- Kim Kardashian, ihre Schwester Kourtney, Megan Fox: Diese Frauen mit dem doch recht klassischen Schönheitsideal daten derzeit Männer, die - vor allem äusserlich - eher raubeinig rüberkommen.
- Dabei gilt der Spruch von den Gegensätzen, die sich anziehen, bei der Partnerwahl eigentlich als überholt.
- Trotzdem suchen Menschen mitunter im Partner das, was sie selbst nicht haben, sagte uns eine Paartherapeutin.
Man mag es kaum für möglich halten, aber manche Menschen hat die Nachricht, dass Kim Kardashian mit Pete Davidson zusammen sein soll, regelrecht erschreckt. Nie im Leben habe man das für möglich gehalten! Es scheine so, als gehe gerade eine alternative Zeitlinie auf, in der die klassischen Schönheiten plötzlich die Bad-Boy-Einzelgänger für sich entdecken! So lauteten einige Reaktionen in sozialen Netzwerken.
Für die wenigen, die
Aussen hart, innen ganz weich?
Der Grund, warum sich einige Beobachter gleich in einer Parallelwelt wähnten: Die Kombination Schönheit/Raubein scheint in letzter Zeit gehäuft vorzukommen. Erst kürzlich verlobte sich Kims Schwester
Wer Travis Barker und Colson Baker alias Machine Gun (31) nur sieht und nicht reden hört, denkt vielleicht: rau, laut, Rüpel. Vor allem Barker macht in Interviews aber einen eher entspannten Eindruck; es mag daran liegen, dass er wie seine Verlobte drei Kinder aus vorherigen Beziehungen hat. Folglich schätzt er an Kourtney Kardashian unter anderem, dass sie eine "grossartige Mom" sei und nicht immer frage "Warum verbringst du nicht jeden Abend mit mir (sondern so viel Zeit mit den Kindern)?".
"Eigenschaften, die man selbst gern hätte, aber nicht hat"
Sind also die Äusserlichkeiten hier gar nicht wichtig? Gibt es mehr Gemeinsamkeiten, als auf den ersten Blick zu erkennen sind? Wahrscheinlich - zumal auch die allermeisten Studien zum Thema Paarbeziehungen naheliegen, dass es eher die Gemeinsamkeiten als die Unterschiede sind, die attraktiv wirken.
Aber: "Vor allem in jungen Jahren kommt es schon vor, dass wir gerade Menschen besonders anziehend finden, die Eigenschaften haben, die wir nicht haben, aber gerne hätten", sagte die Paartherapeutin Sigrid Sonnenholzer zu unserer Redaktion. Nur: Die Personen, um die es hier geht, sind keine ganz jungen Wilden mehr.
Und auch die Frauen betonen in Interviews die inneren Werte der Männer. Da ist von Seelenverwandtschaft die Rede (Megan Fox) oder von der Reife des Partners (Kourtney Kardashian). Davidson wird von Kim Kardashian angeblich so geschätzt, weil er so lustig und unterhaltsam sei und Kim mit ihm, nach der Scheidung von Kanye West, wieder eine gute Zeit habe.
Bei den besagten Konstellationen mag auch eine Rolle spielen, dass alle Beteiligten das Rampenlicht suchen und es durch ihre Dates und das "Die Schöne und das Biest"-Label umso mehr bekommen. Andererseits ist es natürlich zynisch, Prominenten zu unterstellen, sich könnten sich gar nicht wirklich verlieben.
Zwischen Ekstase und Agonie
Ob ihre Beziehungen bestehen, wird wohl davon abhängen, wie gross die Gegensätze sind, die nicht das Äussere betreffen. Wenn einer der Partner - hier: Machine Gun - über seine Beziehung sagt, sie bewege sich zwischen "Ekstase und Agonie" klingt das nach eher viel Reibung.
Weil Menschen aber vor allem mit ihrem Partner nicht dauernd kämpfen, sondern sich in ihrer Gesellschaft wohlfühlen wollen, sind ihnen die Gemeinsamkeiten meist sehr wichtig. "Vor allem im reiferen Alter suchen Menschen eher nach Partnern, die gleiche Vorlieben und ähnliche Verhaltensweisen haben", sagt Sigrid Sonnenholzer. Dann lasse man sich von Gegensätzen nicht mehr so sehr begeistern, grosse Unterschiede wirkten eher abschreckend.
Dennoch glaubt Sonnenholzer nicht, dass die Gemeinsamkeiten zwingend für eine glückliche Beziehung sind. "Es geht vielmehr darum, mit Unterschieden gut umzugehen. Sobald Menschen aufhören, einander ändern zu wollen, kann eine Partnerschaft auch mit sehr grossen Unterschieden jahrelang halten."
Sie sind nicht die ersten
Ob die Kardashians und Megan Fox ihre Männer ändern wollen, wissen wir nicht. Beziehungswissenschaftler würden sagen, dass sie es gar nicht erst versuchen sollten, denn es würde eh nicht klappen. Andererseits ist nicht gesagt, dass die Beziehungen scheitern werden - auch wenn es aus der Vergangenheit Beispiele für "Die Schöne und das Biest"-Paare gibt, denen man lieber nicht nacheifern möchte.
Denn auch das muss man sagen: Die Kardashians, Megan Fox und ihre Männer sind nicht die ersten, die mit diesem Label versehen werden.
Zumindest diese Beziehungen haben nicht gehalten. Moss und Anderson haben schon länger andere Partner. Sie sehen nicht nach Rockern aus.
Verwendete Quellen:
- Mail-Antworten von Sigrid Sonnenholzer, Paarberaterin und Familientherapeutin
- People.com: Pete Davidson Is 'Very Sweet' to Kim Kardashian, Source Says: They Are 'Affectionate'
- People.com: Kourtney Kardashian Is Engaged to Travis Barker: 'Forever'
- People.com:
Machine Gun Kelly Describes Relationship with Megan Fox as 'Ecstasy and Agony' - Interview mit Travis Barker bei Entertainment Tonight (auf Youtube)
- US-Studie zu Ähnlichkeiten in Freundschaften und Beziehungen
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