• Hans Sigl gibt am 31. Dezember im Ersten (20.15 Uhr) an der Seite von Francine Jordi sein Debüt als Moderator der "Silvester Show".
  • Im Interview mit unserer Redaktion spricht der Nachfolger von Jörg Pilawa über Silvester-Traditionen, Vorsätze und Horoskope.
Ein Interview

Herr Sigl, Sie feiern am 31. Dezember als Nachfolger von Jörg Pilawa Ihr Debüt als Moderator der Eurovisions-Sendung "Die grosse Silvester Show". Wie feiern Sie grundsätzlich Silvester?

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Hans Sigl: Ich bin eher der ruhige "Rübergleiter", da ich sowieso nicht der grosse Party-Löwe bin. Daher geniesse ich lieber die stillen Momente und fühle mich wohler, wenn ich auf diese Weise den Jahreswechsel begehen kann.

Ich habe sogar schon mal versucht, ins neue Jahr hineinzuschlafen, aber daraus wurde dann auch nichts. Gegen acht, neun Uhr kommt dann meistens doch eine kleine Aufregung in einem hoch. Ich habe also nichts dagegen, Silvester ein bisschen zu zelebrieren. Aber ohne Böller und grosses Tamtam.

Sigl: "Die Nervosität wird sich in Grenzen halten"

Diesmal wird es für Sie ab 20.15 Uhr definitiv spannend. Dann beginnt nämlich im Ersten, auf SRF 1 und auf ORF 2 die Silvester-Party im TV. Wie aufgeregt sind Sie mit Blick auf diese grosse Primetime-Show?

Die Nervosität wird sich in Grenzen halten, da ich diesen Job ja bereits seit ein paar Jahren ausübe. In diesem Fall ist die Show sogar fertig produziert, man weiss also in etwa, was man gemacht hat. Für mich ist es vielmehr ein Geschenk, dass ich mit Francine Jordi für die Menschen am letzten Abend des Jahres eine Show präsentieren darf. Es gibt viele Menschen, die alleine sind und vielleicht Ablenkung brauchen.

Werden Sie sich Ihre eigene Show anschauen?

Zumindest werde ich mal reinschauen. Es ist immer spannend, die finale Produktion zu sehen. So geht es mir beim "Bergdoktor" übrigens auch. Was macht der Schnitt? Welche Szenen wurden herausgeschnitten? Ich habe also einen eher beruflichen Blick darauf.

Spannender Gäste-Mix

Aus Zuschauersicht klingt der Gäste-Mix vielversprechend. Weltstar Chris de Burgh gibt sich mit Schlager-Ikone Marianne Rosenberg und der bayerischen Kult-Band Spider Murphy Gang die Klinke in die Hand. Wie zufrieden sind Sie?

Mir gefällt die Mischung sehr. Auch Eko Fresh, Glasperlenspiel oder Oli P., um nur einige der Gäste zu nennen, bringen verschiedene Facetten mit. Man darf sich also auf eine wirklich launige Geschichte freuen.

Kann bei einer Aufzeichnung überhaupt Silvester-Stimmung aufkommen? Wie hat sich das Publikum geschlagen?

Tatsächlich war auch ich skeptisch. Doch mir wurde versichert, dass das Publikum in der Offenburger Baden Arena eine grosse Motto-Party feiern wird. Und genauso war es dann auch. Von der Stimmung her ist es Silvester, die TV-Zuschauer werden das spüren.

Sigl über Horoskope

Damit wirklich nichts schiefgeht, ist auch eine Astrologin (Antonia Langsdorf) Teil der Show. Glauben Sie an Horoskope?

Es gibt Astrologen und es gibt Astronomen. Beide sind in einem Berufsfeld tätig, das durchaus spannend ist. Ich für meinen Teil höre zwar eher den Astronomen zu, aber lese auch gerne Horoskope in der Zeitung.

Mir geht es wie allen anderen auch: Wenn das Horoskop etwas Negatives vermittelt, dann tut man es ab. Wenn das Horoskop jedoch sagt, dass morgen ein toller Tag wird, dann wird es ein toller Tag (lacht). Ich nehme das mit einem Augenzwinkern. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass ein kleiner Push gut tut, egal wo man diesen letztlich hernimmt. Wenn es also darum geht, sich Motivation oder Selbstbestätigung zu holen, dann ist so ein Horoskop ein süsses Tool.

Wie stehen Sie zum Thema Vorsätze? Mit welchen gehen Sie ins Jahr 2023?

Da geht es mir ähnlich wie mit Horoskopen. Natürlich gab es auch in meiner Vergangenheit mal Vorsätze, bis ich nach drei Jahrzehnten meines Lebens begriffen habe, dass es nicht wirklich klappt. Irgendwann habe ich das Wort "Vorsatz" dann einfach gegen das Wort "Ziel" ausgetauscht.

Ein Ziel kann ich erreichen – oder ich kann diesem zumindest nahekommen. Einen Vorsatz wiederum muss man immer erfüllen. Ich finde es sehr spannend, mich mit den autosuggestiven Fragen gedanklich auseinanderzusetzen. Woher kommt diese grosse Lust, das Alte abzuwerfen, verbunden mit der Hoffnung, dass auf einmal alles besser wird?

Sigl über seine Ziele: "In dieser Hinsicht bin ich ein bisschen nerdig"

Dann frage ich anders: Mit welchem Ziel gehen Sie ins Jahr 2023?

Es gibt eine kleine Liste, auf der ich meine privaten und beruflichen Gedanken festhalte. Ich setze mir zum Beispiel beim Golfen konkrete Ziele, was mein Handicap betrifft. Auch weil dieser Sport eine gewisse Parallele zu meinem Beruf als Schauspieler aufweist: Je weniger man will, desto besser wird’s! Wenn man entspannt in seiner Mitte ruht, wird es sowohl in einer Szene als auch auf dem Golfplatz cool. In dieser Hinsicht bin ich ein bisschen nerdig.

Zurück zur "Silvester Show": Ihr Kollege Jörg Pilawa versuchte sich in den vergangenen Jahren gerne mal als Sänger. Werden wir am 31.12. jetzt den "singenden Sigl" zu sehen bekommen?

"Der singende Sigl": Das ist ein guter Programmtitel, der gefällt mir. Aber nein, es wird keinen "singenden Sigl" geben. Ich kann jetzt die Nation nicht überfordern. Wir haben grossartige Musikerinnen und Musiker auf der Bühne. Insofern habe ich mich auf eine klassische Moderation konzentriert. Wer mich singen hören möchte, darf sich aber sehr gerne mein Soloprogramm anschauen.

Die neue "Bergdoktor"-Staffel

Zwei Tage vor der "Silvester Show" startet im ZDF zudem die neue "Bergdoktor"-Staffel. Auf welche Geschichten dürfen sich die Fans der Serie freuen, ohne zu sehr spoilern zu wollen?

Tatsächlich reicht in diesem Fall ein Blick auf die ZDF-Webseite, da steht schon alles drin. Es setzt sich offenbar immer mehr durch, dass Inhalte online schon vorab bekannt gegeben werden. Vielleicht ist es auch richtig so. Andernfalls wäre das Publikum vermutlich einfach zu geschockt darüber, was es da zu sehen bekommt (lacht).

Ihr "Bergdoktor"-Kollege Mark Keller alias Dr. Alexander Kahnweiler veröffentlicht 2023 sein erstes deutschsprachiges Album namens "Mein kleines Glück". Warum werden Sie es streamen oder downloaden?

Das tolle an einer Freundschaft ist, dass ich das Album schon kenne, bevor es rauskommt …

Wie dankbar sind Sie ihm für den Kultsatz "Martin, mein einziger Freund", der nie im Drehbuch stand und von den Fans der Serie gefeiert wird?

Dass dieser Satz diesen Kultstatus erzielen wird, war uns nicht bewusst, aber spricht für die Einfachheit und Genialität von Punchlines, die aus einer Figur kommen und entstehen. Ich freue mich immer, wenn ich ihn irgendwo höre.

Wie geht es mit dem "Bergdoktor" weiter?

Es ist die nunmehr 16. Staffel, die erste wurde 2008 ausgestrahlt, mit Ihnen als Dr. Martin Gruber in der Hauptrolle. Haben Sie sich ein Ziel gesetzt, wie lange Sie das machen wollen?

Meine Zielsetzung ist immer die, dass ich alles, was ich tue, mit 100 Prozent Einsatz mache. Beim "Bergdoktor" ist das nach wie vor der Fall. Die 17. Staffel ist ohnehin gesichert, ein Ende ist noch nicht absehbar. In unseren heutigen Zeiten ist es eine Ausnahme, dass nach 16 Jahren noch sämtliche Hauptcast-Mitglieder dabei sind – und dass wir immer noch sehr viel Zuspruch bekommen. Es ist ein grosses Glück, das man mit Demut behandeln muss.

Der "Bergdoktor" bekommt weiterhin viel Zuspruch, die aktuelle Fussball-WM hingegen deutlich weniger als gewohnt. Verfolgen Sie das Turnier in Katar?

Nein.

Weil die WM in Katar stattfindet?

Natürlich muss jeder selbst entscheiden, was er konsumieren möchte und was nicht. Mir persönlich ist diese WM aus bekannten Gründen nicht sehr nahe. Ich habe keinen Spass daran. Wenn ich da beim Durchzappen mal zwei Minuten hängenbleibe, stelle ich immer wieder fest, um welch absurdes Momentum es sich dabei handelt.

In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft wieder einmal sehr durcheinander ist, versucht man sich mit einer Fussball-WM zu beruhigen. Nach dem Motto: Es ist alles gut, solange wir nur Weltmeister werden. Ich empfinde das als sehr surreal.

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