In einen Kuhfladen treten, das will eigentlich niemand. Auf Kuhmist sitzen, das wollen offenbar mehr Menschen. Das hat die britische Studentin Sanelisiwe Mafa herausgefunden und macht seitdem aus Schei*e Geld.
Sanelisiwe Mafa geht in Sachen Möbel ihren ganz eigenen Weg: Sie verwendet für deren Herstellung statt Holz oder Plastik eben Kuhmist – und beweist damit ein feines Näschen fürs Geschäft.
Der Ottonormal-Möbelshopper geht ja am liebsten zu Ikea und holt sich "Billy" oder "Maskros" in die Wohnung. Aber einen Blumentopf aus halb verdauten Futterresten? Oder einen Hocker aus Kuhmist? Das ist neu.
Die angehende Produktdesignerin aus Grossbritannien wollte ihren Möbeln einen besonderen Touch geben und verwendet deshalb als Material Mist.
Sie hat den richtigen Riecher
Die 21-Jährige hat sich bei der Herstellung ihrer Objekte von Afrika inspirieren lassen, wo Kuhmist als Baumaterial dient. "Ich wollte Möbel entwerfen, die zeigen, wie wunderschön sich Kuhmist als Design-Material verwenden lässt", erklärt Mafa in einem Interview. Aber nicht nur der nachhaltige Aspekt war ihr dabei besonders wichtig.
Etwas unangenehm war der Herstellungsprozess zu Beginn aber doch. Mafa musste den Kuhmist zunächst sterilisieren und in ihrer Wohnung trocknen lassen. Danach erst konnte sie ein Bindemittel dazugeben und den Dung formen. So entstanden die ersten Prototypen der recycelbaren Möbel: Ein Hocker und ein Blumentopf auf hölzernen Stelzen.
Merdacotta – Geschirr aus Mist
Wer jetzt denkt, die britische Studentin sei eine Pionierin in Sachen Kuh-Kacka-Recycling, der irrt. Ein italienischer Landwirt hat sich bereits vor einiger Zeit gefragt, was er mit rund 100.000 Kilo Kuh-Output pro Tag anfangen soll.
Die Antwort: Merdacotta (zu Deutsch: gekochter Mist). Ähnlich wie bei Terracotta produziert der Italiener Teller und Schüsseln, aus denen man tatsächlich essen kann – nur eben nicht aus Ton, sondern aus Mist.
Sanelisiwe Mafas Produkte haben der Merdacotta gegenüber aber einen entscheidenden Vorteil: Sollte man ihner überdrüssig werden, kann man sie einfach in den Garten stellen und als Dünger verwenden. (kms) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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