Richard Lugner
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Richard Lugner, genannt "Mörtel", wurde am 11. Oktober 1932 in Wien geboren. Nach der Matura 1953 stieg er in die Baubranche ein. Während sich im Bauboom der 1960er-Jahre die grossen Firmen im Kampf um die Grossaufträge gegenseitig aufrieben, spezialisierte sich der junge Lugner auf kleine Baustellen und hatte damit grossen Erfolg. Innerhalb kurzer Zeit erhöhte sich die Zahl seiner Angestellten von zwei auf 700. (Archivbild, 1995)
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Grosse Aufmerksamkeit erlangte Lugner, als ihm 1975 vom damaligen saudi-arabischen König Faisal ibn Abd al-Aziz der Auftrag zum Bau der Wiener Moschee in Floridsdorf erteilt wurde. Es war das erste derartige Gebäude in ganz Österreich. Ein Mitbewerber ging sogar so weit, zum Islam zu konvertieren, um sich den Auftrag zu sichern, letztlich bekam aber Lugner den Zuschlag. Bei der Eröffnung des Islamischen Zentrums Wien 1979 war neben Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, Abdelaziz Al Koweither und Abdullah Al Khayyal auch Baumeister Richard Lugner (r.) vor Ort.
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Bekannt war Lugner auch für seine vielen Liebschaften: Er war sechsmal verheiratet und hatte vier Kinder, die die Öffentlichkeit aber eher meiden. Hier sieht man ihn 1995 mit seiner vierten Ehefrau Christina und Tochter Jacqueline. Das Paar trennte sich nach 16 gemeinsamen Ehejahren.
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Mit der Beziehung zu Christina (r.) begann Richard Lugners Tradition, seinen Frauen tierische Spitznamen zu geben. Mit dabei waren Namen wie "Käfer" und "Zebra", sowie weniger schmeichelhaft "Wildsau". Seine vierte Ehefrau Christina bekam den Spitznamen "Mausi".
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Richard Lugner und "Mausi" beim Austernessen in Wien beim Opernball 2004. Austern mit Ketchup gehörten zu seinen Lieblingsspeisen.
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Ein weiterer Coup von Lugner war der Bau des Einkaufszentrums "Lugner City" in Wien. Es gehört heute zu den erfolgreichsten des Landes. Lugners Konzept damals: "Ich fuhr in andere Einkaufszentren und sah mir an, welche Geschäfte voll waren. Die holte ich in die 'Lugner City', egal, was sie verkauften."
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2005 eröffnete er in der "Lugner City" mit seiner Frau Christina ein Kino.
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Lugner nutzte das Einkaufszentrum auch immer wieder für Veranstaltungen. Anlässlich des Wiener Opernballs 1994 hatte er Ivana Trump in die "Lugner City" zur Pressekonferenz und Autogrammstunde eingeladen.
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2010 fand im Einkaufszentrum ein Konzert des deutschen Popsängers Menowin Fröhlich statt.
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Der Bauunternehmer versuchte sich auch in der Politik und trat 1998 bei der Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten an. Er erklärte damals, dass er aufgrund seiner wirtschaftlichen Erfolge für dieses Amt qualifiziert sei. Lugner erhielt 9,91 Prozent der Wählerstimmen und wurde vierter von fünf Kandidaten.
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Auch seine Frau Christina und Tochter Jacqueline unterstützten ihn im Wahlkampf. 1999 erhielt seine Liste "Die Unabhängigen" bei der Nationalratswahl nur 1,02 Prozent. 2016 bewarb sich Lugner noch einmal um das Amt des Bundespräsidenten und erhielt im ersten Wahlgang 2,26 Prozent.
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Lugner war auch immer wieder im Fernsehen zu sehen und suchte in einer eigenen Show nach der Liebe. In der Sendung "Die Lugners - Mörtel sucht das Glück" lernte er 2008 Bettina "Hasi" Kofler kennen, die Beziehung hielt aber nur kurz. Hier sieht man die beiden in der "Lugner City".
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Im Herbst 2014 heiratete Lugner zum fünften Mal. Die Ehe mit Cathy "Spatzi" Schmitz hielt allerdings nur zwei Jahre und endete im Rosenkrieg.
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2016 erkrankte Richard Lugner an Prostatakrebs, dieser konnte aber durch Strahlentherapie geheilt werden. Wenige Jahre später dann der nächste Schock: Gleich zweimal war bei ihm Hautkrebs festgestellt worden, beide Male wurde er operiert. Nach dpa-Informationen machte Lugner für seine Gesundheit Kälte- und Ernährungs-Kuren und liess sich Spritzen geben. Wie die APA berichtet, litt er zuletzt wieder verstärkt unter gesundheitlichen Problemen.
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Lugner war weiterhin in der Baubranche tätig und eröffnete 2021 sein Hotel "Weekend" in Wien. Im Hintergrund ist seine Jugendliebe und erste Frau Christine Gmeiner zu sehen. Die beiden hatten sich 1961 das Jawort gegeben.
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Nur wenige Wochen vor seinem Tod, im Juni 2024, heiratete Lugner zum sechsten Mal. Seiner Braut Simone Reiländer gab er den Spitznamen "Bienchen", den sie eher wenig geschätzt haben soll. Die kirchliche Trauung des Paares war für diesen Herbst geplant. Doch die sollte Lugner nicht mehr erleben: Er starb im August im Alter von 91 Jahren.