitsumfeld"?
Eine Gegenklage der ehemaligen Mitarbeiterin zeichnet jedoch laut US-amerikanischen Medienberichten ein komplett anderes Bild. So habe sie 2008 im Alter von 25 Jahren begonnen, für De Niro zu arbeiten und sei ihren Aufgaben "mit Fleiss und Integrität" nachgegangen. Dem Schauspieler und seinem Unternehmen warf sie darin vor, aufgrund ihres Geschlechts jahrelang Diskriminierung und Belästigung ausgesetzt gewesen zu sein. Sie habe schliesslich gekündigt, weil sie das "feindselige Arbeitsumfeld" nicht mehr habe ertragen können.
Der Schauspieler habe seine damalige Assistentin zudem unerwünschtem Körperkontakt ausgesetzt, "sexuell aufgeladene Kommentare" abgegeben und sie unter anderem wie seine "Büro-Ehefrau" behandelt. De Niro habe ihr "stereotypisch weibliche Aufgaben wie Hausarbeit" zugewiesen, sie aufgrund ihres Geschlechts nicht ausreichend bezahlt und die Bezahlung zahlreicher Überstunden verweigert.
Lesen Sie auch: Robert De Niro kümmert sich nicht um die Kindeserziehung
Die Ex-Mitarbeiterin habe damals gewarnt, dass sie in Erwägung ziehe, eine Diskriminierungsklage einzureichen. De Niro sei daraufhin angeblich wütend gewesen und sei ihr mit einer Klage zuvorgekommen. Es handle sich um eine "missbräuchliche Präventivklage" voller falscher Anschuldigungen. Die Frau fordert in der Gegenklage mindestens zwölf Millionen Dollar. © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.