"Medizinischer Notfall": Meyer-Landrut muss wieder Konzerte absagen

Lena Meyer-Landrut wuchs bei ihrer alleinerziehenden Mutter in Hannover auf. Zu ihrem Vater hat sie keinen Kontakt, seit sich ihre Eltern getrennt haben. Damals war sie zwei Jahre alt. Der "Bild"-Zeitung sagte ihr Vater: "Ich bin doch nur Erzeuger." Er wolle seine Tochter nicht kontaktieren, sei aber sehr stolz auf ihren Erfolg.

Während ihrer Schulzeit an der Gesamtschule IGS Roderbruch interessierte sich Meyer-Landrut für Schauspiel und Tanz. Sie war im Ballett, Jazz Dance und Ausdruckstanz aktiv. Vor ihrer Teilnahme an "Unser Star für Oslo" war sie zudem Laiendarstellerin, unter anderem bei "Richter Alexander Hold " oder "K11 – Kommissare im Einsatz".

Nachdem Deutschland in den Jahren zuvor beim Eurovision Song Contest nur wenige Punkte ergattern konnte, beschlossen die Sender ARD und ProSieben erstmals, das Publikum über den deutschen Act im Jahr 2010 entscheiden zu lassen. Und geboren war Stefan Raabs Castingshow "Unser Star für Oslo", für die sich die damals 18-jährige Lena Meyer-Landrut im Herbst 2009 bewarb.

Die Show startete im Februar 2010 und mit ihrem Kichern und ihrem ungewöhnlichen Sound sang sich Lena schnell in die Herzen der Zuschauer. Bereits vor dem Finale galt sie als Favoritin. Am 12. März 2010 gewann sie den Vorentscheid schliesslich mit dem Song "Satellite" gegen ihre gleichaltrige Konkurrentin Jennifer Braun (2.v.l.).

In einem schlichten schwarzen Kleid und ohne grosse Bühnenshow schrieb Lena am 29. Mai 2010 beim ESC in Oslo Geschichte. Mit 246 Punkten – und damit 76 Punkten Vorsprung zu den Zweitplatzierten – gewann die 18-Jährige als zweite Deutsche den Eurovision Song Contest und wurde so über Nacht zum Star in Europa.

Nach ihrem Sieg platzierte sich der Song "Satellite" in fünf Ländern in den Charts auf der Nummer eins. Auch in Deutschland erreichte das Lied die Chartspitze. In insgesamt 17 europäischen Ländern sowie in Australien konnte sich Lena, wie sie sich von nun an vereinfacht nannte, zudem in den Singlecharts platzieren.

Nachdem die Sängerin im Juni 2010 ihr Abitur bestand, ging sie erstmals auf Promo-Tour durch Europa. Im Folgejahr trat sie erneut als Titelverteidigerin beim Eurovision Song Contest an, dieses Mal in Düsseldorf. Den Vorschlag einer erneuten Teilnahme hatte Stefan Raab bereits unmittelbar nach Lenas ESC-Sieg gemacht.

In der Sendung "Unser Song für Deutschland" durften jedoch die Zuschauer entscheiden, mit welchem Lied die mittlerweile 19-Jährige bei dem Wettbewerb antritt. Mit "Taken By a Stranger" machte sie beim ESC 2011 in Düsseldorf schliesslich einen soliden zehnten Platz.

Der Song sowie andere Lieder aus dem Vorentscheid erschienen auf Lenas zweitem Studioalbum "Good News", das wie ihr Debütalbum "My Cassette Player" Platz eins der deutschen Albumcharts erreichte. Im September 2011 steuerte sie zudem den Titelsong "What A Man" zu Matthias Schweighöfers gleichnamigem Kinofilm bei.

Ihren Erfolg konnte Lena Meyer-Landrut mit ihrem dritten Album "Stardust" ausbauen. Die dazugehörige Single sowie das Album erreichten 2012 abermals Platz eins der Charts und jeweils Goldstatus. Die Songs "Arrow Key" und "Neon (Lonely People)", die die Sängerin im März 2013 auskoppelte, konnten an diese Erfolge allerdings nicht anknüpfen.

2013 nahm die Hannoveranerin neben Tim Bendzko und Henning Wehland auf einem der Coach-Stühle der ersten Staffel von "The Voice Kids" Platz. Der Sendung blieb die Sängerin bis 2016 treu. 2019 kehrte sie nochmals für zwei Staffeln zu dem Format zurück.

Nach einer zweijährigen musikalischen Pause meldete sich Lena 2015 mit ihrem vierten Album "Crystal Sky" und einem deutlich erwachseneren und moderneren Sound zurück. Die Fans schienen die neuen Töne der Sängerin zu mögen: Ihr Album erreichte Platz zwei der Charts, die Singles "Traffic Lights" und "Wild & Free" beide Goldstatus.

Im Oktober 2015 ging die Sängerin mit dem Album auf ihre bisher dritte Deutschlandtour. Dabei wurde sie unter anderem von den "The Voice Kids"-Kandidaten Noah-Levi und Samuel unterstützt, die zuvor in ihrem Team um den Sieg gesungen hatten. Im Februar 2016 schloss sie einen zweiten Teil der Tour an.

Eine besondere Ehre wurde Lena im Sommer 2016 zuteil: Sie durfte zusammen mit Justin Timberlake (2.v.r.) und Anna Kendrick (2.v.l.) den Animationsfilm "Trolls" in Los Angeles bewerben, den sie später zusammen mit Mark Forster (r.) synchronisierte. Der Film erschien im Oktober 2016 in den Kinos.

2017 nahm Lena Meyer-Landrut an der vierten Staffel der Vox-Sendung "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" teil. Die Künstlerin stand in der dritten Folge im Mittelpunkt des Abends, bei dem Kollegen wie Moses Pelham (2.v.l.), Stefanie Kloss (3.v.l.) und The BossHoss (Mitte) die Songs der Künstlerin performten.

Die Sängerin stellte in der Sendung auch erstmals den Song "If I Wasn’t Your Daughter" vor, der von ihrer Beziehung zu ihrem Vater handelt. Zuvor hatte die Musikerin nie öffentlich über das Verhältnis gesprochen. In dem Song sang sie unter anderem: "Daddy, sag mir, was passiert ist. Möchtest du denn nichts von mir wissen?"

Meyer-Landrut ist allerdings nicht nur Musikerin. Im Oktober 2017 gab sie auch ihr Debüt als Catwalk-Model. Im Rahmen der Modenschau von Le Défilé L’Oréal Paris lief sie bei der Fashion Week in der französischen Hauptstadt über den Laufsteg. Sie ist seit 2013 Markenbotschafterin der Marke.

Im Dezember 2017 ging die gebürtige Niedersächsin erneut auf Tour. Auf der "End-of-Chapter-One-Tour" unterstützten sie ihre "Sing meinen Song"-Coach-Kollegen Mark Forster, Michael Patrick Kelly, Genetikk und Moses Pelham bei einigen Auftritten.

Mit "Thank You" veröffentlichte sie im November 2018 dann die erste Single aus ihrem fünften Studioalbum "Only Love, L". Der Song behandelt das Thema Mobbing. In den sozialen Medien postete sie dazu ein Foto von ihrem Spiegelbild. Auf diesem standen mit Edding Beleidigungen geschrieben, die sie sich häufig anhören muss.

Das Album "Only Love, L" veröffentlichte die Sängerin im April 2019. Es erreichte in Deutschland Platz zwei der Albumcharts. Auch mit der Singleauskopplung "Don’t Lie To Me" konnte sie sich in den Top 50 platzieren.

Im August 2019 feierte Lena mit dem Duett "Better" mit Nico Santos grosse Erfolge. Im Anschluss nahm sie sich eine Auszeit - musikalisch und vor allem auch in den sozialen Medien eine Auszeit genommen hat. Die Corona-Pandemie nutzete die Sängerin zum Durchzuatmen, wie sie "Glamour" erzählte: "Die letzten zehn Jahre stand ich unter Dauerstress, immer erreichbar, selbst im Urlaub."

Auch über Depressionen sprach Meyer-Landrut offen und verarbeitete ihre Empfindungen und Erfahrungen unter anderem in dem Song "Loyal to myself". Im Dezember 2023 sorgten sich Fans um die Sängerin. Ein Post aus der Notaufnahme und ihre Gedanken und ihre Gedanken darüber. dass alles "grau und dunkel“ sei, liessen aufmerken.

Mag sie auch ihre Stimmungen mit den Fans teilen, so hält sie Details über ihr Privatleben unter Verschluss. Mit dem Sänger Mark Forster ist sie verheiratet, Anfang 2021 kam ein Sohn zur Welt. Ganz offiziell bestätigt wurde aber nie etwas.

Nach fünf Jahren Pause gab es endlich wieder neue Musik von Lena - im Mai 2024 erschien das Album "Loyal to Myself", im Juni folgte die Tournee. Doch immer wieder litt sie unter gesundheitlichen Problemen. Im Juni musste sie bereits zwei Konzerte absagen, nun fallen zwei weitere Termine wegen eines "medizinischen Notfalls" aus. Wie es um die kommenden Konzerte steht, ist noch nicht bekannt.