US-Star Kim Kardashian ist 2016 in Paris in ihrer Luxusresidenz überfallen worden, die Täter erbeuteten Schmuck in Millionenhöhe. Knapp neun Jahre nach der Tat stehen jetzt zehn Verdächtige vor Gericht. Einer ist bereits verstorben. Ein anderer an Alzheimer erkrankt.
Knapp neun Jahre nach dem spektakulären Raubüberfall auf den US-Star
Geknebelte Kim Kardashian konnte sich selbst befreien
Kardashian war in der Nacht zum 3. Oktober 2016 in einer Luxusresidenz im schicken 8. Pariser Stadtbezirk überfallen worden. Fünf mutmassliche Räuber waren als Polizisten verkleidet vor der Residenz aufgetaucht. Zwei von ihnen brachten den Pförtner in ihre Gewalt und stürmten maskiert und mit vorgehaltener Waffe in Kardashians Zimmer.
Dort bedrohten sie die damals 35-Jährige mit der Waffe, fesselten und knebelten sie mit Klebeband an Armen und Beinen und sperrten sie ins Badezimmer. Bei dem Überfall erbeuteten die Täter Schmuck im Wert von rund neun Millionen Euro, darunter einen Verlobungsring im Wert von 3,5 Millionen Euro, den Kardashian von Rapper Kanye West bekommen hatte. Nur ein kleiner Teil der Beute konnte später gefunden werden. Der Medienstar blieb dabei körperlich unverletzt.
Kardashian hielt sich für Modeschauen in Paris auf. Sie konnte selbst ihre Fesseln lösen und Alarm schlagen. Einige Täter flüchteten später auf Fahrrädern.
Details zu Kardashians Aufenthalt in Paris sollen die Täter vom mitangeklagten Bruder eines Chauffeurs erhalten haben, der bei Paris-Besuchen regelmässig für den US-Star arbeitete. Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen.
Verdächtige als "Opa-Gangster" betitelt
Die Angeklagten im Durchschnittsalter von rund 60 Jahren werden von der französischen Presse als "Opa-Gangster" beschrieben. Einer der Hauptangeklagten - der Hehler Marceau Baum-Gertner - war laut "Daily Mail" kurz vor Prozessbeginn gestorben. Baum-Gertner soll eine führende Figur der Pariser Unterwelt gewesen sein und mehrfach wegen Hehlerei, Fälschung und Raub verurteilt worden sein. Er sei am 6. März in Paris gestorben. Eine Todesursache wird nicht genannt.
Neben Baum-Gertner wird der 72-jährige Pierre Bouianère von dem Prozess ausgeschlossen. Der verurteilte Drogenhändler leidet an Alzheimer. Sein Fall wird in einem separaten Prozess verhandelt. Den Angeklagten, die sich unter Justizaufsicht auf freiem Fuss befinden, drohen empfindliche Strafen. Der Prozess läuft bis zum 23. Mai. (dpa/afp/bearbeitet von cgo)