Rainhard Fendrich verlor seine Tochter vor 36 Jahren. Das Mädchen starb mit nur 17 Monaten nach einer Viruserkrankung. In einer ZDF-Sendung erklärte der Sänger, dass ihn der Schmerz immer begleite.

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Rainhard Fendrich wird am 27. Februar 70 Jahre alt. Die Zahl scheint für den österreichischen Sänger aber kein Grund zu sein, kürzerzutreten. Gerade ist sein neues Album "Wimpernschlag" erschienen, im Frühjahr steht eine grosse Tour an. In der ZDF-Sendung "Volle Kanne" sprach er über die Bedeutung von Zeit und den tragischen Verlust seiner Tochter.

Zeit werde, je älter man wird, umso kostbarer, erklärte Fendrich im Gespräch mit Moderator Florian Weiss. "Wenn die Vergangenheit länger ist als die Zukunft, versucht man, die Zeit zu nutzen." Er sei beispielsweise Frühaufsteher geworden, gehe viel mit seinem Hund raus. "Die Konsequenz des Gehens hilft auch mental und körperlich", das habe ihm sehr gutgetan.

Rainhard Fendrich: Phantomschmerz bleibt ein Leben lang

Ein Lied auf seinem neuen Album, der Titel lautet "Und das Herz schlägt weiter", drehe sich um das Thema Abschied. "Je älter man wird, desto öfter begegnet man dem Tod. Aber wenn jemand vor seiner Zeit aus dem Leben geht, durch ein Unglück oder eine schwere Krankheit, dann ist das ein Schmerz, der mit nichts zu vergleichen ist", so Fendrich. Das habe er erlebt, das haben Freunde von ihm erlebt, "und dieses Lied ist ein Versuch, diese Situation zu beschreiben, wie es einem geht, wenn einem so etwas widerfährt".

Wegstecken könne man so etwas nie, erklärte der gebürtige Wiener, man könne nur lernen, damit umzugehen. "Wenn ein geliebter Mensch für immer geht, dann bleibt ein Phantomschmerz ein Leben lang." Er spüre heute noch den Schmerz über den Verlust seiner Tochter, die im Jahr 1989 mit 17 Monaten an den Folgen einer Viruserkrankung verstorben ist.

Fendrich ist "in seiner Mitte angekommen"

Heute sei Fendrich "in seiner Mitte angekommen". Er habe sich mit sich versöhnt, im Laufe eines Künstlerlebens habe man so seine Zweifel, "ob es das Richtige ist". Er geniesse die Zeit, mit Menschen zu sprechen und auf der Bühne zu stehen. "Ich bin mit mir zufrieden, so wie es ist."

Dass er mit 70 noch einmal auf Tour gehe, sei ganz normal für ihn. "Das ist mein Naturell, dass ich gerne unterwegs bin. Auf der Tournee ist das Reisen das Anstrengendste", am Ende einer langen Tour sei das "nervig", aber "die Zeit auf der Bühne ist fantastisch. Man hat auf der Bühne kein Zeitgefühl. Da fühle ich mich auch sicher. Und das ist das, warum ich mir das alles antue".

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