Muriel Baumeister hat turbulente Zeiten erlebt. Im Gespräch zu ihrem Buch verrät die Schauspielerin, wie sie ihre Alkoholkrankheit überwunden hat und das Leben inmitten des "Patch-Würg"-Wahnsinns meistert.

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Muriel Baumeister galt in den Neunzigern als Star der deutschen TV- und Filmlandschaft. Seit einigen Jahren ist es ruhig geworden um die Wahl-Berlinerin, nicht zuletzt wegen eines unter Alkoholeinfluss verursachten Unfalls 2016. Mit 1,45 Promille hatte die Schauspielerin eine Leitplanke und ein Fahrrad gerammt, ihre Tochter Frieda sass ebenfalls im Auto.

Nach einer Auszeit, die Muriel Baumeister unter anderem dafür genutzt hat, ihr Buch "Hinfallen ist keine Schande, nur Liegenbleiben" zu schreiben, meldet sich die 47-Jährige nun zurück.

Mit der Agentur spot on news hat die Schauspielerin über ihr Leben als Patchwork-Mama, ihre Alkoholsucht und über die Hürden des Alters gesprochen.

Muriel Baumeister: Kampf gegen die Alkoholsucht

Muriel Baumeister geht in ihrem Buch ganz offen mit ihrer Alkoholabhängigkeit um, eine "Alkohol-Beichte" soll es aber nicht sein. "Ich habe mich bei den Menschen entschuldigt, die ich um Verzeihung bitten musste. Und die Entschuldigungen wurden angenommen. Ich habe niemandem etwas zu beichten."

Seit zwei Jahren sei die dreifache Mutter trocken. Auch beim Kochen verzichte sie komplett auf Alkohol. "Der Wendepunkt waren schwere Panikattacken, die ich bekommen habe. Eine sehr enge Freundin hat mir zudem klargemacht, dass es so nicht weitergehen kann. Ich hatte das Glück, dass viele Menschen in meinem Umfeld an mich geglaubt und zu mir gestanden haben."

Um ihre Sucht zu überwinden, habe sie sich sogar in die geschlossene Psychiatrie einweisen lassen und bis heute drei Entzüge hinter sich. "Diese Erfahrung mit der Psychiatrie wünsche ich keinem", gibt sie jedoch zu.

Drei Kinder, drei Väter

Die gebürtige Österreicherin lebt mit ihren Kindern in Berlin – in einem, wie sie zugibt, recht ungewöhnlichen Familienkonzept. "Meine Familienkonstellation ist alles andere als simpel. Ich habe drei Kinder von drei verschiedenen Männern und zwei Geschwister, die ebenfalls unterschiedliche Mütter haben", so die Schauspielerin in ihrem Buch.

Das sei oftmals alles andere als leicht, vor allem in Sachen Planung: "Die 'Patch-Würg'-Familie kostet sehr viel Zeit und Energie. Das bedeutet eine Menge Kompromisse, viel Verständnis, ich muss oft über meinen eigenen Schatten springen."

Patchwork sei überdies keinesfalls ihr Lebensplan gewesen. "Ich habe mich nicht in einen Mann verliebt mit dem Hintergedanken, dass daraus eine Patchwork-Familie wird – und das dreimal. Die ideale Familienform ist es nicht, aber Kinder haben mehr davon, wenn Eltern sich respektieren und wenn man Patchwork hinkriegt. Aber das ist viel Arbeit und macht nicht immer Spass", so Baumeister im Interview.

Schwieriger Stand als Frau über 40

In ihrem Buch beschreibt sie ausserdem, dass es für Frauen jenseits der 40 und Kleidergrösse 36 schwieriger mit Rollenangeboten werde: "Das ist am Theater genauso wie beim Fernsehen. Es gibt viel mehr Männer- als Frauenrollen. Im deutschen Fernsehen bekommt jeder Mann über 40 oder 50 eine Frau an die Seite, die um die 30 ist. Es wird zwar langsam besser, viele Geschichten von erwachsenen, gestandenen Frauen sind aber noch nicht erzählt worden."

Eben aus diesem Grund habe sie ihre eigene Geschichte aufschreiben wollen. Im Zuge dessen steht sie auch ganz offen zu ihren Gesichtsbehandlungen mit Hyaluronsäure. "Das machen alle, es redet nur keiner darüber. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, darüber zu sprechen. An meinem Gesicht ist nichts geschnitten und gebotoxt. Aber die Hyaluronsäure finde ich eine super Sache." (hub/jkl)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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