Hass auf Juden, Schwule und Frauen? Diese Vorwürfe begleiten die Karriere von Skandalrapper Kollegah seit Jahren - und treffen ihn nun wieder vor einem geplanten Konzert in München. Jetzt hat er seinen Fans gesagt, was er davon hält.
Der umstrittene Rapper
Der "Vorwurf der Frauenfeindlichkeit, der Homophobie, des Antisemitismus' und haste alles nicht gesehen", der ihn immer wieder treffe, sei falsch, sagte er auf der Bühne, wie aus Videos hervorgeht, die sein Management verschickte.
Zuvor hatte Bayerns Antisemitismus-Beauftragter Ludwig Spaenle (CSU) ein geplantes Konzert von Kollegah in München kritisiert. Aus seiner Sicht hat Kollegah sich nie ausreichend von Antisemitismus-Vorwürfen distanziert. "Der sendet Signale", sagte Spaenle. "Man könnte das geistige Brandstiftung nennen."
Kollegah gilt als Skandalrapper
"Manchmal sehen die Leute uns nur von aussen und können uns gar nicht so richtig einschätzen und checken eigentlich gar nicht, dass unsere Musikkultur, unser Hip-Hop eigentlich verschiedenste Leute von aller Welt mehr zusammenbringt als teilt", sagte Kollegah unter dem Jubel seiner Leipziger Fans.
Seine Musik stehe "dafür, dass man zusammenhält, dass man Leute nach dem Charakter beurteilt, nicht nach der Herkunft, dem Glauben oder sonstigem oder schon gar nicht der Hautfarbe".
Kollegah gilt spätestens als Skandalrapper, seit er mit Farid Bang in dem Song "0815" die Zeile "Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen" aufnahm und einen "Echo" bekam. Es gab einen Eklat, der schliesslich das Aus für den Musikpreis bedeutete.
Erst kürzlich sagte die Stadt Rastatt ein für den 9. November - den Jahrestag der Pogrome gegen die Juden in Deutschland im Jahr 1938 - geplantes Konzert des Rappers mit der Begründung ab, seine Texte seien antisemitisch, gewaltverherrlichend und frauenverachtend. Die Frauenzeitschrift "Emma" kürte ihn zum "Sexist Man Alive 2019", dem grössten Sexisten des Jahres.
Auch den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit wies er auf der Bühne zurück: "Ich hab' selbst 'ne Frau." © dpa
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