Entertainer Hape Kerkeling erzählt in seinem neuen Buch von einer grossen Liebe, "die so tragisch endete". Dass Duncan an Aids starb, habe ihn "förmlich zerrissen".
Multitalent
Alles begann in den Niederlanden. "Amsterdam ist heute noch mein Schicksalsort", so der Komiker und Autor im Interview mit der Zeitschrift "Bunte". "Die Stadt hat mein Leben schicksalhaft bestimmt", sagt er und erklärt, warum es ihn schon früh dorthin zog: "Da ich schon mit 19 meine erst Fernsehsendung hatte und damit relativ früh prominent war, war es für mich nahezu unmöglich, in Deutschland schwul auszugehen. In Amsterdam musste man sich nicht verstecken."
Kerkeling: "Die schwerste Zeit meines Lebens"
Dort lernte er 1987 den Niederländer Duncan kennen, seine grosse Liebe. Wenig später bekam er die Diagnose HIV-positiv. Zwei Jahre später war er tot. "Das war mit die schwerste Zeit meines Lebens", sagt Kerkeling im Interview mit dem Magazin "Gala".
"Ich wollte einmal über diese Liebe reden, die so tragisch endete. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, welchen Schrecken Aids damals verbreitet hat", erklärt er "Bunte". Er habe "wahnsinnige Angst" gehabt, sich anzustecken. Aber: "Ich hatte ein unbeschreibliches Glück, dass ich das Virus nicht bekommen habe, obwohl Duncan erkrankt war und schliesslich daran starb."
Kurz vor Duncans Tod hat Kerkeling ihn "freigegeben", wie es in dem Magazin heisst. "Das war unbeschreiblich hart. Vor so eine Entscheidung möchte ich in meinem Leben niemals wieder gestellt werden", so der Entertainer. Und er fügt hinzu: "Ich würde sagen, dass ich der Sache nicht gewachsen war, vielleicht bis heute nicht gewachsen bin. Es hat mich förmlich zerrissen."
Umgang mit dem grossen Verlust
Beim Umgang mit dem grossen Verlust half wohl auch der Beruf des Komikers, denn Kerkeling erzählt "Gala: "Für mich war der Beruf immer der richtige. Weil: Auch an Tagen, an denen es mir mal nicht so gut ging, mir aber ein Vertrag vorgeschrieben hat, auf der Bühne zu stehen, hat ein erwartungsfreudiges Publikum mit freudigem Lachen dafür gesorgt, dass es mir am Ende besser ging." Es sei ja nicht so, dass er sich für sein Publikum auspowere, er bekomme auch etwas zurück, sagt Kerkeling.
Dass es die grosse Liebe nur einmal im Leben gibt, glaubt der gebürtige Recklinghausener nicht. "Nein, man kann sich in jedem Alter verlieben, verknallen und vergucken. Das macht das Leben doch so spannend und lebenswert." Mit Dirk Henning hat er längst eine neue grosse Liebe gefunden. Seit 2016 sind die beiden verheiratet. (ili/spot) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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