In der aktuellen Ausgabe seines Podcasts widmet sich Oliver Pocher seiner bevorstehenden Trennung vor Gericht. Und droht seiner baldigen Ex-Frau "eine gewisse Form der Comedy" an.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Felix Reek dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Nach der letzten Woche war es absehbar. Oliver Pocher verkündete bei der Aufzeichnung seines Podcasts "Die Pochers - Frisch recycelt" vor Publikum, dass die Scheidung von seiner Frau Amira bereits im Gange sei. In der Öffentlichkeit, auf der Bühne.

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Und weil Amira Pocher und ihr zukünftiger Ex in dieser Hinsicht ziemlich gut zusammen passten, präsentierte sie parallel ihren neuen Partner, Moderator Christian Dürr, in der Öffentlichkeit. Was der Auftakt für weiteres Oversharing von persönlichen Details in der nahen Zukunft sein dürfte.

Diese Taktik erwies sich in den vergangenen Monaten als allzu lukrativ. Amira Pocher bekam ihre eigene Sendung auf Podimo, Oliver Pocher startete seine Comedy-Tour "Liebeskasper" und führte den gemeinsamen Podcast mit seiner Ex-Frau Sandy Meyer-Wölden weiter. Für den gewannen die beiden jetzt den Deutschen Podcastpreis in der Sparte "Publikumspreis Beste Unterhaltung". Mehr Bestätigung, genau so weiterzumachen, dürfte es kaum geben.

Die Kommerzialisierung des Privatlebens als Dienstleistung

Pocher nutzt das aus, um einen umfassenden Lagebericht zur Beziehung mit seiner Noch-Ehefrau Amira zu geben. Er startet mit einer Art Rückblick. Wie war das noch mit dem nahtlosen Übergang von Amira Pocher zu Sandy Meyer-Wölden? Trotz Trennung sendeten der Komiker und seine Frau jede Woche weiter, es habe nicht eine Woche gegeben, in der der Podcast nicht stattgefunden hätte, so Pocher.

Man habe "so eine Phase im Leben mitgenommen, sich trotzdem Woche für Woche unterhalten und versucht, das zu reflektieren" die konsequente Kommerzialisierung des eigenen Privatlebens als Dienstleistung am Hörer.

Mit dem Auftauchen der "Biyon-Geschichte" sei die Weiterarbeit mit Amira aber nicht mehr möglich gewesen, sagt Pocher. Zur Erklärung für alle, die andere Hobbys als das Privatleben der Pochers haben: Der Komiker unterstellte seiner Frau Amira eine Affäre mit dem Motivationscoach Biyon Kattilathu, beide liessen das per Anwalt bestreiten.

Pocher beendete den Podcast mit Amira und ersetzte sie innerhalb weniger Tage durch seine Ex-Frau Sandy Meyer-Wölden. Biyon Kattilathu baute er trotzdem als Parodie "Dalai Karma" in sein Bühnenprogramm und in seinen Social-Media-Kanälen ein.

Auch das Private ist Comedy

Trotzdem sei das nicht persönlich, sagt Pocher diese Woche in seinem Podcast. Er könne das trennen, ein Narrativ, das er seit Monaten wiederholt. Abzubilden, "wie das Leben so ist", sei "eine Form des Entertainments". Mit dem Unterschied, dass das Leben bei den meisten glücklicherweise nicht in die Öffentlichkeit getragen, stattdessen die Privatsphäre des anderen akzeptiert wird.

Aber bei Pocher ist auch das Private Comedy und somit ein Geschäft. Hinter den Kulissen sei Amira nicht begeistert gewesen, dass Pocher sie im gemeinsamen Podcast innerhalb einer Woche durch seine zweite Ex-Frau Sandy Meyer-Wölden ersetzte.

Pocher auf jeden Fall ist noch nicht fertig mit seiner baldigen Ex-Frau. Der Auftritt von Amira mit neuem Partner mitten in der Scheidung ärgert ihn. Dieses Geheimhalten des neuen Partners, um ihn dann doch zu zeigen, das sei eine typische Influencer-Strategie, über die sie sich früher immer lustig gemacht hätten.

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Sandy Meyer-Wölden wird es langsam zu viel. Immer wieder versucht sie, das Thema zu wechseln. Es gäbe schliesslich so viel zu bereden: die Senilität von Joe Biden, die Fussball-Europameisterschaft. Doch Pocher will nicht. "Was willst du denn noch loswerden?", fragt sie ihn resigniert.

Gekauft wie gesehen

"Im Sinne des familiären Friedens warte ich, bis ich diese Ehe mit Amira abgeschlossen habe", sagt Pocher. Und fängt dann doch wieder an. Letzten Endes gehe es nur ums Geld, Amira lebe jetzt ihr Leben so, wie sie wolle, sie habe mit dem "angebandelt, mit dem sie anbandeln wollte" und das sei natürlich trotzdem "verletzend". Wenn alles gut läuft, werden sie noch in diesem Monat geschieden. Viel Emotionen, viele Verletzungen, viel Frust, und irgendwie soll das auch Comedy sein. Bei der aber immer nur einer lacht.

Ein Ende davon ist nicht in Sicht. Pocher kündigt jetzt schon an, "mit einer gewissen Form der Comedy" an dieses Thema ranzugehen. Es wird also immer weiter gehen, solange es Hörer dafür gibt. In Richtung Amira sagt er: "Das Paket hast du mit eingekauft, und das weiss sie auch." Es klingt wie eine Drohung.

Auch für alle Frauen da draussen, die demnächst dieses "Paket" öffnen: Sie sollten sich den Beipackzettel von Oliver Pocher ganz genau durchlesen. Sonst hilft auch keine Ärztin, kein Arzt und keine Apotheke.

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