Reizdarm, Auswurf, Hämorrhoiden, Furunkel und Dekubitus: Der menschliche Körper ist schon ein Wunder der Natur. Wenn sie das nicht so sehen, dann sollten sie die neueste Folge von "Kaulitz Hills" vielleicht lieber meiden. Dort entdecken Bill und Tom nämlich, was der menschliche Körper alles kann – und was nicht.
Die Kaulitz-Brüder, so erfahren wir es von ihnen gleich zu Beginn, sind in Köln. Wo die beiden sind, ist eigentlich egal, wichtig für den Moment ist nur, wie und wann sie dort sind. "Wir haben heute morgen Kaffee-Stimmen", berichtet
Okay, Ihr Schweigen verrät mir, dass Sie von dieser Frage genauso verblüfft sind, wie ich. Man weiss gar nicht, wo man mit der Antwort anfangen soll, daher setzten wir Toms Frage einfach auf die illustre Liste der noch zu beantwortenden Fragen wie: Wer hat an der Uhr gedreht? Wann ist ein Mann ein Mann? Was erlauben Strunz? Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Wadde hadde dudde da? Und: Gibt es wirklich keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten? Hat das mal jemand gecheckt?
Über einen Drink mit Kölsch kommen die beiden auf die Stadt zu sprechen, und da erzählt Bill von seinen Ersteindrücken: zu wenig und überfüllte Grünflächen, die Strassen riechen nach Alkohol und der Boden bestehe aus "Kotze bis Rotze, Essen, Sperma und Kippen". "Da liegt alles auf dem Boden", so Bills Urteil. Ja, Köln ist eben eine Medien-Stadt. Aber der Kölner Fussbodenbelag ist nur das Einfallstor für das generelle Thema in dieser Folge, das man vielleicht mit "Körperlichkeiten" umschreiben könnte.
Bill in Nöten
"Ich kann es nicht ab, wenn Leute so nah rankommen. Und da gibt es einige von, die diesen Sicherheitsabstand nicht wahren", berichtet Tom plötzlich über das Einhalten seiner Privatsphäre und ergänzt, er möge wenn, dann bitte nur den Atem seiner Frau im Gesicht haben. Ich verstehe Tom, mir wäre aber sogar das zu viel. Ich kenne seine Frau ja auch gar nicht. Bills Assistentin wiederum kennt die Befindlichkeiten der Zwillinge. Sie habe Bill vorgeschlagen, vor den Raum der Zwillinge eine kleine Station mit Minz-Pastillen, Deo, Desinfektionsspray und einer Gelegenheit zum Händewaschen zu installieren.
Eine pfiffige Idee, aber insbesondere die Minz-Pastillen hätte Bill jüngst selbst gebrauchen können. Bei einer Autofahrt sei ihm aufgrund des Fahrstils des Fahrers nämlich so schlecht geworden, dass er sich habe übergeben müssen. "Ich weiss gar nicht, ob ich das erzählen soll", beginnt Bill, legt aber los, ohne unsere Antwort abzuwarten. "Mir kam mein ganzer Kaffee wieder hoch", schildert Bill seine Not. In Köln hätte er, wie wir nun wissen, etliche Optionen gehabt, doch da man sich auf der Autobahn befunden habe, habe eine schnelle Lösung hergemusst, die das Interieur und Bills Würde einigermassen unangetastet liesse. Dies sei jedoch nur zur Hälfte gelungen.
"Das Kotzgeräusch kam schon", schildert Mitfahrer und Zeuge Tom den Hergang, dessen Chronologie laut Bill stichpunktartig so aussah: Erbrechen, im Mund gelassen, runtergeschluckt, wieder hochgekommen. "Das war ekelhaft", resümiert Bill, was er aber aufgrund der Offensichtlichkeit nicht hätte machen müssen. Tom hat dennoch Detailfragen: "Wie machst du das, dass es nicht aus der Nase rauskommt?"
Warum versteckt Tom Kaulitz keine Schätze?
Das konnte zum Glück nicht geklärt werden, bei einem anderen Phänomen ist die Studienlage eindeutiger. Tom habe nämlich gelesen, dass man nicht kontinuierlich altere, sondern dass man in den Vierzigern und in den Sechzigern seines Lebens beim Altern die grössten Sprünge mache. Dementsprechend solle man vorher seinen Lebensstil anpassen, also ein bisschen mehr Sport treiben und weniger Alkohol trinken.
Die drohende Abstinenz ist aber gar nicht die grösste Einschränkung, die Bill und Tom beim Altern Sorgen bereitet, sondern Demenz. Bill vergesse ja jetzt, mit 35, bereits hin und wieder Dinge. Tom gehe es genauso, deswegen verstecke er auch keine Schätze – er würde sie selbst nicht mehr wiederfinden. Dass es aus genau diesem Grund so etwas wie Schatzkarten gibt, scheint Tom bereits vergessen zu haben.
Für Tom ist aber eines klar: "Im Alter wird man vergesslicher." Und der Gitarrist hat auch eine Erklärung dafür: "Die Festplatte ist voll, das ist wirklich der beste Vergleich", erklärt Tom und meint damit nicht nur Gehirne, die noch mit Windows 8 laufen, sondern wirklich alle Gehirne. Doch bevor Sie jetzt in den Elektro-Markt fahren und eine grössere Festplatte kaufen: Toms Theorie ist, sagen wir einmal: umstritten. Besonders in der Wissenschaft.
Lesen Sie auch
Worauf sich Bill freuen kann
Das Alter ist also jetzt schon nichts für die Kaulitz-Twins, und es gibt mit 35 Jahren ja schon genug Unwägbarkeiten. Zum Beispiel in Seen. Die Brüder hatten ihre Zuhörer nämlich nach wilden Geschichten über Badeseen gefragt und die Antworten enthielten vor allem Dinge, die man in Seen finden kann. Zum Beispiel Fäkalien. Das findet Bill besonders irritierend, denn er vertritt den Standpunkt: "Die Leute müssen sich um ihren Abfall selber kümmern." Und das mache man eben nicht in Seen, sondern alleine, im Privaten und hinter verschlossenen Türen.
Eine Ausnahme von dieser Regelung hat Bill allerdings: "Angepinkelt werden, da habe ich nichts dagegen. Von der richtigen Person finde ich ganz schön", erzählt Bill, und da habe ich wiederum gute Nachrichten für ihn. Was das Einnässen anbelangt, kann sich Bill aufs Altwerden freuen. Da passiert das nämlich irgendwann von ganz alleine. Und es braucht noch nicht einmal den Richtigen dazu.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.