Das Leben eines Hollywoodstars kann bisweilen ganz schön anstrengend sein – zumindest wenn man die Rollenvorbereitung so ernst nimmt wie diese Herrschaften...
Auch wenn die meisten Celebrities einen durchtrainierten Traumbody vorweisen können – für manche Rollen ist selbst das nicht genug. Um etwa den muskelbepackten Donnergott Thor authentisch vor der Kamera zu geben, helfen keine noch so perfekten Special Effects - sondern nur konsequente, knallharte Plackerei. Aber was tut man nicht alles für die Kunst – dachten sich wohl diese Stars, und gingen mit monatelangem Training oder Radikaldiäten an ihre körperlichen Grenzen:
Christian Bale ist als ausdrucksstarker Schauspieler bekannt – doch bisweilen treibt er es mit seiner Rollenvorbereitung auf die Spitze: um den unter Schlaflosigkeit leidenden, ausgemergelten Trevor Reznik in dem Thriller "Der Maschinist" (2004) glaubwürdig darzustellen, nahm der Waliser mit einer Radikaldiät sage und schreibe 30 Kilogramm ab - fast ein Drittel seines Körpergewichts! Sein Speiseplan: pro Tag ein Apfel und eine Dose Tunfisch oder wahlweise etwas Kohl und Sellerie.
Unmittelbar im Anschluss an diese kräftezehrende Rolle begann Bale mit den Vorbereitungen für "Batman Begins" (2005): mit einer strengen Eiweissdiät und ausgiebigem Gewichtestemmen stählte der Hollywood-Beau seinen Körper soweit, bis er vor Kraft strotzte – und etwa 50 Kilogramm mehr auf die Waage brachte.
Nach einer gewichtsmässig relativ entspannten Zeit nahm Christian Bale 2010 für "The Fighter" abermals 15 Kilogramm ab, um die Rolle des drahtigen und vom Leben gezeichneten Boxers Dicky "auszufüllen".
Diesmal konnte er aber auf seine bewährte Radikaldiät verzichten – das für die Rolle notwendige Boxtraining liess die Kilos ohnehin schnell purzeln.Zurzeit trainiert sich Christian Bale wieder ordentlich Muskelmasse an – für den dritten Batman-Teil. Dazu erzählte ein Vertrauter dem Internetdienst "Showbizspy.com": "Christian bereitet sich auf jede Rolle vor, als wäre es seine letzte. Jetzt hat er mit einer Diät und einem Training begonnen, das eher zu einem olympischen Athleten als zu seinem Schauspieler passt. Er wird in der besten Form seines Lebens sein, wenn es an der Zeit ist, wieder in den Bat-Anzug zu schlüpfen."
Für den wahrhaft göttlichen Körper des Thor im gleichnamigen Film fehlten Chris Hemsworth ungefähr zehn Kilo Muskelmasse. Also absolvierte der Schauspieler sechs Monate lang ein Drei-Komponenten-Programm bestehend aus Unmengen an eiweissreichem Essen, viel Schlaf und – vor allem – Gewichte stemmen plus Ausdauertraining. Dabei machte dem Australier besonders die Eiweissdiät zu schaffen: "Essen, wenn man gar keinen Hunger hat, ist ganz schön anstrengend. Vor allem, wenn man derart viel in sich hineinstopfen muss wie ich, um möglichst viel an Körpermasse zuzulegen", so Hemsworth im Interview mit "Fit for Fun."
Aber es kommt noch schlimmer: als der Schauspieler unmittelbar vor Drehbeginn seine Gottesrüstung anprobierte, musste er feststellen, dass er mit seinem Training über das Ziel hinausgeschossen war – die Rüstung war zu eng und drohte vor lauter Muskeln aus allen Nähten zu platzen! Das bedeutete für Hemsworth: vom Mega-Speiseplan auf eine kalorienreduzierte Diät umsteigen und sich erneut ins Ausdauertraining stürzen.
Gerard Butlers Problem war nicht etwa, in ein Superheldenkostüm zu passen – für seine Rolle des König Leonidas musste er ohne auskommen. Dabei sollte er aber mindestens genauso gottgleich aussehen wie Thor – immerhin würde er mit seinen "300" im gleichnamigen Film beinahe eine hundertfache Übermacht besiegen.
Butler hatte vier Monate Zeit, um aus seinem damals – nach eigenen Aussagen – unterdurchschnittlich trainierten Körper eine regelrechte Heldenstatue zu formen. Dafür griff das Produktionsteam zu drastischen Mitteln und engagierte Extrem-Bergsteiger Mark Twight. Und der liess Butler mit seinem eigens entwickelten hammerharten "300-Wiederholungen-Workout für Spartaner" ordentlich schwitzen. Das Programm: mehrmals täglich ohne Pause 25 Klimmzüge, 50 Deadlifts mit 60 Kilogramm Gewicht, 50 Liegestütze, 50 Sprünge auf eine 60 Zentimeter hohe Kiste, 50 Seitbeugen im Liegen, 50 Mal einarmiges Drücken mit einer 16 Kilogramm schweren Kugelhantel und 25 Klimmzüge.
Nehmen diesem harten Workout, trainierte Butler zudem noch fünf Wochen vor Drehbeginn mit dem venezolanischen Bodybuilder Franco LiCastro. Wie der Schotte dieses Höllenprogramm durchhielt? Er wollte die Rolle wirklich glaubhaft verkörpern: "Du weisst, dass jeder Tropfen Schweiss, der dir vom Körper rinnt, jedes Gewicht, das du gestemmt hast - dass all das sich in deinen Augen widerspiegelt, " so Butler im Magazin "Men's Health". "Ich fühlte mich wie ein Löwe!"
Auch Taylor Lautner musste für eine Rolle ganz schön kämpfen. Beinahe hätte ein anderer den Part des Jacob Black in der Kult-Vampirsaga "Twilight" bekommen – das Produktionsteam bezweifelte nämlich, dass der schmächtige Lautner im zweiten Teil den enorm muskulösen Werwolf verkörpern könnte. Doch der Jungschauspieler überzeugte das Team. "Das war harte Arbeit", gibt der US-Schauspieler im Interview mit "Gala" zu. "Ich hatte zwischen Teil 1 und 2 ein Jahr Zeit und wusste, dass ich ordentlich zulegen musste. Also habe ich fünf Mal die Woche mit einem Personal Trainer gearbeitet, bin zusätzlich noch gelaufen. Und ich musste essen, viel essen – alle zwei Stunden. Viel Fleisch, viele Kohlenhydrate, kein Zucker, kein Junk-Food. Dauernd etwas zu essen hört sich vielleicht gut an, ist mit der Zeit aber die Hölle."
Die Mühe lohnte sich – Lautner legte 15 Kilogramm an Muskelmasse zu. Bis der letzte Teil der Saga abgedreht ist, muss der Teenager nun seinen hart erkämpften Traumkörper beständig "pflegen". "Ich habe zwar schon immer viel Kampfsport gemacht, aber ich freue mich schon auf den Tag, an dem der letzte Twilightfilm im Kasten ist und ich weniger trainieren muss", so Lautner weiter in "Gala".
Im Psychothriller "Black Swan" spielt Natalie Portman die ehrgeizige Ballerina Nina Sayers, die mit allen Mitteln dafür kämpft, die Hauptrolle im Stück "Schwanensee" zu tanzen. Um die Primaballerina auch wirklich authentisch zu präsentieren, musste sich Portman lange vorbereiten: durch knüppelhartes Training und eine strenge Diät nahm die Amerikanerin zehn Kilo ab – enorm viel bei zarten 1,60 Meter. "Ich fing ein Jahr vor Beginn der Dreharbeiten an zu trainieren, zunächst mit drei Stunden Ballett am Tag. In den letzten sechs Monaten absolvierte ich dann so eine Art Hypertraining, bei dem ich sechs Tage die Woche fünf Stunden am Tag Ballett tanzte und fast zwei Kilometer täglich schwamm," so die Schauspielerin bei einer Pressekonferenz in Venedig.
Erst zwei Monate vor Drehbeginn wurden schliesslich die Choreographien für den Film einstudiert – das harte zehnmonatige Training zuvor sollte Portman lediglich soweit vorbereiten, dass sie sich beim Tanzen nicht verletzen würde. Die Plackerei zahlte sich aus – die schöne Schauspielerin bekam für ihre Rolle der Nina Sayers nicht nur einen Oscar, sondern fand während der Dreharbeiten zu "Black Swan" auch noch die grosse Liebe: zusammen mit ihrem Choreographen Benjamin Millipied hat Natalie Portman einen kleinen Sohn. Das Paar plant auch schon seine Hochzeit.
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