Bill & Toms verrückte Reise durch die Fantasie: In der jüngsten Folge ihres Podcasts "Kaulitz Hills" lassen die Kaulitz-Brüder Bill und Tom ihrer Fantasie freien Lauf. Die führt die beiden über Frühstücksbrunch, Hundehaufen und "Die Bachelorette" bis zum Oktoberfest. Eine krude Mischung, aber nicht unser Problem. Noch nicht.
Das Leben, so viel kann man sagen, steckt voller Tücken. Das kann jeder bestätigen, der gerade lebt oder schon mal gelebt hat. Viele dieser Tücken nehmen wir einfach hin, man kann ja vermeintlich ohnehin nichts dagegen machen: den Stau im Berufsverkehr, den nervenden Chef, die "Haut" auf dem Kakao. Oder Bayern München.
Generell sei er "nicht die Person, die sich am Tage verabredet", daher seine Empfehlung: "Ladet mich bloss nicht zum Brunch ein!" Ein Wunsch, der zum einen nachvollziehbar und zum anderen relativ leicht zu erfüllen ist. Jetzt, da wir es wissen, werden wir in Zukunft darauf verzichten, Bill Kaulitz weiterhin zum Brunchen einzuladen. Botschaft verstanden.
Tom Kaulitz: "Diesen Schritt zurück können wir nicht mehr machen"
Diese Tücke des Lebens hat Bill also durch eine einfache Klarstellung umschifft, bei einer anderen verfolgt der Entertainer einen wesentlich kreativeren Ansatz. Dass er überhaupt einen solchen Ansatz braucht, daran sind ein Hund und dessen Geschäft schuld. Geschäft nicht im Sinne eines Ladens – so weit sind wir noch nicht –, nein, Geschäft im Sinne von Notdurft, Häufchen oder Hinterlassenschaft.
Einen solchen Hund hat Bill nämlich aus dem Auto heraus beobachtet und auch, dass dessen Besitzerin mit der Tüte nebenan gewartet hat, um aus der Hinterlassenschaft keine Unterlassenschaft entstehen zu lassen. Bill jedenfalls war fasziniert von der Szenerie: "Dann dachte ich: Ist das nicht eigentlich abartig", stellt Bill fest und sich dann vor: "Es wär ja eigentlich das Gleiche. Wir würden auch alle einfach scheissen und dann sagst du zu deiner Freundin: Kannst du das eben wegmachen? Und die sagt: Ja, ich stülp mir kurz die Tüte über."
Nun ist es eben so, dass wenn, man der Fantasie freien Lauf lässt, sie eben auch zu Ecken galoppiert, die man noch nicht kennt. Tom jedenfalls begleitet Bill auf dessen verrückter Reise durch die Fantasie: "Ehrlicherweise fänd’ ich das eigentlich geil", gesteht Bruder Tom, sieht aber ein: "Ich bin nur jetzt auch mittlerweile sozialisiert, wie wir alle, weil wir uns diese Regeln gemacht haben, dass das total unnatürlich wäre." Sein Fazit: "Diesen Schritt zurück können wir nicht mehr machen."
Bill Kaulitz revolutioniert "Die Bachelorette"
So eine Einstellung honorieren wir natürlich gerne und grundsätzlich und bedanken uns recht herzlich, dass die Kaulitz-Twins sich in diesem Hygiene-Segment auch von spontanen Ideen nicht von ihrer bisherigen WC-Routine abbringen lassen. Merken wir uns also: Kein Brunch und Toilette wie gehabt. Bei einer anderen Sache lassen wir uns aber gerne auf Experimente ein, zum Beispiel bei "Die Bachelorette".
Bill hat nämlich auch bei dieser Tücke des Lebens einen Verbesserungsvorschlag: "Dass ich nächstes Jahr die Bachelorette bin!" Er würde die liebesbedürftigen Männer mit seiner neuen Rolle überraschen, "dann können die entscheiden, ob sie dableiben oder gehen", schlägt Bill vor und ist überzeugt: "Ich glaube, dass ganz viele dableiben würden." Bruder Tom hegt da seine Zweifel, schliesslich kämen die Herren ja, um eine neue Frau kennenzulernen.
Dies wiederum bezweifelt Bill in dieser Absolutheit, schlägt aber vor, die eigentliche Bachelorette könne ja zur Halbzeit dazu stossen, dann würde er auch sehen, wer es bis dato ernst mit ihm gemeint hat. So oder so: Bill ist von seinem neuen Konzept überzeugt, von sich aber noch mehr: "Ich bin eine fantastische Bachelorette." Da will niemand widersprechen und Bills Idee kann die Show ja auch nur verbessern.
Die Kaulitz-Twins kommen nach München
Ein anderes Problem ist ebenfalls hausgemachter Natur. Denn die Zwillinge erzählen, welch grosse Angst sie in ihrer Kindheit vor der Rute des Knecht Ruprecht gehabt haben. Das ist in der Tat ein schwieriges Dienstleistungsverhältnis, das da von den Eltern zur Weihnachtszeit arrangiert wird. Jemanden zu bezahlen, um seinen eigenen Kindern Angst einzujagen.
Das ist zum einen pädagogisch zweifelhaft, zum anderen bekommt man das – sorry, liebe Studentenjobber – wesentlich billiger hin. Man müsste lediglich die Legende streuen: Wer das Jahr über nicht brav ist, den holt Knecht Ruprecht und bringt ihn irgendwann als Kandidat zu "Die Bachelorette". Das sollte als Abschreckung genügen.
Apropos Abschreckung: Zum Schluss der Folge machen die Kaulitze dann noch eine Ankündigung. Die beiden werden in dieser Woche noch in München aufschlagen – in Lederhosen. Die Brüder wollen nämlich zum ersten Mal auf das Oktoberfest gehen und hier verspricht Bill: "Ich komme komplett in Pink." Ja, das Leben steckt wirklich voller Tücken, auch ästhetischer. Aus Rache laden wir ihn dann einfach zum Brunch ein.
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