Eigentlich wollte Sir Patrick Stewart nie wieder in seine Parade-Rolle des Sternenkapitäns Jean-Luc Picard schlüpfen. Für die neue Serie "Star Trek: Picard" änderte er seine Meinung. Der Grund: Das Drehbuch verweist auf die Probleme der heutigen Welt.

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Eine Rolle wollte Schauspieler Sir Patrick Stewart nie wieder spielen: Die des legendären "Enterprise"-Kommandanten Jean-Luc Picard. Zur Freude der Fans änderte er seine Meinung und ist in der neuen Serie "Star Trek: Picard" erneut mit von der Partie. Den Ausschlag gab das Drehbuch – und dessen Bezug zu aktuellen Ereignissen.

Flüchtlingskrise und zerstrittene Föderation der Planeten

"Star Trek: Picard" beginnt "mit einer Flüchtlingskrise" und "einer heillos zerstrittenen Föderation der Planeten", wie der britische Film- und Fernsehstar Sir Patrick Stewart im Interview mit dem „Spiegel“ erzählt. Dieser Verweis auf die Herausforderungen der heutigen Welt gab laut Stewart den Ausschlag, doch noch einmal "Ja" zu sagen - zu der Rolle, an die viele Menschen sofort denken, wenn sie seinen Namen hören. Zu Jean-Luc Picard, dem Kapitän der berühmten "Enterprise", den er von 1987 bis 1994 in der TV-Serie "Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert" und in vier Kinofilmen verkörperte.

"Diesen neuen Ansatz konnte ich nun wirklich nicht mehr ablehnen. Ich musste das machen", erklärt der Star, der vor 18 Jahren zuletzt in den berühmten Sternenflotten-Onesie schlüpfte, im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin.

Jean-Luc Picard wäre angesichts der heutigen Politik "entsetzt"

Der politisch engagierte Schauspieler ist sich sicher, dass sein Alter Ego das aktuelle Zeitgeschehen absolut nicht nachvollziehen könnte. "Er würde nicht verstehen, was im Weissen Haus geschieht und erst recht nicht, was in 10 Downing Street vor sich geht", so Stewart. "Weil das mit menschlicher Ratio ja auch nichts zu tun hat."

Picard wäre zudem "entsetzt angesichts der Art und Weise, wie heute Politik betrieben wird, angesichts der Lügen, die verbreitet werden". "Premierminister Boris Johnson wurde gewählt, obwohl er wieder und wieder die riesige Unwahrheit verbreitet hat, die Briten bekämen nach dem Austritt jede Woche eine riesige Summe an Unterstützungszahlungen von der EU", erläutert der Schauspieler. Dies sei allerdings eine absolute Erfindung gewesen.

Sternenkapitän wäre Grünen-Vorsitzender

Den Sternenkapitän, mit dessen Figur der 79-Jährige über die Jahre gar ein wenig verschmolzen ist, sieht er als "Kämpfer für den Fortschritt". Er glaubt sogar, ihn in ein politisches Lager einordnen zu können. "Würde Jean-Luc in dieser Welt leben, wäre er Vorsitzender der Grünen", sagt der Schauspieler, der als Mitglied der Royal Shakespeare Company in zahlreichen Stücken des berühmten englischen Autors mitwirkte. "Er arbeitet doch wieder daran, seine Welt zu verbessern, wie bescheiden und klein sein Beitrag auch sein mag. Das würde er in unserer Welt ganz sicher auch versuchen."

Ab Freitag (24. Januar) ist "Star Trek: Picard" in Deutschland einmal pro Woche auf der Streaming-Plattform Amazon Prime Video zu sehen. Die Produktion einer zweiten Staffel wurde bereits bestätigt. (wag)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

Erster Trailer zu "Star Trek: Picard"

Captain Jean Luc-Picard geht offenbar neue Wege. © YouTube
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