Aktuell sorgt Harald Glööckler mit seiner Brust-OP für Schlagzeilen. Unsere Redaktion traf den Modedesigner am Rande der "Goldenen Sonne" von sonnenklar.TV und erfuhr im Interview, dass der 57-jährige Ex-"Dschungelcamp"-Teilnehmer kürzlich noch ein weiteres Körperteil optimieren liess.
Herr
Harald Glööckler: Mir wurde von einer der grössten Stilikonen, die ein ganzes Jahrzehnt geprägt hat und bis heute Frauen, Homosexuelle und Transsexuelle inspiriert, ein Kompliment gemacht – kurz nachdem sie einen Preis bekam. Mehr braucht man eigentlich nicht zu sagen.
Was genau hat sie auf der Bühne zu Ihnen gesagt?
Dass sie mein Outfit schön findet, auch meine Schuhe hat sie bewundert. Joan Collins und ich haben übrigens etwas gemeinsam: Sie wurde zur Dame ernannt und ich wurde vom Haus Habsburg zum Ritter geschlagen. Für mich war ihr Kompliment ein weiterer Ritterschlag und im Prinzip auch eine Art Lifetime-Award. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich aussergewöhnliche Menschen anziehen.
Bekommen Sie eigentlich keine Blasen an den Füssen – bei den hohen Absätzen, die Sie häufig tragen?
Nein, ich bekomme keine Blasen an den Füssen, das ist bei uns nicht üblich – und falls doch, lässt der Schmerz nach einer halben Stunde nach. Ausserdem sind schöne Schuhe nie bequem. Im Gegensatz zu meinen Models lasse ich sie auch den ganzen Abend an. Dame Joan Collins hat übrigens vor allem meine Schuhe bewundert.
Joan Collins ist nicht nur eine Dame, sondern gilt insbesondere mit Blick auf Ihre Rolle der Alexis Colby in "Der Denver-Clan" als Hollywood-Diva. Mit Diven sind Sie vertraut, aber haben Ihre Begegnungen im "Dschungelcamp" 2022 noch einmal alles getoppt?
Ich hatte keine Diven erwartet, und das waren auch keine Diven. Das war schlechtes, dilettantisches Schauspiel in dem krampfhaften Versuch, so viel Sendezeit wie möglich zu bekommen. Ich sass einfach nur auf meiner Pritsche und habe das Ganze amüsiert beobachtet. Ich glaube, das war es, was den Menschen am besten gefallen hat. Ich habe Ruhe bewahrt, bin ich selber geblieben und habe ab und zu versucht zu schlichten.
Manchmal haben Sie aber auch deutlich Ihre Meinung kundgetan ...
Natürlich war der eine oder andere Spruch dabei, etwa als ich meinen Mitstreitern gesagt habe, dass wir im Grunde genommen nichts gemeinsam haben und uns im normalen Leben nie begegnet wären. Auf die Reaktion "Wir sitzen aber im selben Boot" habe ich dann entgegnet: "Irrtum. Ihr sitzt im selben Boot, ich auf einer Yacht." Die grösste Reality-Show im deutschen Fernsehen sollte man doch lieber dafür nutzen, um sein wahres Ich zu zeigen. Aber: Um sein Ich zeigen zu können, muss man ein Ich haben.
"Am weitesten im Leben kommt man immer, wenn man nicht vorgibt, jemand zu sein, der man nicht ist"
Sind Sie wirklich nur in den Dschungel gegangen, um Ihr wahres Ich zu zeigen?
Ich wollte eine Doku bekommen und die habe ich bekommen. Ich kriege immer das, was ich möchte. Die Hauptgründe, warum ich in den Dschungel gegangen bin, waren aber andere. Zum einen gehört es zu meinem Beruf, dass ich in der Öffentlichkeit stattfinde. Das war zu Zeiten des Lockdowns aber kaum möglich. Zum anderen war ich in meiner damaligen Beziehung an einem Punkt angekommen, an dem ich eine Entscheidung treffen musste. Das Dschungel-Angebot gab mir die Möglichkeit, erst einmal auf Abstand zu gehen und nachzudenken. Zudem wollte ich mich meinen Dämonen und Ängsten stellen, ich habe zum Beispiel fürchterliche Höhenangst. Bei meiner ersten Prüfung wurde ich direkt mit meiner Angst konfrontiert und bin gesprungen.
Haben Sie mit den anderen Camperinnen und Campern inzwischen Ihren Frieden gefunden?
Jeder hat seine Daseinsberechtigung und ich schätze alle Menschen, die im Dschungel waren. Letztendlich sind das alles wunderbare Seelen, die versucht haben, ihr Ding zu machen. Es ist auch nicht meine Aufgabe, andere zu kritisieren. Ich gebe aber zu bedenken: Am weitesten im Leben kommt man immer, wenn man nicht vorgibt, jemand zu sein, der man nicht ist.
Von ihrem langjährigen Lebenspartner haben Sie sich getrennt. Während sich andere nach einer Trennung eine neue Frisur zulegen, haben Sie Ihre Brüste optimieren lassen. Wie fühlen Sie sich damit?
Meine Brust war nicht mehr so, wie sie vor 15 Jahren einmal war. Diese 15 Jahre wollte ich zurückholen. Wenn ich jetzt in den Spiegel schaue, fühle ich mich wieder toll. Wie ich bereits in einem anderen Interview gesagt habe: Ich könnte mit mir selbst Sex haben. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mein Gesäss optimieren lassen. Wir leben doch in einer Zeit, in der man wunderbare Dinge machen kann.
Trauer um Harry Belafonte
Wollen Sie mit Ihren Schönheitsoperationen auch Zeichen für andere Menschen setzen, die gerne etwas machen lassen würden, sich aber nicht trauen?
Ich mache das wirklich nur für mich. Es gibt viele Männer, die einiges haben machen lassen, aber nicht darüber reden. Ich kenne alleine drei Männer, die ihren Penis verlängern liessen.
Wir steuern endlich auf den Sommer zu. Welches sind Ihre Mode-Trends?
Das ist gar nicht so einfach zu erklären, weil ich leider feststellen musste, dass wir durch Corona nachlässiger geworden sind. Sogar Boxershorts, wie sie einst Harry Belafonte getragen hatte, halten wieder Einzug. Ebenso wie die Hotpants bei den Damen, wie man in Amerika bereits beobachten konnte. Vor allem für den Mann gilt: 7/8-Hosen, barfuss in die Schuhe und obenrum weisse oder beige Shirts beziehungsweise Hemden. Die Frauen sind ja immer etwas mutiger, bei ihnen steht auch Florales hoch im Kurs.
Und was wird der Designer Harald Glööckler im Sommer 2023 tragen?
Ich habe tolle Stiefel gefunden, zu denen ich aber nichts Passendes anzuziehen hatte. Daher habe ich mir jetzt einfach Stretch-Jeans besorgt, die an den Knien und Oberschenkeln zerrissen sind. Wer es tragen kann (lacht) …
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