Am Sonntag feierte das Musical "Tanz der Vampire" ein umjubeltes Comeback in Hamburg. Mehr als 1.000 Premierengäste waren im Stage Operettenhaus dabei, darunter viele Prominente, denen dem Vampir-Anlass entsprechend der rot-schwarze Teppich ausgerollt wurde. Unsere Redaktion war vor Ort und hat mit Sky du Mont gesprochen.

Ein Interview

Der Schauspieler gehörte ebenso zu den prominenten Gästen wie seine Ex-Frau Mirja du Mont. Im Interview erklärt der 76-Jährige seine "Liebe" zu seinem engen Freund und Kollegen "Bully" Herbig sowie seine Bewunderung für Loriot, der am Tag der Premiere 100 Jahre alt geworden wäre. Zudem erläutert du Mont, warum er aus heutiger Sicht froh ist, weder Dracula noch James Bond geworden zu sein.

Mehr News zu Stars & Unterhaltung

Herr du Mont, Sie haben es einst abgelehnt, als Dracula in die Fussstapfen von Christopher Lee zu treten. Wie denken Sie rückblickend, während Sie hier gerade bei der Premiere von "Tanz der Vampire" in Hamburg auf dem rot-schwarzen Teppich stehen, über Ihre damalige Absage? War die Entscheidung richtig?

Sky du Mont: Das ist eine gute Frage, die ich mit Ja beantworten möchte. Man hat mir damals drei "Dracula"-Filme angeboten. Bereits damals war mir klar: Wenn ich den spiele, dann bin ich den Rest meines Lebens Dracula. Ich glaube, dass Christopher Lee 35 Jahre gebraucht hat, bis ihm andere Rollen angeboten wurden. Das wollte ich nicht. Ich war damals 27 Jahre alt, also noch relativ jung. Es war ein tolles Angebot, keine Frage – doch ich wollte schon gerne länger in dem Beruf bleiben als nur für drei Filme.

Sie haben auf den Dracula damals zugunsten einer möglichen Rolle als James Bond verzichtet, für die Sie im Rennen waren. Doch auch 007 wurden sie letztlich nicht …

Das stimmt. Trotzdem bin ich heute froh, dass ich nicht James Bond geworden bin.

Rechtsstreit zwischen Boris Becker und Oliver Pocher in neuer Runde

Wird Ex-Tennisstar Boris Becker in einem Fernsehbeitrag des Comedians Oliver Pocher herabgewürdigt? Darum geht es nun wieder vor Gericht, dieses Mal in zweiter Instanz.

Warum das? Wer wäre nicht gerne James Bond?

Gegenfrage: Wem bekommt das gut, mit 27 Jahren ein Weltstar zu werden? Ich bin davon überzeugt, dass ich einen besseren Weg gegangen bin. Ein Weg, der mich bescheidener und normaler gemacht hat. Ob man normal bleiben kann, wenn man in so jungen Jahren um die Welt reist und alle einen toll finden, das wage ich zu bezweifeln.

Enge Freundschaft mit Michael "Bully" Herbig

Als bescheiden und normal gilt auch Ihr Kollege Michael "Bully" Herbig, mit dem Sie für diverse Filme zusammengearbeitet haben. Stehen Sie nach wie vor regelmässig in Kontakt?

Ja, der "Bully" ist ein ganz enger Freund von mir. Er ist heute noch genauso, wie er damals war, hat seine Normalität behalten. Wir haben uns gerade erst in München getroffen und gemeinsam zu Abend gegessen, nur wir zwei. Das machen wir übrigens immer so, wenn wir uns treffen – also immer zu zweit. Jedenfalls haben wir uns wieder einmal lange und sehr gut unterhalten können. Ich liebe "Bully"! Und ich arbeite einfach gerne mit ihm zusammen, weil er ein festes Konzept hat. Und ich gehöre nicht zu den Schauspielern, die sich von einem Regisseur sagen lassen: "Mach das so, mach das so." Dafür bin ich schon zu lange dabei.

Warum harmoniert es zwischen Ihnen beiden so gut?

"Bully" hat mein Leben verändert, Santa Maria (du Monts Rollenname in "Der Schuh des Manitu"; Anm. d. Red.) hat mein Leben verändert. Genau das sage ich ihm immer wieder, aber ihm ist das ein bisschen peinlich.

"Ich denke, dass "LOL" nicht so mein Ding ist"

Hat "Bully" schon gebaggert – mit Blick auf seine Show "LOL: Last One Laughing"?

Nein, das hat er noch nicht. Ich weiss natürlich nicht, ob er es noch versuchen wird, glaube es aber eher nicht. Ich denke, dass "LOL" nicht so mein Ding ist – und das weiss er vermutlich.

Am vergangenen Sonntag wäre der grosse Loriot 100 Jahre alt geworden. Wie haben Sie ihn in Erinnerung behalten?

Ich persönlich finde ihn grossartig, weil er einen Humor erfunden hat, den es damals nicht gab. Mir wird es aber ein bisschen zu sehr zelebriert.

Lesen Sie auch:

Inwiefern?

Nun ja, es hat vermutlich etwas mit dieser älteren Art, Filme zu machen, zu tun. Es werden Leute in Grossaufnahme gezeigt, ehe dann langsam eine Reaktion kommt. So macht man heute keine Filme mehr. Mittlerweile geht alles viel schneller. Dass Loriot aber ein ganz grosser Komiker und Regisseur war, steht ausser Frage – von seinen Karikaturen über seine Filme bis hin zu seinen Sätzen, zum Beispiel über Politiker. Er war seiner Zeit ganz sicher voraus und hat Dinge erkannt und dargestellt, über die wir eigentlich nie gelacht hätten.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.