In der neuesten Folge von "Die Pochers - Frisch recycelt" verrät Oliver Pocher, was er Luke Mockridge nach dem Shitstorm um behindertenfeindliche Witze geraten hat. Und natürlich will auch eine andere Personalie besprochen sein: Stefan Raab und welche weiteren Prominenten Hausverbot bei dessen Comeback hatten.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Felix Reek dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Oliver Pocher steigt gewohnt geschmacklos in die neueste Folge seines Podcasts "Die Pochers - Frisch recycelt" ein. "Warte, mein Pager blinkt", sagt er zu seiner Ex-Frau Sandy Meyer-Wölden, in Anspielung auf die mutmasslichen Angriffe Israels auf Terroristen im Libanon. Kurz darauf fragt er, ob es eigentlich "Hisbollah" oder "Herbollah" heisse. Meyer-Wölden entgegnet: "An deiner Stelle würde ich eher aufpassen mit deinen Gags im Podcast". Woraufhin Pocher antwortet: "Wir machen einen Podcast als 'Die Ausländer'!"

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Spätestens da ist klar, welches Thema die beiden mit diesem abgesprochenen Einstieg einleiten wollen: den Shitstorm um Luke Mockridge. Zwar zu einem Zeitpunkt, wo sich die Aufregung gelegt hat und andere Themen den öffentlichen Diskurs bestimmen, aber das hält die beiden nicht ab.

Kurz zur Erklärung: Im Podcast "Die Deutschen" machten Mockridge und die beiden Moderatoren vor einigen Wochen Witze über die behinderten Sportler der Paralympics. Der öffentliche Aufschrei war so gross, dass Sat.1 die neue Sendung mit Mockridge noch vor der Ausstrahlung strich und der Comedian Auftritte absagen musste. Von Pocher, der sonst nicht darum verlegen ist, zu allem seine Meinung zu äussern, kam bisher nichts dazu. Bis jetzt.

"Es war unfassbar dämlich"

Oliver Pocher über Luke Mockridge

Sandy Meyer-Wölden ist die erste, die sich äussert: "Ich finde das geschmacklos, Cancel Policy ist genauso falsch." Ausserdem habe sie Luke Mockridge seine schnelle Entschuldigung nicht abgenommen.

Pocher analysiert die Situation. Das alles sei "vom Timing her unfassbar schlecht gewesen" und fügt hinzu: "Es war unfassbar dämlich." Pocher habe Mockridge geraten, sich nicht zu entschuldigen, "weil eine Entschuldigung heute nichts mehr wert ist". Was erklären dürfte, warum Pocher sich bei seinen Shitstorms immer so verhält, wie er sich eben verhält.

Jetzt lassen sich Pocher und Meyer-Wölden über Cancel Culture aus und zeigen Mitleid mit Mockridge, der nach dem Vorfall Morddrohungen erhalten habe. Ein wenig Genugtuung schwingt bei Oliver Pocher auch mit. Mockridge wollte mit ihm einen Jahresrückblick auf der Bühne spielen, sagte aber aus Image-Gründen ab. Wegen Pochers Image. Jetzt dürfte der Fall andersherum liegen. Und Pocher geht mit dem Kabarettisten Serdar Somuncu auf Tour, um auf das Jahr zurückzublicken.

Oliver Pocher vergleicht Stefan Raab mit Putin

Ein Thema dort dürfte Stefan Raab sein, der in den letzten Wochen immer wieder im Podcast "Die Pochers - Frisch recycelt" zur Sprache kam. Dass Pocher und Raab ein Problem miteinander haben, ist bekannt. Wie tief diese Abneigung ist, macht Oliver Pocher in dieser Woche in seinem Podcast deutlich.

Zuerst nimmt er Stefan Raabs Comeback auseinander. Richtig durchtrainiert sei der Moderator beim Boxkampf gegen Regina Halmich nicht gewesen, vorbereitet habe er sich auch nicht. Die Pressekonferenz sei gescripted gewesen, weil keine echten Reporter da gewesen seien, sondern die RTL-Chefin die Fragen gestellt habe. Wegen dieses Kontrollzwanges nennt er Raab sogar einen "Diktator" und "Putin".

Aber Pocher ist noch nicht fertig. Stefan Raab sei vor neun Jahren nicht auf seinem Höhepunkt gegangen, er hätte einen "Burnout-Ansatz" gehabt, habe sich danach mit allen überworfen und jetzt sei er eben zurück. Pocher prognostiziert, dass er seinen Fünfjahresvertrag bei RTL nicht erfüllen werde. Die einzige Anerkennung, die Pocher ihm zukommen lässt, ist: "Stefan ist der Schlaueste. Er hat die Notsituation des Fernsehens ausgenutzt, um sich einen Riesenvertrag auszuhandeln."

Pufpaff, Böhmermann und Pocher sind nicht erwünscht

Es hat sich offenbar einiges aufgestaut, und dass Stefan Raab jetzt ausgerechnet dort gross einsteigt, wo auch Pocher in Shows auftritt, passt diesem offenbar gar nicht. Denn eines scheint sicher: In keiner dieser neuen Sendungen wird Pocher auftreten, dafür wird Raab sorgen.

Es habe nur drei Prominente gegeben, sagt Pocher zu Meyer-Wölden, die nicht zum Kampf gegen Regina Halmich eingeladen worden seien: "TV Total"-Moderator Sebastian Pufpaff, Jan Böhmermann und Oliver Pocher.

Was den Komiker natürlich nicht davon abgehalten hat, trotzdem für Unruhe zu sorgen. Er kaufte kurzerhand seiner Tochter ein Ticket, die ganz der Vater, erst einmal zu Pochers Ex-Frau Nummer zwei, Amira Aly, in die erste Reihe vor dem Boxring stürmte. Dort wurde sie sofort von der Security gesichtet und antwortete auf die Frage, ob ihr Vater auch da sei: "Ich glaube nicht."

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Wer verhält sich eigentlich dämlicher?

Was das Gerücht befeuerte, Pocher habe sich als Frau verkleidet, um die Veranstaltung zu stören. Als Pocher dann auch noch ein Bild seiner Tochter aus der Arena auf seinem Instagram-Account teilte, drehten alle durch, stellten seine Tochter unter Bewachung und durchsuchten den Zuschauerraum. Zum Amüsement des Vaters.

Was für ein erbärmliches Verhalten zweier erfolgreicher, erwachsener Männer. Denn während Pocher sich über "die Unsouveränität von Stefan" beschwert, fragt man sich als Zuhörer, wer von beiden sich eigentlich dämlicher verhält. Raab, der unliebsame Kollegen aus seiner heilen Selbstbeweihräucherungs-Gala ausschliesst, oder Pocher, der sogar seine Tochter benutzt, um irgendwie doch auf dieser Veranstaltung stattzufinden. Wir werden es bald erfahren. Da fangen zwei erst an, ihre Abneigung gegeneinander öffentlich auszuleben.

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