Anstelle eines Neujahrsspaziergangs nimmt Horst Lichter die TV-Zuschauer am 1. Januar mit auf seine "Traumrouten" (18 Uhr im ZDF) – im Oldtimer, auf dem Motorrad und auf dem "Bötchen". Die Reise führt den "Bares für Rares"-Moderator diesmal von Meran nach Venedig.

Ein Interview

Unsere Redaktion hat mit dem vielseitigen Fernsehstar über seine Italien-Tour, eine Parallele zwischen "James Bond"-Filmen und der Sterne-Küche sowie über den bevorstehenden Silvesterabend gesprochen.

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Von Südtirol nach Italien: Die Traumroute der Deutschen

Herr Lichter, zum Start ins neue Jahr nehmen Sie die TV-Zuschauer wieder einmal mit auf Ihre Traumrouten – es geht von Südtirol nach Italien. Was verbinden Sie genau mit dieser Route?

Horst Lichter: Das ist die Traumroute der Deutschen – schon seit den 50er-, 60er-, und 70er-Jahren: Ab mit dem Wohnwagen, auf den Roller, in den Kleinwagen rein – endlich weg, endlich Urlaub und sehen, wie die Sonne am Meer scheint.

Bei Italien geht jedem, der sich etwas aus gutem Essen macht, das Herz auf. Geht es Ihnen als Koch genauso und werden die Zuschauer beim Anschauen des Filmes auch kulinarisch auf ihre Kosten kommen?

Es wird nicht nur die edelsten Weine, einen fantastischen Grappa, sondern natürlich auch ein wunderbares Essen geben, allerdings werde ich nicht kochen, ich werde bekocht. Und ich muss ganz ehrlich sagen: Mal verwöhnt zu werden, ist eine wunderbare Sache – und das können die Italiener.

Sie reisen auf dem Motorrad, im Oldtimer und mit dem Boot. Verlief alles nach Plan oder musste bei den Dreharbeiten auch mal improvisiert werden?

Es musste tatsächlich hier und da improvisiert werden. Das lag aber weder am Motorrad noch am Auto oder am Bötchen, sondern vielmehr am Wetter – weil wir zwischendurch so starken Regen hatten, dass ich auf dem Motorrad das Gefühl hatte, als würde ich Boot fahren. Und mit dem Oldtimer hatte ich das Gefühl, als würde ich ein U-Boot fahren. Dafür hatten wir traumhaftes Wetter auf dem Boot. Aber wir haben immer wieder wunderbare blaue Flecken erwischt, um wirklich auch die Eindrücke zu kriegen, die man haben möchte.

Ein Treffen mit Judith Williams am Gardasee

Sie treffen auch wieder den einen oder anderen Promi, zum Beispiel Judith Williams am Gardasee. Sie gelten beide als Frohnaturen. Haben Sie sich denn gegenseitig zu Wort kommen lassen?

Ja, es stimmt: Wenn Judith Williams erzählt, erzählt sie. Aber ich war ja auch mal im Schweigekloster. Also ich kann auch tatsächlich zuhören, und wenn man jemandem gerne zuhört, dann ist es eine Judith Williams. Sie hat mich aber auch reden lassen.

Apropos Judith Williams: Wären Sie für einen einmaligen "Showtausch" zu haben? Judith moderiert eine Ausgabe von "Bares für Rares" und Sie setzen sich in "Die Höhle der Löwen"-Runde …

Ja, also so gefragt, selbstverständlich. Ich müsste mir dann allerdings die finanzielle Rücksicherung holen, dass das jemand dann auch mitfinanziert. Ich sehe die Show sehr gerne und bin immer wieder überrascht, wie innovativ und kreativ Menschen sind, um etwas Neues auf den Markt zu bringen, ganz toll.

Vom Gardasee weiter nach Venedig

Wie hat Ihnen Venedig gefallen? Warum sollte man die Lagunenstadt unbedingt gesehen haben?

Wegen der Geschichte! Man kommt an, und man spürt diese Geschichte über Jahrhunderte, Jahrtausende – es ist wunderbar! Aber mein Tipp ist: Guckt euch nicht nur den Canal Grande an, sondern fahrt wirklich in die kleinen Gassen. Im Bötchen spazieren fahren: Dann erlebt man Venedig von der schönsten Seite, die man sich vorstellen kann.

Venedig erkunden Sie mit der Schauspielerin Julia Jäger, bekannt aus den "Brunetti"-Filmen. Zudem machen Sie mit der sogenannten "James-Bond-Strasse" Bekanntschaft. Sind Sie eher ein Fan von deutschen Krimis à la "Brunetti" oder von Actionstreifen wie "James Bond"?

Mir gefällt beides sehr gut, und es gibt wirklich fantastische deutsche Krimis. "Brunetti" war eine fantastische Serie. "James Bond" auch, nur manchmal ist er ein bisschen drüber. Das ist wie in der Sterne-Küche: Manchmal ist die Deko wichtiger als der Inhalt. Aber ich mag beide sehr.

Wobei Sie ja nach eigenen Angaben eigentlich "Pilcher-Extrem-Fan" sind. Sie hatten dort 2023 eine Gastrolle als Butler. Kommt da noch mehr? Haben Sie wieder schauspielerisches Blut geleckt?

Wenn irgendjemand fragt, und er hat etwas, was mir Freude machen würde (und ich Zeit habe), mache ich mit Sicherheit sehr gerne mit. Aber ich werde jetzt nicht Schauspieler.

Auf dem "Traumschiff" waren Sie ja auch schon. Machen Sie gerne Kreuzfahrten oder bevorzugen Sie es, alleine mit Ihrem Motorrad die Welt zu erkunden?

Für Kreuzfahrten bin ich nicht so, dann lieber mal ein bisschen auf einem kleinen Bötchen oder einem Segelschiff unterwegs sein. Aber tatsächlich bin ich persönlich wesentlich lieber mit einem Oldtimer oder einem Motorrad auf Tour, weil ich anhalten kann, wann und wo ich möchte, um etwas zu essen, zu trinken oder einfach auf der Wiese zu sitzen.

Zurück zu Ihren Traumrouten: Welche Route wollen Sie unbedingt noch einmal zurücklegen? Welche Strecke fehlt Ihnen noch?

Die Erde ist rund, und ich habe ja noch nicht mal ein Prozent gesehen. So alt werde ich nicht, um all das sehen zu können, was ich gerne sehen würde.

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Gemütliches Silvester mit Frau und Pudel

Gehen Sie mit Vorsätzen oder "nur" mit Träumen ins neue Jahr? Wie tickt Horst Lichter diesbezüglich?

Vorsätze, nein. Ich war immer konsequent, gar kein Thema, ich hatte immer meine Ideale und Ideen. Aber Träume wären mir tatsächlich lieber, wenn die in Erfüllung gehen würden. Das wäre ein Träumchen im wahrsten Sinn des Wortes.

Als wie nervig empfinden Sie die obligatorische Frage zum Jahresausklang: "Wie feiern Sie Silvester?"

Na ja, was heisst nervig!? Das macht man jedes Jahr, genauso wie man gratuliert, man wünscht jedem "Prosit Neujahr". Und dann wird man auch immer wieder gefragt: Wie macht ihr das? Wir begehen den Jahreswechsel tatsächlich in Ruhe. Wir haben einen Pudel, den wir sehr lieben, und aus diesem Grund werden wir nicht Knallen oder Böllern oder Ähnliches, sondern es uns gemütlich machen – und das ist am schönsten.

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