Der Film "Die Halbstarken" machte sie in den 50ern berühmt: Karin Baal war eine der bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands. Sie galt manchen als deutsche Bardot und spielte auch unter Fassbinder.

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Der Film "Die Halbstarken" machte sie schon in jungen Jahren zur Legende: Die Schauspielerin Karin Baal ist tot. Sie sei am Dienstag im Alter von 84 Jahren in Berlin gestorben, teilten ihre Kinder der Deutschen Presse-Agentur mit.

"Sie hat eine Generation geprägt und wird unvergessen bleiben. Sie reisst ein riesiges Loch - nicht nur in unserer Familie, sondern in Berlin und ganz Deutschland", sagten Therese Lohner und Thomas Baal, die Kinder der Schauspielerin, am Samstag.

Baal war in den 50er Jahren mit "Die Halbstarken" bekanntgeworden. Der Schwarz-Weiss-Film erzählt von mehreren jungen Menschen im Berlin der Nachkriegszeit, von ihren Lebensumständen und kriminellen Machenschaften.

Horst Buchholz und Karin Baal
Horst Buchholz und Karin Baal in "Die Halbstarken". © picture alliance //

Als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert

Als Baal für den Film engagiert wurde, war sie selbst noch ein Teenager. Geboren wurde sie 1940 in Berlin, später begann sie eine Ausbildung zur Modezeichnerin. Unter Hunderten Bewerberinnen wurde sie schliesslich für "Die Halbstarken" engagiert, in dem auch Horst Buchholz mitspielte. Baal übernahm die weibliche Hauptrolle der Sissy.

Der Film wurde ein Klassiker des deutschen Nachkriegskinos - und Baal später als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert.

Auftritte in Edgar-Wallace-Filmen und in "Berlin Alexanderplatz"

Danach war sie in etlichen Filmen und Serien zu sehen. Dazu gehören "Das Mädchen Rosemarie", "Wir Kellerkinder" und "Die junge Sünderin".

Sie spielte auch in Edgar-Wallace-Filmen mit und in Rainer Werner Fassbinders "Berlin Alexanderplatz". Rollen hatte sie auch in Serien wie "Liebling Kreuzberg" und "Schwarzwaldklinik". Auch in TV-Krimis - etwa im "Tatort" - war sie öfter zu sehen.

Im Jahr 2018 wurde Baal für ihr Lebenswerk mit dem erstmals verliehenen Götz-George-Preis geehrt. Die Götz George Stiftung würdigte Baal damals als "grossartige Schauspielerin und bewundernswerte Frau". Sie öffne sich schonungslos und mit berührender Hingabe ihren Figuren und mache dadurch auch feinste Nuancen ihrer grossen Gefühlsskala sichtbar, hiess es damals.

Schauspielerin lebte bis zuletzt in Berlin

Auf Bildern aus den vergangenen Jahren sah man Baal im Rollstuhl. Aber auch wenn sie im hohen Alter immer wieder über einen Umzug etwa zur Tochter nach Wien nachdachte, lebte die Schauspielerin bis zuletzt in Berlin, wie ihre Tochter Therese Lohner sagte. "Sie hat Berlin zu sehr geliebt und wollte unbedingt in ihrem geliebten Charlottenburg bleiben." (dpa/bearbeitet von ari)

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