Gleich mit ihrer ersten Hauptrolle polarisierte Sonja Kirchberger

Mit dem Skandal-Film "Die Venusfalle" feierte Sonja Kirchberger vor über 35 Jahren ihren grossen Durchbruch. Heute kann das Geburtstagskind auf zahlreiche Erfolge zurückblicken.

Dabei schien es so, als wenn die 1964 in Wien geborene Kirchberger einen ganz anderen Weg einschlagen würde. Sie absolvierte eine zehnjährige klassische Tanz-Ausbildung und gehörte als Kind vier Jahre lang dem Ballett-Ensemble der Wiener Staatsoper an.

Kirchbergers Erziehung erfolgte in einer Klosterschule. Nach ihrem Abschluss absolvierte sie eine Ausbildung als Zahnarzthelferin und arbeitete danach als Zahnarztassistentin. Nebenbei verdiente sie auch Geld als Fotomodell, weswegen sie im Jahr 1988 von Regisseur Robert van Ackeren entdeckt wurde.

Dieser gab dem jungen Model die Hauptrolle der Coco in seinem Erotikfilm "Die Venusfalle" (1988), der für Sonja Kirchberger zum Sprungbett in die Schauspielerei werden sollte. Wegen seines offenen Umgangs mit Sexualität und den teils expliziten Szenen polarisierte der Streifen und sorgte für Kontroversen.

Einem breiteren Publikum bekannt geworden, nahm Kirchberger im Anschluss Schauspiel-, Sprech- und Gesangsunterricht, wofür es sie für drei Jahre nach Los Angeles verschlug.

Mit zahlreichen Fernseh- und Kinorollen wurde Kirchberger schliesslich zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen der 1990er Jahre.

Es folgten Engagements in Filmen wie "Der blaue Diamant" (1993), "Peanuts – Die Bank zahlt alles" (1996) und "Tanz auf dem Vulkan" (1996).

Mit ihrer Rolle in Dieter Wedels Fernsehdrama "Der König von St. Pauli" (1998) knüpfte Kirchberger mit einem Striptease an ihre Debütrolle von 1988 zwar an und wurde immer wieder für erotikbetonte Rollen eingesetzt, ...

... aber auch für Krimi-Reihen wie "Einsatz in Hamburg", "Der Kriminalist" und "Polizeiruf 110" stand sie vor der Kamera. Oder 2009 für den Märchenfilm "Schneewittchen" der ARD-Reihe "Sechs auf einen Streich".

Neben ihrer Arbeit vor der Kamera ist Kirchberger auch regelmässig auf den Theaterbühnen in Deutschland zu Gast: So war sie, wie hier zu sehen, die "Buhlschaft" im Berliner "Jedermann" und die "Isolde" bei den Wormser Nibelungenfestspielen.

Zudem arbeitet die Schauspielerin als Synchronsprecherin: In Wien zum Beispiel las sie 2005 die "Vagina-Monologe" von Eve Ensler.

Und auch ihren Ruf der Femme Fatale lebte Kirchberger immer wieder aus: Insgesamt drei Mal liess sich die Schauspielerin für das Männer-Magazin "Playboy" ablichten.

2016 liess Kirchberger ihre Liebe zum Tanz noch einmal aufblühen und nahm an der neunten Staffel der RTL-Tanzshow "Let's Dance" teil. Doch weder die Jury noch das Publikum konnte die Schauspielerin von sich überzeugen. Mit Profitänzer Ilia Russo schied sie in der vierten Folge aus.

Auch im australischen Dschungel lief es nicht besser: 2020 nahm Kirchberger an der 14. Staffel der RTL-Kultsendung "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" teil und belegte am Ende nur Platz neun.

Dabei wollte die Schauspielerin im Dschungel über sich hinauswachsen und an ihre Grenzen gehen: "Ich bin ein totaler Maulheld, ich bin ängstlich, ich habe alle Phobien, die es gibt, aber ich hole mir die Krone", prophezeite sie im Vorfeld noch.

Was ihr Privatleben betrifft, so hält Kirchberger dieses weitestgehend aus der Öffentlichkeit heraus. Was jedoch bekannt ist: Sie ist Mutter zweier Kinder, Tochter Janina (l.) kam 1985 zur Welt und Sohn Oscar Lee 1998.

Und auch in Sachen Liebe läuft es bei der gebürtigen Wienerin gut: Von 2001 bis 2012 war sie mit Schauspielkollege Jochen Nickel liiert. Das Paar trennte sich im Guten.

"Er war jahrelang mein Mann, ein wunderbarer Vater für meinen Sohn und ausserdem ein zuverlässiger Freund", lobte Kirchberger ihren Ex-Partner.

Seitdem ist der Mann an der Seite der Schauspielerin der 15 Jahre jüngere Argentinier Daniel, mit dem sie überwiegend auf Mallorca lebt, wo das Paar ein Restaurant betreibt.

Angst vor dem Älterwerden hat die Schauspielerin nicht. Bereits im vergangenen Jahr verriet Kirchberger, dass sie sich auf ihren 60. Geburtstag freue: "Sechzig zu werden, gesund und vital zu sein, da fühle ich mich, als hätte ich im Lotto gewonnen."

Damit das auch noch lange so bleibt, lebe sie jeden Tag bewusst: "Ich habe ein Ritual. Ich wache jeden Morgen auf und sage 'Danke, dass ich in diesem gesunden Körper aufwachen darf. Das macht mich glücklich.'"