Exotische Blumen, sexy Spinnen, üppige Wiesen und eine lebende Schubkarre: Der Wiener Rathausplatz hat sich am Samstag in den "Garten der Lüste" verwandelt. 40.000 Zuschauer und 4.000 zahlende Gäste waren für den guten Zweck in den grössten Ballsaal Europas gekommen und warteten gespannt auf das Highlight des Abends: Den Auftritt von Conchita Wurst. Sie eröffnete mit "Rise like a Phoenix" den 22. Life Ball.

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Es gibt nichts, was es nicht gibt: Männer tragen Ballerinas, Frauen Smokings, manche gar nichts. Man küsst sich öffentlich und innig – auch Anna Netrebko konnte nicht von ihrer neuen Flamme Yusif Eyvazov lassen. Ben Becker raucht am Roten Teppich und gibt nebenbei ein Interview. Und Thomas Schäfer-Elmayer eröffnet den Ball mit den Worten: "Alles Leben!" Zum Essen gibt es Busen-Muffins und Penis-Brioche. Und die Moderatoren Manuel Rubey und Thomas Stipsitz geben sich einen innigen Zungenkuss. Katsching! Was für ein Abend!

Gery Keszler hat heuer das geschafft, was dem Opernball seit mehreren Jahren fehlt: Er hat die perfekte Mischung an internationaler Prominenz geladen und damit den perfekten Glamour-Faktor geschaffen. Die Gästeliste des Life Balls liest sich jedenfalls wie jene des Opernballs zu seinen besten Zeiten: Stars aus Hollywood, aus Mode und aus Politik gaben sich die Ehre bei der Aids-Chairity. Ex-US-Präsident Bill Clinton, Hollywood-Schauspieler Billy Zane, Desperate Housewife Marcia Cross, Model Werner Schreyer und Sänger Ricky Martin. Und dann waren da noch die Designer: Vivienne Westwood, Jean Paul Gaultier und Missoni-Erbin Margherita Missoni. Auch die heimischen Promis liessen sich sehen: Conchita Wurst, Thomas Morgenstern und Dagmar Koller.

VIP-Eintrittskarte für 750 Euro

Warum die Prominenz gerne nach Wien kommt? Weil es einem guten Zweck dient. Der Erlös der schrillen Party geht nämlich 1:1 an Aids-Hilfe-Projekte weiter. Mehr als zwei Millionen Euro bringt alleine der Verkauf der Tickets. Diese kosten zwischen 90 Euro (Style-Ticket) und 750 Euro (VIP-Ticket). Und im Gegensatz zum Opernball kommen die Menschen wegen der guten Sache und nicht wegen des Prestiges. Seit Beginn des Life Balls vor 22 Jahren konnten schon rund 20 Millionen Euro für diverse Projekte gespendet werden.

Sensationelle Männer-Modenschau

Das fulminante Fashion-Finale jedes Life Balls ist die grosse Modenschau. Heuer wurde sie zu einer reinen Männer-Show, Frauen spielten nur kleine Nebenrollen in schwarzen Bodys und Strapsen, die die männlichen Models zum Catwalk führten. Sieben Designer zeigten ihre Mode heuer am Life Ball: Lanvin, Viktor & Rolf, Givenchy, Vivienne Westwood, Etro, Dsquared und Jean Paul Gaultier. Das Thema: "Eyes Wide Shut".

Und dann kam Conchita und zog alle in ihren Bann. Unaufgeregt und fast bescheiden schmetterte sie "Rise like a Poenix" in die Menschenmassen und verschwand gleich darauf wieder von der Bühne. Für viele Zuseher war es dennoch eines der Highlights.

Einziger Wehmutstropfen des Abends: Die Moderation von Manuel Rubey und Thomas Stipsits liess sowohl von Originalität als auch von Professionalität zu Wünschen übrig. Liegt wohl auch daran, dass die beiden erstmals live moderierten und in solchen Situationen eben nicht alles glatt läuft.

Die Promis zeigten sich dennoch begeistert. Ricky Martin: "Die Schönheit ist überwältigend. Ich werde allen davon erzählen, die ich kenne." Auch US-Sängerin Christina Perri freute sich: "Ich war noch nie auf einem Kostümball." Und Bill Clinton schätzte die Vielfalt der Kostüme. "Ich fühle mich so underdressed", sagte der Ex-US-Präsident.

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