Musikmogul Sean "Diddy" Combs steht unter massivem Verdacht: Mehrere Frauen werfen ihm sexuellen Missbrauch, Gewalt und Menschenhandel vor. Er selbst bestreitet die Vorwürfe und plädiert auf nicht schuldig. Die Ermittlungen dauern an - FBI und Bundesjury sind eingeschaltet.
Der US-amerikanische Musikproduzent und Unternehmer
Sean "Diddy" Combs bestreitet die Anschuldigungen
Combs bestreitet sämtliche Anschuldigungen. "Herr Combs wird sich energisch gegen die erhobenen Vorwürfe verteidigen", teilte sein Anwaltsteam mit. Man gehe davon aus, dass sich die Vorwürfe als unbegründet herausstellen würden. Wie das "People"-Magazin weiter berichtet, wurde Combs in einem der Fälle unter Eid über angebliche Übergriffe und Gewaltverhalten befragt. Die Aussagen betreffen demnach sowohl private als auch geschäftliche Beziehungen zu mehreren Frauen.
In den vergangenen Wochen war es zu mehreren Hausdurchsuchungen in Combs' Anwesen in Los Angeles und Miami gekommen. Die US-Bundespolizei FBI beschlagnahmte im Rahmen der Ermittlungen elektronische Geräte und Unterlagen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur "Reuters" stehen diese Durchsuchungen auch im Zusammenhang mit einer weitreichenden Untersuchung wegen mutmasslichem Menschenhandel und schwerem sexuellem Missbrauch. Die Untersuchungen werden demnach von einer Bundesjury begleitet.
Die öffentliche Aufmerksamkeit rund um den Fall ist enorm. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten äusserten sich bislang zurückhaltend, während in sozialen Netzwerken Spekulationen und Mutmassungen kursieren. Einige Geschäftspartner sollen laut US-Medienberichten bereits die Zusammenarbeit mit Combs auf Eis gelegt haben.
Milliardenschweres Imperium
Sean Combs gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der US-Unterhaltungsindustrie. Mit seinem Label Bad Boy Records prägte er in den 1990er-Jahren den Hip-Hop massgeblich mit und baute sein Unternehmen seither zu einem milliardenschweren Imperium aus - mit Beteiligungen in Mode, Alkoholika, Medien und Technologie.
Ein Termin für einen möglichen Prozessbeginn steht derzeit noch nicht fest. Die Ermittlungen dauern an. (ili/spot) © spot on news