Mit dem Transgender-Drama "Boys Don't Cry" gelang der Schauspielerin Hilary Swank 1999 der grosse Durchbruch. Heute würde sie die Rolle transsexuellen Kollegen überlassen, gleichzeitig plädiert sie für Freiheiten bei der Besetzung von Rollen.

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Mit dem Indepentfilm "Boys Don't Cry" gelang der US-Schauspielerin Hilary Swank (49) im Jahr 1999 nach Rollen in Werken wie "Buffy - Der Vampir-Killer" oder "Karate Kid IV - Die nächste Generation" der Wechsel ins ernstere Fach. In dem Film verkörperte sie den jungen Transmann Brandon Teena, der nach einer langen Leidensgeschichte schliesslich ermordet wird. Das Filmdrama basiert auf einer wahren Geschichte. Der Hollywood-Newcomerin brachte ihre überzeugende Darstellung Teenas prompt einen Oscar für die beste Hauptrolle ein. In einem Interview mit der britischen "Sunday Times" erklärte sie nun, dass sie die Rolle heute eher einem transsexuellen Kollegen überlassen würde.

Akzeptanz von Transpersonen hat sich gesteigert

Im Rückblick resümierte sie die damaligen Produktionsumstände: "Mittlerweile wird es an den meisten Orten weitgehend akzeptiert, eine Transperson zu sein", so Swank. "Aber zu dieser Zeit outeten sich die Leute noch nicht einmal als schwul und lesbisch, es war ein Karrierekiller oder was auch immer. Sie waren nicht bereit, es ihrer Familie zu sagen, oder vielleicht waren sie nicht einmal bereit, es sich selbst zu sagen."

Schauspieler auch weiterhin Schauspieler

Mittlerweile hätten sich die Zeiten jedoch gravierend geändert, heute wäre es eine "grossartige Gelegenheit für einen transsexuellen Schauspieler, diese Rolle zu spielen." Dennoch sprach sie sich im Interview für weniger Dogmatismus bei der Vergabe von Rollen dieser Art aus: "Aber ich habe auch das Gefühl, dass Schauspieler Schauspieler sind. Wir sollen verschiedene Leute spielen und ich würde gerne hoffen, dass Transsexuelle die Gelegenheit bekommen, auch Nicht-Transsexuelle zu spielen."

Nach wie freue sie sich darüber, mit "Boys Don't Cry" seinerzeit dazu beigetragen zu haben, der Öffentlichkeit ein besseres Verständnis für die Herausforderungen von Transsexuellen zu vermitteln. "Es war ein Ausgangspunkt für ein Gespräch, das nötig war", so die Schauspielerin, "und wir müssen dieses Gespräch so lange fortsetzen, bis alle ein sicheres Leben führen." (tj/spot)  © spot on news

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