Dieses Frau weiss nun wirklich, was das Wort Shitstorm bedeutet: Sarah Lombardi. Nach ihrer Affäre und dem Ende der Beziehung mit ihrem Mann Pietro traf die 25-Jährige eine Hasswelle, die bis heute noch nicht abgeebbt ist. Gestern Abend erzählte Lombardi nun in "Sarah – Das grosse Interview" bei RTL2 ihre Version der Geschichte.
Sarah Lombardi hat etwas zu sagen. Der sie betreuende Sender RTL2 findet das wohl grundsätzlich in Ordnung und räumt ihr dafür eine ganze Stunde seiner Sendezeit frei. Da RTL2 das, was sie sagt, aber offenbar nicht ganz so wichtig wie andere Sendungen findet, kommt
Immerhin, weil Sarah Lombardi in jüngster Zeit ausreichend Gelegenheit hatte, mit einer Homestory mitzuteilen, was es noch zu sagen gibt. Zu ihrem Kontrollzwang, zu ihrer Beziehung mit Pietro, ihrer Affäre, ihrer beruflichen Zukunft, ihrem Sohn und natürlich zu den Beschimpfungen in den sozialen Netzwerken.
Jetzt also "Sarah – Das grosse Interview" und es war kein Geringerer als Detlef D! Soost, der die 25-Jährige in Köln zum Gespräch bitten durfte.
Wie lief das "grosse Interview" mit Sarah Lombardi ab?
Nun darf man sich das Interview mit Sarah Lombardi nicht als klassisches Interview vorstellen, bei dem sich Interviewer und Interviewte konfrontativ gegenüber sitzen. Stattdessen war das Ganze eher als ein langer Spaziergang angesetzt, bei dem der Fitnesstrainer mit der Sängerin über ihre Vergangenheit plauderte.
Dazu holte Soost Lombardi mit dem Auto an ihrer Übergangswohnung in Köln ab und fuhr mit ihr zu den Orten ihrer Vergangenheit wie zum Beispiel die Uni-Klinik, in der Sarahs Sohn Alessio geboren wurde oder in die Kölner MMC-Studios, in denen Sarahs Gesangskarriere bei "Deutschland sucht den Superstar" begann.
Wie schlug sich Detlef D! Soost?
Nun dürften die meisten Zuschauer Detlef D! Soost noch als Choreografen und Chef-Anschreier in der Castingshow "Popstars" in Erinnerung haben. Doch gestern Abend zeigte sich Soost von einer ganz anderen Seite und liess es menscheln.
Spätestens als Sarah nach neun Minuten die ersten Tränen kullerten, spendete Soost Trost und zollte der Sängerin seinen Respekt für das, was sie bisher ertragen hat. Das kann man als Voreingenommenheit kritisieren, angesichts der fehlenden Sprengkraft und Relevanz der ganzen Sendung war das aber völlig in Ordnung.
Was aber richtig nervte, war der vollkommen unnötige Off-Kommentar, der bei kleinen Einspielern Vergangenes noch einmal aufwärmte und das Ganze gleichzeitig meinungsmachend kommentierte. Tiefpunkt war dabei die inzwischen obligatorische Medienschelte: "Es waren die Medien, die Sarah und Pietro als das Traumpaar darstellten."
Was hatte Sarah Lombardi denn nun zu sagen?
Einiges. Zuschauer, die den bisherigen Werdegang Lombardis mitverfolgt haben, dürften aber das meiste schon gewusst haben.
Der Hausbau: Über das Haus, das sie damals zusammen mit Pietro gebaut hatte, erzählt Sarah, dass die beiden das damals hauptsächlich deswegen gemacht hatten, weil ihnen alle zu dieser Investition geraten hatten. Schnell sei ihr das aber alles über den Kopf gewachsen.
DSDS: Diese Zeit muss für Sarah einerseits Belastung, andererseits auch eine grosse Freude gewesen sein. Auf der Haben-Seite steht die Liebe zu Pietro und auch sein Sieg, auf der anderen Seite gab es aber zwischen den beiden viel Eifersucht und auch die ablehnenden Reaktionen ihres Umfelds auf die Beziehung machte den beiden zu schaffen.
Pietro: Hier versuchte Sarah, einmal ihre Sicht der Dinge loszuwerden. Dabei gelang ihr der Spagat, klarzumachen, dass das Ende der Beziehung nicht alleine ihre Schuld gewesen sei, sich die beiden auseinander gelebt hätten. Was Pietros Anteil dabei war, dazu schwieg sie aber: "Warum sollte ich ihn in die Pfanne hauen?" Inzwischen, so Lombardi, sei zwischen ihnen alles im Reinen.
Alessio: Hier wurde es am Emotionalsten. Sarah erzählte von Alessios Geburt. Zunächst sei noch alles nach Plan verlaufen, bei der Entbindung musste der Kleine aber reanimiert werden. Wegen eines Herzfehlers wurde er dann in einer siebenstündigen OP operiert. Eine Zeit, die für Sarah "die schlimmste ihres Lebens" war.
Wie war das Interview mit Sarah Lombardi?
Man muss kein Sarah-Lombardi-Fan sein, um nachvollziehen zu können, dass die junge Frau nach all den Hass-Tiraden, die ihr in der Vergangenheit und Gegenwart entgegenschlagen, ein Interesse hat, auch einmal ihre Version zu erzählen.
Dabei zeigte sich Sarah Lombardi als eine Frau, die ihre Vergangenheit selbstkritisch aufgearbeitet zu haben scheint. Die in vielen Bereichen nach dem DSDS-Sieg von Pietro, der Hochzeit, dem Hausbau, der eigenen Karriere überfordert gewesen ist.
Umso widersprüchlicher mag es da anmuten, dass ausgerechnet jemand, der sich durch das permanente Zurschaustellen des eigenen Lebens derart die Finger verbrannt hat, sich durch so ein Interview wieder in die Öffentlichkeit begibt.
Dass sie gestern Abend trotzdem den Weg in die Medien gesucht hat, mag daran liegen, dass das Bedürfnis, die eigene Sicht zu zeigen, zu gross war. Schlimmer hätte es für Lombardi ja auch schon gar nicht mehr kommen können – was hat sie also zu verlieren?
Gleichzeitig zeigt das Interview aber auch das Dilemma der jungen Sängerin, denn ihr Beruf findet in der Form, in der sie ihn betreibt, nun einmal in der Öffentlichkeit statt.
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