Schlagerstar Michael Wendler taucht tiefer in den Sumpf aus Verschwörungstheorien. Der kontrovers diskutierte Musiker hat am Dienstagabend einen Instagram-Livestream für seine Follower gestartet und darin wieder einige abenteuerliche Thesen aufgestellt.

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Michael Wendler driftet immer weiter ins Lager der Verschwörungstheoretiker ab. Bei einem Livestream auf Instagram am Dienstagabend bezeichnete der Musiker die Massnahmen der deutschen Bundesregierung gegen die Corona-Pandemie als "verfassungswidrig und kriminell".

Freiheitsrechte würden nach Ansicht des Musikers eingeschränkt und "das Grundgesetz mit Füssen getreten". Wendler wiederholte zudem seine Behauptung, Deutschland wolle eine Impfpflicht einführen.

Mehrere Politiker, darunter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, hatten immer wieder betont, dass es eine solche Impfpflicht nicht geben wird.

Krude Corona-Theorien auf Instagram

Rund 30 Minuten sprach Michael Wendler über die Social-Media-Plattform Instagram. Dabei brachte er seinen Unmut in Sachen Corona und über die Reaktionen der Politik darauf zum Ausdruck. Letztlich forderte Michael Wendler den Rücktritt der gesamten Bundesregierung.

Sein Argument dafür: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Stab wüssten, dass der neue Lockdown nutzlos sei, hätten diesen aber dennoch den Bürgern aufgezwungen, behauptet Wendler. Belege für diese Behauptung lieferte der Sänger nicht, sondern rief stattdessen zu Protesten gegen die Regierung auf.

Die positive Auswirkung eines Lockdowns auf die Corona-Zahlen wird von den meisten Experten nicht angezweifelt. Lediglich bezüglich der Intensität der Massnahmen gibt es unterschiedliche Standpunkte.

Dass der "Lockdown light" bereits leichte Auswirkungen zeigt, bestätigte Spahn vergangenen Freitag in der ARD. Zwar betonte er: "Wir sehen erst sehr zeitverzögert, ob Massnahmen wirken." Er fügte aber an: "Was wir sehen, ist: Die Steigerung (der Neuinfektionen, Anm. d. Red.) ist weniger stark. Aber wir müssen runter." Seit dieser Woche sinken die Neuinfektionen, am Montag, Dienstag und Mittwoch lagen die gemeldeten Neuinfektionen jeweils unter dem Vorwochenwert.

Wendler spricht von Wahlbetrug in den USA - ohne Beweise

Neben seinen Äusserungen zur Corona-Pandemie verbreitete Wendler auch Verschwörungstheorien bezüglich der Präsidentschaftswahlen in den USA. Er erklärte, dass er Joe Biden nicht als neuen US-Präsidenten anerkennt und sprach von einem "Wahlbetrug sondergleichen".

Auch der amtierende US-Präsident Donald Trump hatte in den Tagen nach der Wahl immer wieder von Betrug gesprochen - ohne dafür stichhaltige Beweise zu liefern.

Führende Vertreter von US-Behörden hatten Trumps anhaltende Vorwürfen zurückgewiesen. Es gebe viele "unbegründete Vorwürfe" und "Falschinformationen über den Wahlablauf", aber die Integrität der Wahl sei nicht gefährdet gewesen, erklärten sie in einer Stellungnahme. "Die Wahl am 3. November war die sicherste in der amerikanischen Geschichte", hiess es weiter.

Ex-Manager: "Michael ist krank"

Wendler hatte bereit vor einigen Wochen einen Eklat ausgelöst, als er in einem Video der Bundesregierung in der Coronakrise "grobe und schwere Verstösse gegen die Verfassung und das Grundgesetz" vorwarf und Fernsehsender beschuldigte, "gleichgeschaltet" zu sein.

Sein damaliger Haussender RTL nannte ihn einen Verschwörungstheoretiker und distanzierte sich von ihm. Auch andere Partner sprangen ab. Wendlers bisheriger Manager Markus Krampe war am Wochenende auf Abstand zu dem Sänger gegangen.

"Mit dem heutigen Tag werde ich das Management von Michael aufgeben", hatte Krampe in einer am Sonntagabend veröffentlichten Instagram-Story gesagt. Bis zum freiwilligen Ausstieg Wendlers als Juror der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) habe die Zusammenarbeit immer gut funktioniert, doch dann sei es immer schwieriger geworden.

Gegenüber der Bild kommentierte Krampe die neusten Behauptungen Wendler so: "Ich habe ihn in vielen Gesprächen genauso erlebt in den letzten Tagen. Jetzt dürfte vielen klar sein, dass Michael krank ist." (thp/dpa/cf)


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