Tränen der Trauer in Wien: Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Kern zeigten sich am Wiener Opernball 2017 tief bestürzt über den Tod von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. Die Politikerin war am Tag des Ball infolge eines schweren Krebsleidens verstorben. Die Nachricht überschattete Österreichs Grossereignis, das mit einer Trauerminute eröffnet worden war.

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Früh stand die Frage im Raum: Wie würde man am Opernball auf den Tod der Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser reagieren? Bundespräsident Alexander Van der Bellen betrat mit seiner Frau den roten Teppich mit traurigem Blick, beide waren sichtlich gezeichnet von der traurigen Nachricht. Die Worte am roten Teppich sparte er sich auf.

In einer kurzen Rede vor der Eröffnung des Ball wandte sich Van der Bellen im ORF an die Zuschauer: "Der Opernball ist nicht nur ein Fest, wo man sich amüsiert und lacht und tanzt. Sondern er ist auch eine Art Staatsball. Insofern bedaure ich es sehr Ihnen sagen zu müssen, dass der Tag überschattet wird vom Tod von Sabine Oberhauser." Dieser Tod habe für ihn, der mit der Ministerin eine Freundin verloren habe, auch Konsequenzen für den Gala-Abend haben: "Ich werde die Eröffnung des Balles mitmachen, aber Sie werden sicherlich verstehen, dass es danach für mich (stockt)... dass meine Gedanken bei Sabine Oberhauser sind."

Auch Bundeskanzler Christian Kern rang um Worte: "Ich bin unendlich traurig, dass Sabine heute nicht mit uns feiern kann." Im Saal wurde eine Trauerminute abgehalten, um die noch vor Beginn der Eröffnung gebeten wurde. Die Eröffnung lief zwar ab wie geplant - aber geplant wäre auch gewesen, dass Bundeskanzler Christian Kern und Bundespräsident Alexander Van der Bellen dem Opernball bis zum Schluss beiwohnen würden.

Kern hielt die Eröffnungsrede des Opernballs entsprechend der tragischen Umstände, anderen Ende er sogar in Tränen ausbrach: "Der heutige Tag ist leider nicht nur ein Tag der Freude, sondern auch ein Tag der grossen Trauer. Wir haben mit Sabine Oberhauser nicht nur eine hervorragende Ministerin verloren, sondern auch einen grossartigen Menschen voller Lebenslust und Lebensfreude und ich bin mir sicher, dass sie es schätzen würde, wenn Sie sich heute amüsieren."

Zum Gedenken an die gestorbene österreichische Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser hielten die rund 5.000 Gäste kurz inne. Die SPÖ-Politikerin war am Donnerstag im Krankenhaus im Alter 53 Jahren ihrem Krebsleiden erlegen. Ihr Tod hatte über die Parteigrenzen hinaus für Erschütterung gesorgt.

Im Anschluss sollten 144 junge Paare ihr gesellschaftliches Debüt auf dem Parkett geben. Als musikalisches Highlight war der Auftritt von Startenor Jonas Kaufmann (47) angekündigt. Am Pult des Orchesters stand zum ersten Mal eine Frau, die Italienerin Speranza Scappucci. Mit dem traditionellen Ausruf "Alles Walzer" ist dann die Tanzfläche für die rund 5.000 Besucher frei.

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