Rassistischer Vorfall oder bloss ein grosses Missverständnis? Oprah Winfrey wollte sich in der Schweiz eine schöne, neue und vor allem teure Handtasche kaufen. Doch da hatte die weltbekannte US-Talkmeisterin die Rechnung ohne die Verkäuferin in der Edel-Boutique gemacht. Diese war nämlich der Meinung, die dunkelhäutige Winfrey könne sich das sündhaft teure Accessoire nicht leisten - und wimmelt die Talkshow-Legende mit dem Satz "Die ist zu teuer für Sie" ab. In einem Fernsehinterview mit Larry King sprach Winfrey nun über den Vorfall..

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Sängerin Tina Turner hat Ende Juli ihren Langzeitfreund Erwin Bach in der Schweiz geheiratet. Zur Hochzeitsfeier war viel Prominenz geladen, unter anderem auch die amerikanische Talkshow-Legende Oprah Winfrey. Die 59-Jährige wollte es sich in Zürich gut gehen lassen und beschloss, auf Shopping-Tour zu gehen. Auf ihrer Tour durch die Innenstadt stiess sie auf eine Edelboutique und nahm dort eine Handtasche ins Visier. Kostenpunkt des edlen Accessoires: schlappe 35.000 Franken (ca. 28.000 Euro).

Auf Nachfrage der Talkmasterin, ob sie sich die Handtasche näher ansehen dürfe, verweigerte die Verkäuferin ihr diesen Wunsch aber. Die Begründung dafür lieferte sie auch gleich mit: "Sie wollen diese Tasche nicht sehen. Schauen Sie sich lieber die andere an. Diese hier ist zu teuer. Die können Sie sich nicht leisten." Eine überraschende Absage für eine Frau, die zu den reichsten der Welt zählt.

Ihre Geschichte erzählte Oprah Winfrey in einem Interview der Sendung "Entertainment Tonight" des amerikanischen TV-Senders CBS. Dabei erklärte sie, dass sie an diesem Tag zwar ohne künstliche Wimpern unterwegs gewesen sei, sonst aber in der "kompletten Oprah-Winfrey-Ausrüstung" ("the full Oprah-Gear") aufgetreten war. Obwohl Oprah ihre Bitte wiederholte, weigerte sich die Verkäuferin, ihr die Tasche zu zeigen und meinte: "Ich möchte Ihre Gefühle nicht verletzen, aber..."

Winfrey, deren Vermögen auf 2,8 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, hätte einfach ihre Kreditkarte zücken und den Laden leer kaufen können. Auf die skurrile Situation reagierte Winfrey sarkastisch: "Okay, haben Sie vielen Dank. Wahrscheinlich haben Sie recht. Ich kann sie mir nicht leisten", habe sie gesagt und das Geschäft verlassen.

Besitzerin der Edelboutique: "Keine Gesichtskontrolle"

In dem Interview nannte Oprah Winfrey den Namen der Boutique nicht. Doch "Blick online" meldete, bei dem Laden handele es sich um die Edelboutique "Trois Pommes". Laut "Blick online" entschuldigte sich die Ladenbesitzerin Trudie Götz für ihre Verkäuferin. Gleichzeitig stellte sie klar, dass es sich um ein "Missverständnis" handle. Die Tasche sei im Schaufenster hinter einer Sicherheitswand verschlossen gewesen. Deshalb habe die Verkäuferin "in die erste Etage eingeladen, um ihr ähnliche Taschen zu zeigen". Doch Winfrey sei nicht mehr interessiert gewesen. Laut Trudie Götz gibt es keine "Gesichtskontrolle" im "Trois Pommes".

Amüsanter Nebenaspekt der Geschichte: Trudie Götz war ebenfalls Gast bei der Hochzeit von Tina Turner. Wäre Winfrey nach der Hochzeit erst auf Shoppingtour gegangen, wäre die Geschichte vielleicht anders ausgegangen ... (akb)

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