Statt wie üblich das eigene Boulevard-Leben in Szene zu setzen, interviewen Oliver Pocher und Sandy Meyer-Wölden in ihrer neuen Podcast-Folge Schlagersänger Heino. Es geht um 50 Jahre Ehe mit Hannelore, um höfliche junge Leute – und um unverschämte Honorare im Schlager-Fernsehen.
Oliver Pocher und
Man fragt sich kurz, warum Heino in einem Podcast auftritt, in dem es für gewöhnlich um das Boulevard- und Beziehungs-Leben der beiden Ex-Eheleute geht; doch für Heino, der Sandy Meyer-Wölden schon seit ihrer Kindheit kennt, ist so ein Auftritt, wie er später sagen wird: "Spass".
Seine Bühnen-Engagements wähle er inzwischen weniger nach dem Honorar aus, sondern eher danach, ob er mit netten Leuten zusammenkomme. Aus diesem Grund trete er auch nicht mehr im Schlagerfernsehen auf: "Ich habe keine Lust mehr, für 500 Euro drei Tage lang unterwegs zu sein." So gewährt Heino ganz nebenbei einen Blick in die seltsame Welt des Schlagers, in der sich "alle nicht ganz grün seien" und das grosse Geld offenbar nicht bei den Künstlern ankomme: "Die TV-Intendanten sagen immer, diese Shows seien so teuer – ich weiss gar nicht, wohin das ganze Geld geht!"
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Wohlwollende Worte für die junge Generation
Über die Einzelkämpfer-Thematik versucht Pocher, Nähe zwischen sich und Heino herzustellen; dass Heino keine "Lieblingskollegen" mehr habe, findet er – der Comedian, der ständige Seitenhiebe auf Kollegen aus dem Showbusiness zum Geschäftsmodell gemacht hat – etwa "sehr sympathisch". Auch Sandy Meyer-Wölden unterstützt tatkräftig den Versuch, Pocher als Unterhaltungsgrösse von Heino-Format darzustellen: "Oli, ich kann mir vorstelle, dass du auch immer noch auftrittst, wenn du 85 bist, du bist ja auch durch und durch Künstler", prophezeit sie etwa. Vielleicht ist das wirklich Pochers Plan – immerhin fragt er Heino sehr ausführlich zu dessen langer Bühnenkarriere aus.
Wie er zum Beispiel mit Kritik umgehe, will Pocher von Heino wissen. "Ich habe das alles erlebt", sagt Heino. Früher hätten die jungen Leute mit seiner Musik nichts anfangen können, später hätten sie sich mit seinen Songs an die eigene Kindheit erinnert. So sei das eben immer, irgendwann werde man Kult. Über die junge Generation findet Heino nur wohlwollende Worte: "Die jungen Leute haben zum grössten Teil Format, wissen, wie man sich vorstellt, wie man mit älteren Leuten umgeht. Überall, wo ich hinkomme, lesen sie mir alle Wünsche von den Augen ab."
Das Geheimnis von Heinos langer, glücklicher Ehe
Selbst dem sonst so gern Unverschämtheiten am Fliessband produzierenden Oliver Pocher ringt Heinos in sich ruhende Erscheinung einen gewissen Respekt hab. Bis auf ein paar flache Witze, etwa über die BH-lose Sandy oder über die junge Ehefrau von Scooter-Sänger HP Baxxter, über die sich Sandy Meyer-Wölden ein empörtes Lachen aus den Rippen quetschen muss ("Oli!! Hahaha!"), geht es in dieser Podcast-Folge ungewohnt ruhig zu. Beinah ehrfürchtig wollen die Pochers wissen, was das Geheimnis von Heinos langer Ehe gewesen sei – mit Hannelore war Heino bis zu deren Tod im November 2023 ganze 45 Jahre lang verheiratet. Er sei sehr traurig, dass Hannelore nicht mehr da sei, werde in seiner Wahlheimat Kitzbühel aber gut versorgt: "Langsam geht es wieder."
Und dann erinnert sich Heino an seine Beziehung zu Hannelore, die er einst in der Jury bei einem "Miss Austria"-Wettbewerb kennenlernte. Die Presse habe ihnen damals maximal zwei Jahre gegeben. "Wir haben uns daraus nichts gemacht. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals Ärger miteinander hatten", sagt Heino. "Wir waren 50 Jahre lang Tag und Nacht zusammen, und es waren 50 schöne Jahre." Mit einem Seitenblick auf seine beiden Bühnenpartner fügt er hinzu: "Das müsst ihr noch üben." Woraufhin Oliver Pocher erklärt, er habe ohnehin keine Lust mehr auf lange Beziehungen, und Sandy in edler Selbsterkenntnis zugibt: "Selbst, wenn wir jetzt anfangen würden, würden wir das wohl nicht mehr schaffen, dafür sind wir zu alt."
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