Ben Becker in "Comedian Harmonists"
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Geboren wurde Becker 1964 in Bremen und wurde in einer Künstlerfamilie gross. Seine Eltern sind die Schauspieler Monika Hansen und Rolf Becker. Nach der Trennung der Eltern wuchs er bei seiner Mutter auf.
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Vorbild des jungen Beckers war der Lebensgefährte seiner Mutter, Schauspieler Otto Sander, dem Ben Becker fleissig nacheiferte. Eine Schauspielausbildung war so regelrecht vorprogrammiert im Lebenslauf Beckers. Und auch Schwester Meret Becker eiferte ihrem Bruder und ihren Eltern mit dem Beruf der Schauspielerin nach.
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Bereits als Kind wirkte Becker in Hörspielen mit und übernahm kleinere Filmrollen. Nach seinem Schulabschluss nahm er von 1985 bis 1987 Schauspielunterricht in Bremen und erhielt im Anschluss sein erstes Engagement am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg.
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Seinen Schulabschluss schaffte Becker übrigens nur knapp, wie der Schauspieler selbst verriet: "Dank Beziehungen meiner Mutter landete ich auf der Hauptschule und hatte durchs Abschreiben bei einem Klassenkameraden mit Mühe und Not meinen Abschluss in der Tasche."
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Seine schulischen Leistungen waren jedoch nebensächlich: Von 1991 bis 1992 verkörperte Becker am Staatstheater Stuttgart den Ferdinand in Schillers "Kabale und Liebe", bevor es ihn weiter an das Schauspielhaus Düsseldorf zog. Anschliessend begeisterte Becker das Publikum als Tybalt in Shakespeares "Romeo und Julia" am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.
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Seine ersten nennenswerten Rollen in Filmen verkörperte Ben Becker bereits 1983: Mit Armin Müller-Stahl und Hannah Schygulla stand er für "Eine Liebe in Deutschland" vor der Kamera. Darauf folgten zwei Episoden im "Tatort" sowie einige Engagements in der Krimi-Reihe "Polizeiruf 110".
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Unter anderem stand Becker für die "Polizeiruf"-Folge "Totes Gleis" 1994 neben seiner Mutter, seinem Stiefvater und seiner Schwester vor der Kamera. Hierfür wurde Becker mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
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Einen Erfolg feierte Ben Becker als Peter (l.) in "Schlafes Bruder" (1995) an der Seite von André Eisermann.
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Der Durchbruch gelang Becker mit dem Kinofilm "Comedian Harmonists" (1997), wofür der Schauspieler 1998 mit dem Spezial-Preis des "Bayerischen Filmpreises" ausgezeichnet wurde. Für dieselbe Rolle wurde Becker ebenfalls mit der Goldenen Kamera geehrt.
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Doch nicht nur als Schauspieler feierte Becker Erfolge, sondern, ebenso wie seine Schwester Meret, auch als Musiker. 1997 veröffentliche er seine Platte "Und lautlos fliegt der Kopf weg", 2001 folgte das Album "Wir heben ab".
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Becker war zudem mit einigen anderen Stars Teil des "Rilke Projekts" (2001-2015), das Werke von Rainer Maria Rilke vertonte.
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Doch das Leben des Schauspielers hatte auch seine Schattenseiten: 2007 gestand Becker Drogenmissbrauch unter Alkoholeinfluss, der ihn fast das Leben gekostet hätte. Er habe damals gewusst, "das ist das Böse".
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"Und dann habe ich, ohne gross zu überlegen, den Ärmel hochgeschoben, vollkommen dilettantisch, ohne Vorkehrungen zu treffen, das Zeugs rein geschoben und abgedrückt, bis nichts mehr drin war. Dann bin ich aufgestanden und dachte noch: Das ballert aber... dann weiss ich nichts mehr", so Becker, der einen dreiminütigen Atemstillstand erlitt und vom Notarzt wiederbelebt wurde.
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2008 stand Becker wieder vor der Kamera und verkörperte in "Der Tiger oder Was Frauen lieben!" neben Herbert Knaup und Susanne Lothar die Hauptrolle des Zuhälters "Tiger".
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Neben der Schauspielerei und Musik ist Becker aber auch als Autor und Kneipenbesitzer tätig: 2000 eröffnete er mit seinem Geschäftspartner Dimitri Hegemann die Kneipe "Trompete" in Berlin.
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Ausserdem veröffentlichte Becker zwischen 2009 und 2014 insgesamt vier Kinderbücher, die die Geschichten der Hauptfigur Bruno erzählen. Entstanden seien die Geschichten bereits in Beckers Kindheit, wie der Schauspieler erklärte.
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"Irgendwann, das ist jetzt auch schon wieder zehn Jahre her, habe ich mal angefangen, das aufzuschreiben. Und dann stellt sich die Frage, ob man es nur für die Schublade geschrieben hat", so Becker 2009 über sein Kinderbuch.
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Aktuell ist der Schauspieler und Sänger mit seinem Programm "Todesduell" auf Tour, in dem er die berühmte Predigt des britischen Dichters John Donne von 1631 liest.
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Seine Nähe zur Religion zeigte Becker bereits in seinem 2015 aufgeführten Bühnenstück "Ich, Judas" sowie im gleichnamigen Kinofilm von 2017. "Meine Art, an Gott zu glauben, trage ich nicht in die Öffentlichkeit. Aber ich fühle mich dem Herrn, der da am Kreuz hängt und gelitten hat, sehr verbunden", erklärte er im Herbst 2019.
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Im Rahmen seiner "Ich, Judas"-Tour sorgte Becker jedoch auch für Aufsehen: Schenkt man einem Zeitungsbericht Glauben, riss Becker einem Fotografen während einer Lesung in Ludwigsburg die Kamera aus der Hand und schlug ihm den Ellenbogen ins Gesicht – angeblich, weil er von dem Klicken des Apparats genervt war.
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Privat läuft es bei Becker weniger exzentrisch ab: 2012 heiratete er seine langjährige Partnerin Anna Seidel. Sie haben die gemeinsame Tochter Lilith Becker.
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Die mittlerweile erwachsene Tochter und Seidel leben heute gemeinsam auf dem Land. Für Becker hingegen ist die deutsche Hauptstadt Berlin sein Zuhause.