Hat es sich bald ausgeballert? Geht es nach Mallorcas wichtigstem Tourismuspolitiker Alvaro Gijon soll die populärste Partyhochburg Europas zum Luxus-Hotspot umgewandelt werden. Mit Sangria aus Plastik-Eimern am Strand von El Arenal soll Schluss sein, stattdessen sollen Urlauber Champagner im Casino schlürfen. Den Schlager-Stars vom Ballermann passt das so gar nicht in den Kram. Bei ihnen stossen Gijons Pläne auf heftige Kritik.
"Der König von Mallorca"
Kein Bürgermeister sei bis heute so lange an der Macht gewesen, dass er diese Veränderungen hätte umsetzen können. Der 69-Jährige denkt nicht, dass man die Partyhochburg Mallorca einfach so dichtmachen oder verändern könne. "Die Natur von Mallorca strahlt eine gewisse Herzlichkeit aus." Diese mache die Insel so populär. "Das muss so bleiben". Luxus hoch drei habe hier keine Chance: "Damit geht der Politiker Baden."
Schluss mit Ballermann? Davon will auch
Krause, der zur Zeit in der Mega-Arena auf Mallorca auftritt, würde es begrüssen, wenn man sich auf der Insel wieder sicherer fühlen würde. Denn ein Problem stelle die zunehmende Kriminalität auf der Insel dar: "Klauhuren, Hütchenspieler, nervende Sonnenbrillenverkäufer und osteuropäische Klein- und Grosskriminelle machen einen Urlaub auf Mallorca nicht angenehmer!"
Entertainer Willi Herren begeistert zur Zeit mit seinem jüngsten Hit "Scheiss drauf - Mallorca ist nur einmal im Jahr" die partywütigen Mallorca-Besucher. Doch schon bald könnte damit Schluss sein. "In den nächsten fünf bis sechs Jahren werden wir das Erscheinungsbild an der Playa de Palma um 180 Grad drehen. Den Ballermann wird es in dieser Form nicht mehr geben", sagte Alvaro Gijon der "Bild"-Zeitung. Der Politiker will Vier- und Fünf-Sterne-Hotels errichten und den Strand mit edlen Restaurants und einem Casino ausstatten. Für Alkohol am Strand und Schlagerbuden ist offenbar kein Platz.
"Ich kann mir nicht vorstellen, das der berühmte Ballermann wie St. Tropez oder Miami wird. Ich gehe sehr stark davon aus, dass die Touristen weg bleiben und somit die beliebte Insel ihr 'Sonne-, Strand-, und Gute-Laune-Gefühl' verliert", befürchtet Willi Herren. Sollte diese Pläne in die Tat umgesetzt werden, droht Herren mit Boykott: "Wir werden dann natürlich nicht mehr auf Malle auftreten."
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