Der Erfolg als junge Musikerin hatte für Mandy Capristo negative Folgen. Jetzt hat die Sängerin offen über ihr Leben mit Panikattacken und einer daraus entstehenden Depression gesprochen.
Sängerin
Im Juli 2018 habe sie erstmals eine Panikattacke erlitten, berichtet Capristo. "Erst habe ich das ignoriert, dachte, ich habe eben Angst. Ich bekam keine Luft und hyperventilierte. Dieses Gefühl hat sich in meinem Körper verankert und kam immer wieder, wenn ich zu gestresst war - was ich mein Leben lang war." Diese Gefühle seien nicht weggegangen, sie sei damals ständig nervös und gestresst gewesen.
"Ich hatte das Gefühl, dass ich sterbe"
"Am Höhepunkt einer Panikattacke hatte ich das Gefühl, dass ich sterbe", blickt die 33-Jährige im Gespräch zurück. Das sei unglaublich schwer in Worte zu fassen. Sie habe sich nicht entspannen können, auch nicht mithilfe beruhigender Techniken. "Mir wurde schwindelig, ich zitterte. Trotz der konstanten Anspannung versuchte ich, alles zusammenzuhalten." Eine Therapie spezialisiert auf Panikattacken habe ihr schliesslich geholfen. "Ich war viel in der Natur, arbeitete weniger und legte den Fokus darauf, Spass zu haben, statt To-do-Listen abzuarbeiten."
2021 seien zu den Panikattacken noch Depressionen hinzugekommen. "Seit ich 16 war, war ich ständig auf Reisen, auf Bühnen, unter Leuten. Plötzlich war das nicht mehr möglich. Es war schwierig, weil ich Lust hatte, das alles zu machen, aber es funktionierte nicht." Die daraus entstehende Depression habe ihre Situation noch verschlimmert. "Auf diese Erfahrung hätte ich verzichten können."
Mandy Capristo leidet nicht mehr an Depressionen
Heute seien viele Dinge in ihrem Leben anders, sagt Capristo, die nach der Auflösung von Monrose im Jahr 2011 als Solo-Künstlerin unterwegs ist. "Es veränderte mein Gefühl zu mir selbst." Während der Depression habe sie "sehr schlecht" über sich selbst gedacht. "Ich fühlte mich gar nicht gut und habe mich fertig gemacht, warum ich nicht so performen kann, wie davor. Ich musste verstehen, das war der Sinn: eben so nicht weiterzumachen."
Heute habe sie die Depression nicht mehr. "Sonst könnte ich nicht machen, was ich gerade mache. In der Depression musste ich alles absagen. Depressionen sind keine schlechte Phase, sondern eine Krankheit." Dass sie krank geworden sei, erstaune sie heute rückblickend nicht mehr: "Mich hat es nicht gewundert, dass mein Körper in so ein Extrem geht, weil ich ein extremes Leben geführt habe und meine (mentale) Gesundheit nicht an erste Stelle gestellt habe. Heute stehe ich an erster Stelle."
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