Beim Deutschen Fernsehpreis wurde Mario Adorf mit dem Preis für das Lebenswerk ausgezeichnet. An der Gala konnte der Schauspieler aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich teilnehmen. Zu der Ehrung sagte der 94-Jährige in einem Video: "Ich nehme an, dass es der letzte Preis ist."

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Am Abend des 25. September wurde in Köln der Deutsche Fernsehpreis verliehen. Die TV-Gala wurde von Barbara Schöneberger moderiert, am Ende der Verleihung wurde der Preis für das Lebenswerk vergeben. In diesem Jahr ging er an Schauspieler Mario Adorf. Doch der 94-Jährige konnte nicht persönlich an der Gala teilnehmen.

Die Laudatio hielt Schauspielkollegin Iris Berben. Die 74-Jährige erklärte, dass Adorf "einfach nicht fit genug für diese anstrengende Reise" gewesen sei. Aber sie wisse, dass er vor dem Fernseher zuschaue. "Mario, ich sende dir viel Kraft und Liebe, auf dass du schnell wieder gesund wirst."

Iris Berben
Schauspielerin Iris Berben hielt die Laudatio für Mario Adorf. © picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd

Mario Adorf meldete sich per Videobotschaft

Der Schauspieler selbst meldete sich in einer Videobotschaft zu Wort, die in seiner Wahlheimat in Frankreich aufgenommen worden war. Er habe in all den Jahrzehnten nie aus gesundheitlichen Gründen eine Preisverleihung absagen müssen, sagte Adorf. "Aber jetzt, mit 94, darf man ja auch mal krank sein, oder?" Er zeigte sich bei einem bereits vor Wochen gefilmten Besuch von Berben in Frankreich zudem seines Alters bewusst. "Ich nehme an, dass es der letzte Preis ist", sagte er zu der Ehrung. Das sei für ihn aber nicht negativ, er könne den Preis dann besonders schätzen.

Im Vorfeld der Verleihung hatten die Stifter von ARD, Deutscher Telekom, RTL, ZDF und Sat.1 erklärt, Adorf mit der Auszeichnung als "herausragenden Charakterdarsteller, der mit seiner enormen performativen Wucht und künstlerischen Kraft seit 70 Jahren das Publikum bewegt und Kolleginnen und Kollegen inspiriert", zu ehren.

"Winnetou" und "Die Blechtrommel" machten Adorf berühmt

Der diesjährige Vorsitzende des Stifterkreises, WDR-Intendant Tom Buhrow, erklärte, Adorf gehöre "seit Jahrzehnten zu den renommiertesten Schauspielern Deutschlands und darüber hinaus". Mit seinen mehr als 200 Rollen habe er Fernseh- und Filmgeschichte geschrieben. "Dabei ist er immer ein Star ohne Allüren geblieben, einer, für den 'Authentizität' mehr ist als nur ein Wort diese Glaubwürdigkeit, mit der er seine Figuren in Szene setzt, macht seine Strahlkraft und seinen grossen Erfolg aus."

Adorf wurde unter anderem als Bösewicht Santer in "Winnetou I" aus dem Jahr 1963 bekannt, es folgten Rollen in dem oscarprämierten Film "Die Blechtrommel" (1979) sowie in "Der grosse Bellheim" (1993), "Der Schattenmann" (1995) und in Helmut Dietls "Rossini" (1997). Seit 1985 ist der Schauspieler in zweiter Ehe mit Monique Faye verheiratet. Das Paar lebt die meiste Zeit zurückgezogen in Südfrankreich. (vit, mit Material von dpa und afp)

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