Günther Jauch zählt zu den erfolgreichsten Moderatoren im deutschen Fernsehen. Im Podcast "40 Years On Air" erinnert er sich an seine Zeit bei der ARD und beim ZDF – und die Probleme, die er dort hatte.

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Günther Jauch hat in seiner langjährigen Karriere als Moderator sowohl bei öffentlich-rechtlichen Sendern, als auch im Privatfernsehen gearbeitet. Er sei bis heute Anhänger beider Systeme, wie er im Podcast "40 Years On Air" erzählt. "Beide haben ihre Vorteile und beide haben ihre Nachteile", so der 67-Jährige. "Ich habe versucht, da eine Mischung aus beidem hinzukriegen, mir jeweils das Beste von beiden zu nehmen. Und wenn ich da zurückschaue, muss ich sagen, ist mir das nicht so richtig gelungen. Leider."

Jauch erklärt, dass er sich immer bemüht habe, dass seine Sendungen vernünftig seien und nicht nur wenige Monate andauern sollten. "Die längste Sendung habe ich 34 Jahre hintereinander gemacht, das war der Jahresrückblick, 'Wer wird Millionär' sind wir bei 25 Jahren, 'Stern TV' sind wir bei 21 Jahren. Das Einzige, wo dann der andere, in dem Fall das ZDF, nicht mehr weitermachen wollte, war das 'Sportstudio', weil sie es nicht ausgehalten haben, dass ich auch Fussball bei RTL gemacht habe." Daher habe er es dort "nur" auf zehn Jahre gebracht.

Günther Jauch: Bei der ARD wollten ihm alle reinreden

1988 moderierte er erstmals "Das aktuelle Sportstudio", sein Abschied vom ZDF sei nicht so schön verlaufen, wie er im Gespräch verrät. "Das war ein bisschen doof. Da kam ein Fax: 'Sie müssen nächsten Samstag nicht mehr kommen.' Das fand ich nicht so grossartig, aber es ist verjährt."

2011 startete Jauch sein eigenes Talkformat am Sonntagabend in der ARD. Diese sei die einzige Sendung gewesen, um die er sich gerissen und auch aktiv beworben habe, "weil ich sie jeden Sonntag gesehen habe und klare Vorstellungen hatte, wie man die anders macht", begründet der Entertainer seinen Schritt. Doch die Ernüchterung liess nicht lange auf sich warten. "Und dann haben sie mich mit so vielen Fesseln belegt, dass ich gesagt habe, nein, dann macht ihr es mal einfach weiter."

Es hätten so viele Leute mitgeredet und ihm reingeredet. "Und ich sah die journalistische Unabhängigkeit, die ich in meinem Vertrag festgelegt hatte, andauernd bedroht." Er habe den Diskurs erweitern wollen, "auf nicht ausschliesslich immer nur Politik und jede zweite Sendung dann auch Aussenpolitik". Trotz Beteuerungen der ARD, ihm nicht mehr reinzureden, sei es immer so weitergegangen. Nach gut vier Jahren habe er dann beschlossen, nicht mehr weiterzumachen. "Das war wirklich mühsam."

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