Der internationale Filmstar Max von Sydow ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Noch im hohen Alter spielte Max von Sydow in "Star Wars" und "Game of Thrones" - und dabei seine jungen Kollegen oft an die Wand. Berühmt machte den gebürtigen Schweden aber Star-Regisseur Ingmar Bergman.

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Max von Sydow spielte Schurken, Könige, Nazis, Gott, den Teufel und Sigmund Freud. Der gebürtige Schwede war einer der ganz Grossen in der Welt des Films - in vielerlei Hinsicht. Mit seinen über 1,90 Metern Körpergrösse überragte von Sydow die meisten seiner Schauspielerkollegen.

Mit seinem Spiel beeindruckte er auch noch als Greis Hollywood und die Welt. Am Sonntag ist der Wahl-Franzose im Alter von 90 Jahren gestorben. Von Sydows Witwe Catherine gab den Tod ihres Mannes mit "gebrochenem Herzen" bekannt, wie die Produzentin erklärte. Sie bestätigte damit Angaben der Zeitschrift "Paris Match"

Von Beginn seiner Karriere an schreiben viele dem Schauspieler eine fast mysteriöse Präsenz zu. Die hagere Figur, die tiefe, kräftige Stimme, die leicht vorgeschobene Unterlippe, zum Schluss die tiefe Furche zwischen den Augenbrauen: Von Sydow hat mit seinem Körper Geschichten erzählt.

In der Verfilmung von Jonathan Safran Foers Bestseller "Extrem laut und unglaublich nah" spielt er 2011 einen Stummen mit einer solchen Intensität, dass er mit 83 Jahren noch einmal für einen Oscar nominiert wird.

Der Hüne geht leer aus, wie auch ein Vierteljahrhundert davor schon, als er für seine Rolle in dem Bille-August-Film "Pelle, der Eroberer" (1987) als bester Hauptdarsteller für den Preis vorgeschlagen ist.

In seiner Karriere arbeitet Max von Sydow auch mit Star-Regisseur Ingmar Bergman zusammen

Da ist von Sydow schon mehrere Jahrzehnte im Geschäft, hat mit Woody Allen ("Hannah und ihre Schwestern", 1986), David Lynch ("Dune", 1984) und vor allem Star-Regisseur Ingmar Bergman ("Das siebente Siegel", 1957) zusammengearbeitet.

Die Zeit mit dem Schweden nennt er in der Zeitung "Expressen" die "ohne Zweifel wichtigste Zeit meiner Karriere", auch wenn er nicht immer der Star und noch seltener der Held des Films war.

Für Bergman spielt er etwa in "Die Stunde des Wolfs" und "Schande" (1968) an der Seite von Liv Ullmann. "Bergman zu treffen, war das wichtigste Ereignis meines Lebens", sagt von Sydow der dänischen Zeitung "Berlingske". "Ich habe ihn bewundert und grosse Verantwortung gegenüber den Aufgaben gespürt, die er mir gegeben hat."

In über hundert Filmen und Fernsehserien ist von Sydow im Laufe seiner weit über ein halbes Jahrhundert langen Karriere zu sehen, streift dabei fast jedes Genre. In Hollywood dreht er unter Regiegrössen wie Martin Scorsese ("Shutter Island", 2010) und Steven Spielberg ("Minority Report", 2002). Auch für Wim Wenders ("Bis ans Ende der Welt", 1991) steht von Sydow vor der Kamera.

1988 bekommt der Schauspieler den Europäischen Filmpreis, 1995 den Grimme-Preis. Zweimal ist er für einen Golden Globe nominiert, unter anderem für seine Rolle als Priester in dem Klassiker "Der Exorzist" (1973).

Bereits 2002 wird Max von Sydow in Cannes für sein Lebenswerk geehrt

Auf dem Filmfestical in Cannes wird er 2002 für sein Lebenswerk geehrt. Doch da ist seine Karriere längst nicht zu Ende. In dem Star-Wars-Kinofilm "Das Erwachen der Macht" (2015) ist von Sydow genauso dabei wie in der Kultserie "Game of Thrones" (2016).

Trotzdem seien die Rollen im Alter dünner geworden, beklagt er einmal gegenüber dem britischen "Guardian": "Wenn du älter wirst, bekommst du die alten Charaktere angeboten, und sehr oft sterben alte Leute mitten im Drehbuch. Es ist traurig, aber nicht sehr interessant."

Seine wichtigste Begleiterin ist seine zweite Frau, die französische Filmemacherin Catherine Brelet. "Catherine ist die ganze Zeit bei mir. Wir reisen zusammen, gehen zusammen spazieren, schlafen zusammen. Wir sind nie getrennt", sagt von Sydow dem "Expressen".

Dass er 2002 auch die französische Staatsbürgerschaft annimmt, kommt bei den Schweden nicht gut an. Boulevardmedien werfen ihm vor, mit seiner Heimat zu brechen. Aber von Sydow beteuert zu dem Zeitpunkt: "Ich liebe Schweden." (AFP/dpa/lh)

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