Bill und Tom Kaulitz untersuchen in ihrem Podcast "Kaulitz Hills" regelmässig die Schlagzeilen nach Wichtigem. Dabei werden sie auch in dieser Woche fündig. Zum Beispiel beim Schicksal zweier Astronauten, die mit einer Verspätung zu kämpfen haben, die selbst die Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn in den Schatten stellt.

Christian Vock
Eine Satire
Diese Satire stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Kaulitz Hills", die Hörer wissen das, ist ja nicht nur eine nette Plauderei unter Brüdern. Nein, der Podcast von Bill und Tom Kaulitz ist auch so etwas wie ein kleines Nachrichtenmagazin. Die Kaulitz-Twins berichten hier traditionell von den Neuigkeiten der Woche. Gut, die meisten Neuigkeiten der Kaulitz-Brüder drehen sich um die Kaulitz-Brüder, aber dennoch schaffen es regelmässig auch die wichtigsten Ereignisse einer Woche in den Podcast.

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So auch in der neuesten Folge, daher ist die Frage lediglich, welche Nachrichten die beiden diesmal für ihren Podcast ausgewählt haben. Vielleicht das Börsenbeben der Nvidia-Aktie? Oder die Krise bei VW? Die jüngsten Entgleisungen von Donald Trump? Aber doch mit Sicherheit die Nachricht, dass ein gutes Drittel der Wähler in Thüringen und Sachsen auf die Frage "Wollt ihr wieder von Rechtsextremen regiert werden und wie dumm ist das?" mit "Ja, bitte!" geantwortet haben?

Was Tom im Flieger erleiden musste

Alles wichtige Nachrichten, aber Bill und Tom haben sich für andere Schwerpunkte entschieden. So diskutieren sie zum Beispiel, ob Tom, sollte Bill irgendwann einmal heiraten, lieber dessen PriesterIn oder sein Trauzeuge sein soll. Da sind die beiden nämlich uneins, Tom tendiert eher zur Rolle des Trauzeugen, aber das Gespräch ist sicher unterhaltsamer, wenn man einer der beiden Kaulitz-Brüder ist. Da das aber bei den wenigsten von uns der Fall sein dürfte, ist vielleicht das nächste Thema interessanter.

Die beiden sprechen nämlich über Bills kleinen Hund, der offenbar von Tom in ähnlicher Weise gedrückt und gekuschelt wird, wie Bill es auch macht, weshalb in Bill die Frage reift: "Ob sie merkt, dass wir Zwillinge sind?" Die Frage ist berechtigt, kann aber sehr schnell geklärt werden: Ja, merkt sie, aber nicht, weil ihr sie identisch streichelt, sondern weil sie euren Podcast hört. So, geklärt, auf zur nächsten Schlagzeile der Woche, denn Tom berichtet, dass er während eines Fluges plötzlich vom "stechenden Durchfallgeruch" eines Mitreisenden geweckt wurde. Nein, auch nicht Ihr Thema?

Dann vielleicht Folgendes: Tom erzählt, er habe gelesen, dass derzeit zwei Astronauten auf der ISS festhängen. Die beiden sollten eigentlich nur eine Woche auf der Weltraumstation verbringen, daraus wurden aber bereits zwei Monate. Nun haben Suni Williams und Barry Wilmore, so heissen die beiden Astronauten, erfahren, dass sie wohl erst im Februar kommenden Jahres zurückgeholt werden. Und auch nicht vom eigentlich geplanten "Starliner" von Boeing – dessen technische Probleme sind nämlich der Grund des Ganzen –, sondern mit der Raumkapsel "Crew Dragon" der Elon-Musk-Firma SpaceX.

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Wie Gigi im Dschungelcamp

Ich weiss, das hat keinen so hohen Nachrichtenwert wie Bills eventuelle Hochzeit in der Zukunft oder der Durchfallgeruch in Toms Flieger, aber mich hat die Nachricht trotzdem irgendwie gefesselt. Vielleicht, weil ich ein bisschen mit den beiden Astronauten mitfühle. Gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich in Bezug auf Weltraumaufenthalte ein ziemlicher Laie bin. Das hat sich irgendwie nie ergeben. Trotzdem finde ich: Acht Monate statt einer Woche, das ist ein ziemlicher Unterschied. Das ist wie früher in der Schule: acht Stunden Wandertag, und Mutti hat dir nur eine Capri-Sonne eingepackt. Da kann der Tag lang werden.

Ich kann mir aber auch vorstellen, dass so eine unverhoffte Aufenthaltsverlängerung auch ganz praktische Probleme nach sich zieht. Vielleicht haben Williams und Wilmore ja damals beim Packen ihrer Sachen gesagt: Sieben Unterhosen werden reichen und eine zur Sicherheit – falls es einen Tag länger dauert. Und jetzt stehen sie da wie Gigi im Dschungelcamp und überlegen sich, wie oft man eine Unterhose eigentlich wenden kann. Vielleicht sind Astronauten da auch uneitler, als man denkt.

Vielleicht kommen die eigentlichen Probleme ja auch erst bei der Rückkehr. Zum Beispiel, wenn sie zu Hause den Kühlschrank aufmachen. Da hat so mancher nach dem Urlaub schon eine böse Überraschung erlebt, wenn er die Tür aufmacht und ihn der angebrochene Quark plötzlich mit Namen anspricht. Oder wenn man Post im Briefkasten hat, dass sich das Finanzamt doch sehr über die Steuererklärung freuen würde, die man vor sechs Monaten hätte einreichen sollen. Da muss man auch erstmal glaubhaft erklären können, dass man den Termin leider wegen einer Reifenpanne im All verpasst hat. Oder was auch immer am "Starliner" kaputt war.

Lieber zu spät als zu früh

Aber vielleicht finden Williams und Wilmore die Verzögerung an sich ja auch viel schlimmer als den Unterhosenmangel oder die Strafzahlung ans Finanzamt. Vielleicht hassen die beiden es ja einfach nur, wenn jemand zu spät kommt. Ich hingegen finde es viel schlimmer, wenn jemand pünktlich zu einem Termin kommt. Oder noch schlimmer: zu früh! Gibt so Menschen. Da steht man noch im Schlafanzug und mit der Zahnbürste im Mund im Wohnzimmer, schiebt gerade noch den letzten Müllsack unter den Teppich, damit es aufgeräumt aussieht, und plötzlich klingelt es zur vereinbarten Zeit. Könnte ich ausflippen.

Es könnte natürlich auch sein, dass Williams und Wilmore verärgert über den Fahrzeugwechsel sind, denn nun wissen sie nicht, mit wem sie da zurückfliegen werden. Kennt man ja von Fahrten mit der Bahn. Da willst du nur deine Ruhe haben, und plötzlich packt der Uwe neben dir sein Leberwurstbrot und die Radieschen aus. Im Zug kannst du dann wenigstens das Abteil wechseln, in so einer Raumkapsel ist das schwierig. Besonders schwer wird es allerdings, wenn man beim Rückflug vom stechenden Durchfallgeruch des Mitreisenden geweckt wird. Ich denke, da stimmt mir Tom zu.

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