In seiner Autobiografie "Immer am Limit" geht Christoph Daum völlig offen mit seiner Vergangenheit um. Der Kontakt mit Kokain sei der "dümmste und schlimmste Fehler" seines Lebens gewesen.

Mehr Sport-News finden Sie hier

Der "grösste Fehler meines Lebens": Fussballtrainer Christoph Daum erzählt in seiner Autobiographie "Immer am Limit" (Ullstein), wie er mit Kokain in Kontakt gekommen ist. Nach der Trennung von seiner ersten Frau Ende der 90er-Jahre war er in ein Kölner Hotel gezogen, in dem private Partys stattfanden:

"Natürlich wussten die Leute in der Suite, wer ich war. Doch es ging diskret zu." Es sei "eine geschlossene Gesellschaft von im Berufsleben gestressten Menschen" gewesen, "hier konnten sie loslassen".

"In einer Zeit, in der ich mit einem Rucksack voller Probleme durch die Gegend rannte, war die Suite ein Auffangbecken, eine andere Welt. Eine Welt ohne Probleme", erzählt Daum in seinem Buch weiter. Seine damalige Partnerin und spätere Ehefrau Angelica lebte zu diesem Zeitpunkt auf Mallorca.

"Wenn ich ins Hotel kam, war niemand da, der auf mich wartete. Auf den Partys konnte ich verdrängen, zumindest für ein paar Stunden." Immer mal wieder sei einer ins kleine Badezimmer gegangen, wo ein Döschen mit Kokain gelegen habe, "und je öfter ich es mitbekam, desto geringer wurden meine Hemmungen. Bis irgendwann mein Warnsystem aussetzte. Ich liess mich von einer Stimmung treiben. Mitten in den grössten Fehler meines Lebens".

Daum: "Am Ende war nur noch eine Ruine übrig"

Als im Oktober 2000 dann das "wahnwitzige Ergebnis" seiner Haarprobe vorlag, konnte Daum "nicht fassen, was hier passiert". "Klar, ich habe Mist gebaut. Ja, ich habe gekokst. Aber doch nicht täglich! Noch nicht mal wöchentlich! In den letzten Monaten sowieso nicht! Und dann kommt da so ein absurder Wert raus?"

Zudem erklärt der Erfolgstrainer: "Ja, der Drogenkonsum war der dümmste und schlimmste Fehler meines Lebens. Aber ein Junkie? Das war verrückt. Beweise konnte sowieso niemand erbringen! Dass ich das letzte Mal was von diesem verdammten Zeug genommen hatte, lag schon Monate zurück."

Über das spätere Gerichtsverfahren in Koblenz gegen ihn berichtet Daum dann unter anderem, seine Rettung sei Hans Sachs gewesen, ein Rechtsmediziner aus München, mit dessen Aussage "das ganze wackelige Konstrukt" der Staatsanwaltschaft zusammengebrochen sei.

"Am Ende war nur noch eine Ruine übrig. Sachs hatte die Haaruntersuchung des Kölner Instituts überprüft. Er kam in seinem Gutachten zu dem Schluss, dass diese eine 'relativ grosse Fehlerbreite' aufwies. Seiner Meinung nach könne mir nur gelegentlicher, aber 'kein intensiver' Konsum von Kokain nachgewiesen werden. Ausserdem schloss er eine Kontaminierung der Haare nicht aus."

Daums Freispruch

Eine Woche später sei er in fast allen Punkten freigesprochen worden. Und Daum schreibt in "Immer am Limit" weiter: "Um nicht ganz dumm dazustehen, hatte die Staatsanwaltschaft daran festgehalten, mir zumindest in 12 statt 63 Fällen noch den Erwerb nachweisen zu wollen. Auch in diesen Punkten hätte ich noch auf einen Freispruch drängen können. Ich hätte ihn wohl bekommen. Aber ich hatte keine Kraft mehr. Wir einigten uns darauf, dass die restlichen Vorwürfe gegen eine Geldauflage in Höhe von 10.000 Euro fallen gelassen wurden."  © 1&1 Mail & Media/spot on news

Drogen-Flugzeug landet auf Landstrasse in Mexiko

Im Süden von Mexiko ist ein mutmassliches Drogen-Flugzeug auf einer Landstrasse notgelandet. Der zweistrahlige Geschäftsflieger vom Typ Hawker 700 sei dann von der Besatzung in Brand gesteckt worden, teilte das mexikanische Verteidigungsministerium mit. Später entdeckten Soldaten in der Nähe einen Geländewagen mit 390 Kilogramm einer weissen Substanz, bei der er sich vermutlich um Kokain handelte. Die Drogen dürften einen Wert von rund 109 Millionen Peso (4,3 Millionen Euro) haben.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.